Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert op. 64; Robert Schumann: Violinkonzert d-moll; Carolin Widmann, Violine und Leitung, Chamber Orchestra of Europe; 1 CD ECM 4812635; Aufnahme 7/2014, Veröffentlichung 8/2016 (59'26) – Rezension von Uwe Krusch

Schon der Anfang lässt aufhorchen. So dezent und zurückgenommen leise startet das große Mendelssohn Konzert in e-Moll in dieser Aufnahme, wie man es sonst nicht hört. Üblich ist ein deutlich vernehmbarer Start, der solistischer und platzbesetzend klingt. Hier spielen Kammermusiker miteinander und wir dürfen Häschen spielen und lauschen. Das deckt sich auch mit der Komposition, die ‘piano’ als dynamische Vortragsbezeichnung vorgibt. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: La Clemenza di Tito; Carlo Allemano, Nina Bernsteiner, Kate Aldrich, Ann-Beth Solvang, Dana Marbach, Academia Montis Regalis, Alessandro De Marchi; 2 CDs cpo 777870-2; Liveaufnahme 8/2014, Veröffentlichung 07/2016 (142'57) – Rezension von Remy Franck

Mozarts ‘La Clemenza di Tito’ erklingt hier nicht im Original, sondern in der Fassung des Wiener Hoftheaters am Kärntnertor aus dem Jahre 1804 mit einer neuen Arie und einem neuen Duett von Joseph Weigl (1766–1846) und einer neuen Arie von Johann Simon Mayr (1763–1845). Read More →

Johannes Brahms: Streichquartette Nr. 1-3, Klavierquintett op. 34; Belcea Quartet, Till Fellner; 2 CDs Alpha 248; Aufnahme 11/2014, 03+05/2015, Veröffentlichung 9/2016 (149'10) – Rezension von Uwe Krusch

Der von Brahms selber empfundene Druck, den der, wie er es sah, hinter ihm marschierende Riese Beethoven auf ihn ausübte, wurde dadurch, dass Robert Schumann in ihm dessen Nachfolger sah, nur noch größer. Das hatte zur Folge, dass Brahms auf den Gebieten der Symphonie und des Streichquartetts, den beiden Formen, in denen Beethovens Vorbild und Meisterschaft besonders eminent sind, lange mit sich selber zauderte und wohl unzählige Entwürfe nicht weiter führte. Ein Quartett, das Schumann bereits einem Verleger empfohlen hatte, vernichtete er sogar wieder. Read More →

Gioacchino Rossini: Stabat Mater (Fassung von 1831/32, orch. von Antonino Fogliani; Cantata Giovanna d'Arco (orch. von Marco Taralli); Majella Cullagh (Sopran), José Luis Sola (Tenor), Mirco Palazzi (Bass), Marianna Pizzolato (Mezzosopran - Kantate), Camerata Bach Chor Poznan, Württembergische Staatsphilharmonie, Antonino Fogliani; 1 CD Naxos 8.573531; Liveaufnahme 07/2011, Veröffentlichung 07/2016 (71'20) – Rezension von Remy Franck

Diese CD ist in der Hinsicht bemerkenswert, als sie zum ersten Mal Rossinis ‘Stabat Mater’ nicht in der üblichen Kurzfassung präsentiert, sondern inklusive der Teile, die der viel beschäftigte Komponist seinem Schüler und Freund Giovanni Tadolini anvertraut hatte und die nur als Klavierreduktionen überliefert sind. Rossini selbst vervollständigte sein ‘Stabat Mater’ 1841, aber er übernahm nicht alles von Tadolini, sondern komponierte einige Stücke neu. In dieser Fassung ist das Werk meistens zu hören. Read More →

Bengt Hambraeus: Klavierkonzert; Claude Lenners: Phaeton, Concerto pour piano et orchestre à cordes; Ortwin Stürmer, Klavier; SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Israel Yinon, Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken, Gilbert Amy; 1 CD Neos 11311; Aufnahmen 02/97 & 02/03 (57’41) - Rezension von Alain Steffen

Neos hat sich der Verbreitung der Werke zeitgenössischer Komponisten verschrieben und legt dabei besonderen Wert auf hochrangige Interpreten. Diesmal stellt uns das Label zwei sehr unterschiedliche, aber recht aufregende Klavierkonzerte des Schweden Bengt Hambraeus (1928-2000) und des Luxemburgers Claude Lenners (*1956) vor. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 10 (Fassung Deryk Cooke); Seattle Symphony , Thomas Dausgaard; 1 CD Seattle Symphony Media SSM 1011; Aufnahme 11/2015 Live (71’54) Rezension von Alain Steffen

Dies ist ein typisch amerikanischer Mahler, sehr klangorientiert, manchmal etwas übertrieben schön und spieltechnisch perfekt. Thomas Dausgaard hätte wohl noch einige Proben mehr gebraucht, um das Orchester so zu trimmen, dass es dem Gehalt des Werkes in allen Punkten hätte gerecht werden können. Read More →

Yevgeny Mravinsky Edition, Vol. 2 (Tchaikovsky: Symphonie Nr. 6; 13 Fragmente aus Der Nussknacker op. 71; Mozart: Konzert für Flöte, Harfe & Orchester KV 299; Berlioz: Symphonie fantastique op. 14; Bizet: 3 Zwischenaktmusiken aus Carmen; Farandole aus L'Arlesienne-Suite Nr. 2; Stravinsky: Petrouchka, L'Oiseau de Feu; Prokofiev: Romeo & Julia-Suite Nr. 2; Symphonie Nr. 6; Strauss: Eine Alpensinfonie; Wagner: Rienzi-Ouvertüre; Leningrader Philharmoniker, Yevgeni Mravinsky; 6 CDs Profil PH16026; Aufnahmen 1940-1962, Veröffentlichung 08/2016 – Rezension von Remy Franck

Der zweite Teil der Mravinsky-Edition beginnt mit einer attraktiven Suite aus dem Nussknacker-Ballett, aus dem Mravinsky mehr spielt als sonst in Suiten zu hören ist, u.a. den Marsch, die Christbaumszene und die Schlacht der Mäuse und Pfefferkuchen-Soldaten. Read More →

Erinnerung an ein Hassverbrechen
Matthew Shepard war ein junger schwuler Student an der ‘University of Wyoming’, der 1998 angegriffen, gefoltert und schwer verletzt in einem Feld liegen gelassen wurde. Er erlag einige Tage später seinen schweren Verletzungen. Mit seiner ersten abendfüllenden Komposition ‘Considering Matthew Shepard’, erinnert Craig Hella Johnson an das tragische Ereignis, das zu dem von Barack Obama angeregten ‘Hate Crime’-Erlass führte, der Shepards Namen trägt. Das Stück ist musikalisch sehr abwechslungsreich, eine perfekt passende Mischung von klassischer geistlicher Musik, Gospel, Country & Western. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Klavierkonzerte Nr. 27 & 17, Konzert für Violine, Klavier und Orchester KV 315f (Fragment), Fantaisie in c-Moll KV 396 (385f); Sophie-Mayuko Vetter, Klavier, Rainer Kussmaul, Violine, Hamburger Symphoniker, Peter Ruzicka; 1 CD Oehms Classics OC1849; Aufnahmen 09 & 10/2015, Veröffentlichung 08/2016 (76’54) -Rezension von Alain Steffen

Ich habe es vor kurzem wieder im Konzert erlebt: Man muss Mozart nicht immer nach den strengen historischen Richtlinien und auf historischem Instrumentarium spielen, um der musikalischen Wahrheit gerecht zu werden. So verhält es sich bei dieser CD mit den Klavierkonzerten Nr. 17 und 27. Der talentierten Pianistin Sophie-Mayuko Vetter, die ebenfalls Musikwissenschaftlerin ist und eine sehr enge Beziehung zum Hammerklavier hegt, gelingt das Kunststück, ihre Erfahrungen im Bereich der historischen Aufführungspraxis auf einen Konzertflügel zu übertragen, ohne, dass dieser aber Ersatz dafür werden soll. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Klavierkonzerte Nr. 11, 12 & 13, KV 413, 414 & 415; Kristian Bezuidenhout, Fortepiano, Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902218; Aufnahme 11/2014, Veröffentlichung 08/2016 (69'31) – Rezension von Remy Franck

Es gibt ja sehr unterschiedliche Formen von Energie. Laut und schnell sind die Formen, die heute oft beim breiten Publikum ankommen. Und dann gibt es unter anderem auch die Kraft der Rhetorik, die Energie des Ausdrucks, die Wirkung durch Bedeutsamkeit, mit denen Kristian Bezuidenhout und Gottfried von der Goltz den drei Klavierkonzerten begegnen, die Mozart im Herbst 1782 komponierte, als er 26 Jahre alt war. Read More →

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