Der italienische Pianist Christian Leotta spielt Ludwig van Beethovens 33 Diabelli-Variationen op. 120 mit dem hohen künstlerischen Anspruch, den das Meisterwerk verdient. Er fügt eine Variation nahtlos an die andere, erzeugt also ein geschlossenes Ganzes, und der Hörer nimmt dennoch jede Zäsur wahr, weil der Pianist jeder Variation ihren ganz eigenen Charakter gibt, so, dass die einzelnen Teile deutlich voneinander abgehoben werden. Read More →
Ich hatte vor Jahren das Glück, einer Vorstellung der Uraufführungsserie von John Coriglianos Oper ‘The Ghosts of Versailles’ in der wundervollen Inszenierung von Colin Graham an der New Yorker Met beizuwohnen. Unter der Leitung von James Levine sangen damals Teresa Stratas, Marilyn Horne, eine ganz junge Renée Fleming, Gino Quilico, Hakan Hagegard und Graham Clark. Ein Mitschnitt einer späteren Aufführung ist auf DVD herausgekommen. Read More →
Der junge belgische Pianist Florian Noack hat eine zweite Folge von Klavierwerken des Russen Sergej Lyapunov (1859-1924) aufgenommen. Während das erste Volume Werke mit Tanzcharakter privilegierte, sind hier charakteristischere Stücke zu hören, in denen Noack mehr gestalterisches Potenzial einbringen kann. Read More →
Indésens hat ein abwechslungsreiches Programm für ein sehr attraktives musikalisches Porträt des 1973 geborenen französischen Komponisten Karol Beffa zusammengestellt. Beffa scheint in seiner Musik die Vielfalt seiner Aktivitäten widerzuspiegeln, die sein Leben bislang prägten. Er war als Kind Schauspieler in etwa 15 Filmen, u.a. in einem Fernsehfilm von Marcel Bluwal, in dem er Mozart darstellte. Später hat er neben der Musik, Komposition und Klavier, auch Geschichte, Philosophie und Mathematik studiert. Read More →
Der Werkkatalog des dänischen Komponisten August von Klenau (1883-1946) enthält neun Symphonien. Die letzte, die der Bruch-Schüler komponierte, entstand 1945, ein Jahr vor seinem Tod und quasi als schmerzvoller Rückblick nicht nur auf den Zweiten Weltkrieg, sondern auch auf sein eigenes opportunistisches Zusammenleben mit den Nazis. Read More →
Als neue Callas wurde Pumeza Matshikiza schon leichtsinnig bezeichnet, obschon sie weder die Stimme noch das Darstellungsvermögen einer Callas hat. Solche törichten Vergleiche können einer jungen Sängerin eigentlich nur schaden. Warum darf sie nicht sie selber sein? Eine 37 Jahre alte Sopranistin, die im Übrigen ihrem Repertoire zufolge weitaus mehr singen kann als die Callas. Sie hat eine sehr charakteristische Stimme, die nur in der Mittellage tatsächlich manchmal an die Callas-Timbrierung erinnert. Read More →
Musikalische Himmelsbilder
Der Brasilianer José Antônio Rezende de Almeida Prado (1943-2010), bekannter unter dem Kurznamen Almeida Prado, hat seine Studien bei Nadia Boulanger und Olivier Messiaen ebenso wenig verleugnet wie die Einflüsse von Heitor Villa-Lobos. Von seinen mehr als 400 Kompositionen sind die 18 ‘Cartas Celestes’ seine bekanntesten und erfolgreichsten Werke. Read More →
Als Hüter der Beethoven-Tradition präsentiert sich das Beethoven Orchester Bonn unter Stefan Blunier in der Neunten Symphonie. Ein im Tempo moderater, fein ausgehorchter und entsprechend transparenter erster Satz führt zu einem alerten Molto vivace, das sehr ausgeglichen wirkt, also nicht überakzentuiert hüpft, sondern eher mit federndem Elan dahineilt. Read More →
Im März 2013 ging Marek Janowskis konzertanter Wagnerzyklus in Berlin mit der ‘Götterdämmerung’ zu Ende. Die Opern der Tetralogie wurden bereits einzeln sowie in der kompletten Wagner-Box veröffentlicht. Den ganzen ‘Ring des Nibelungen’ gibt es jetzt auch als Auskopplung aus dem Zyklus: 13 Super-Audio-CDs und ein über 250-seitiges Booklet mit Werkeinführungen und den kompletten Libretti in Deutsch und Englisch befinden sich in einer aufklappbaren 30×30 cm großen Box wieder. Read More →
Diese CD beginnt mit der Wanderer-Fantasie von 1822, in die das Lied ‘Der Wanderer’ von 1816 mit seinem vernichtenden Fazit: « Dort, wo du nicht bist, dort blüht das Glück », eingeflossen ist. William Youn spielt sie zügig, aber wegen vieler dynamischer sowie farblicher Kontraste und Nuancen auch ungemein souverän und engagiert, mit einer nie nachlassenden Spannung. Read More →