Antonin Dvorak: Bagatelles op. 47 + Streichquartett Nr. 2 in B-Dur B. 17 + Rondo in g-Moll op. 94; Fine Arts Quartet, Ryoko Morooka, Harmonium, Stepan Simonian, Klavier; # Naxos 8.574513; Aufnahme 12.2022, 09.2021, 03.2020, Veröffentlichung 12.01.2024 (75’05) - Rezension von Guy Engels

Ahnte Antonin Dvorak, dass sein zweites Streichquartett musikalisch seiner Zeit voraus war? War er möglicherweise selbst verwundert, gar erschrocken ob der harmonischen Kühnheit? Fühlte er sich als Komponist noch nicht sattelfest genug? Dies alles könnte erklären, dass die erste private Aufführung des B-Dur-Quartetts erst 63 Jahre nach der Niederschrift – im Jahr 1932 – aus einer rekonstruierten Partitur stattfand. Read More →

Johann Friedrich Fasch: Konzert d-Moll FWV L: d7 für 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Fagotte, Streicher, Bc + Konzert d-Moll FWV L: d4 für Oboe, Violine, Streicher, Bc + Violinkonzert A-Dur FWV L: A3 + Konzert D-Dur FWV L: D11 für Flöte, Oboe, Streicher, Bc + Oboenkonzert g-Moll FWV L: g1 + Konzert D-Dur FWV L: D22 für 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Fagotte, Streicher, Bc + Konzert D-Dur FWV L: D3 für 3 Trompeten, Pauken, 2 Oboen, Fagott, Violine, Streicher, Bc + Konzert h-Moll FWV L: h1 für Flöte, Oboe, Streicher, Bc + Konzert G-Dur FWV L: G11 für 2 Oboen da Silva, 2 Violen, 2 Fagotte, Bc + Konzert D-Dur FWV L: D9 für 2 Flöten, Streicher, Bc; Konzert c-Moll FWV L: c2 für Fagott, Streicher, Bc + Konzert D-Dur FWV L: D1 für Trompete, 2 Oboen, Streicher, Bc; Il Gardellino; # Accent ACC24399; Aufnahmen 2007/2011, Veröffentlichung 05.01.2024 (119'40) - Rezension von Remy Franck

Als Johann Sebastian Bach 1722 die Stelle als Thomaskantor annahm, war er für die Leipziger nur zweite Wahl. Telemann, Graupner und Johann Friedrich Fasch hatten zuvor abgesagt. Fasch war ab 1722 eng mit dem Zerbster Fürstenhof verbunden. Dort war er bis zu seinem Tod 1758 sechsunddreißig Jahre lang als Hofkapellmeister tätig. Für diese Stelle zog er auch seine Bewerbung auf das Thomaskantorat in Leipzig zurück. Read More →

Bramwell Tovey: The Inventor;  Erin Wall, soprano (Cecilia), Laura Whalen, Sopran (Mary), Judith Forst, Mezzosopran (Louise), Roger Honeywell, Tenor (Smoot), James Westman, Bariton (Sandy Keith), Phillip Ens, Bass (Alexander Keith the Elder, Julius Hammer, The man who scratches and smells, J.J. Fuchs, Bremerhaven policeman), UBC Opera Ensemble, Vancouver Symphony Orchestra, Bramwell Tovey; # CMC Centrediscs CMCCD 31723; Liveaufnahme 06.2012, Veröffentlichung 01.2024 (146') - Rezension von Remy Franck

Im Mittelpunkt von Bramwell Tovey’s Oper The Inventor steht der die wahre Geschichte des Unternehmer  Sandy Keith jr., Tovey zufolge, « ein Mann, dessen Leben eine griechische Tragödie war. » Dieser Mann, der zunächst in Kanada ein Hochstapler-Leben führt, flüchtet schließlich nach Europa als die Lumpen stinken und lässt Frau und Kinder zurück. Read More →

Marc-Antoine Charpentier: Te Deum; Henry Desmarets: Te Deum 'de Lyon'; Ensemble Les Surprises, Louis-Noël Bestion de Camboulas; # Alpha 1018 Aufnahme 12.2022, Veröffentlichung 05.-12.01.2024 (51'17) - Rezension von Remy Franck

Der erste Höreindruck täuscht. Klanglich wähnt sich der Hörer in einem weiträumigen Kirchenraum. Das Klangbild ist entsprechend diffus, unkonturiert und wirklich unangenehm hallig. Wo wurde das Album aufgenommen? Der Blick ins Booklet erstaunt. Aufnahmeort war der große Saal im Arsenal in Metz. Nun weiß man von anderen Aufnahmen, dass dieser Saal nicht klingt wie eine Kirche. Read More →

Johann Sebastian Bach: Französische Suite Nr. 3 in h-Moll, BWV 814; Claude Debussy: Images (2e livre); Frédéric Chopin: Klaviersonate Nr. 3 in h-Moll, op. 58; Takuhiro Murayama, Klavier; # Genuin GEN 24865d; Aufnahme 2023, Veröffentlichung 05.01.2024 (62'19) - Rezension von Remy Franck

Takuhiro Murayama beginnt sein Programm mit Bachs Französischer  Suite Nr. 3 auf sehr intelligente Weise, und obwohl er das Tänzerische nicht in den Mittelpunkt stellt, ist er doch so freigiebig mit Effekten, dass die angenehm flüssige Musik allemal attraktiv bleibt. Read More →

Robert Schumann: Fantasie op. 17 + Papillons op. 2 + Humoreske op. 20 + Davidsbündlertänze op. 6 + Nachtstücke op. 23; + Faschingsschwank aus Wien op. 26; Llyr Williams, Klavier; # SIGCD756; Aufnahme 12.2019 & 03.2022, Veröffentlichung 05.-12.1.2024 (152') - Rezension von Remy Franck

Llyr Williams ist einer der Pianisten, die ohne Allüren und mit großer Besonnenheit spielen. Klare Phrasierungen, perfekt dosierte Eleganz, männliche Klänge: Williams spricht immer durch den Komponisten mit dem Zuhörer. Es geht ihm nicht ums Energetische, nicht um Show, sondern um den Text, und den will er so gut wie möglich zur Gehör bringen. Read More →

Retrograde; Mari Tamaki: against the river stream + parallel realities + sneak into the Q-city; Sirius Quartet (Fung Chern Hwei, Gregor Huebner, Violine; Sunjay Jayaram, Viola; Jeremy Harman, Cello); # Navona NV6588; Aufnahme 06.2023, Veröffentlichung 05.01.2024 (24'16) – Rezension von Pál Körtefa

Drei Werke für Streichquartett der japanischen Komponistin Mari Tamaki stellt das Sirius Quartet vor. Tamaki, Quantenchemikerin und auch autodidaktisch gebildete Musikerin zeigt als Komponistin eine breite Spannweite von dissonant bis tonal, die sowohl klassische wie auch improvisatorische Elemente und Einflüsse der Avantgarde einbezieht. Read More →

Bela Bartok: Rhapsodien Nr. 1 und Nr. 2; Bohuslav Martinu: Suite concertante (zweite Fassung); Méditation (aus der ersten Fassung); Igor Strawinsky: Violinkonzert in D; Frank Peter Zimmermann, Violine, Bamberger Symphoniker, Jakub Hrusa; # BIS 2657; Aufnahme 07.+12.2021, 09.2022; Veröffentlichung 05.01.2024 (69'13) – Rezension von Uwe Krusch

Das Violinkonzert von Igor Stravinsky, über das der Komponist gesagt hat, dass es „ein Stück (ist), das nach Geige stinken soll“, ist viersätzig in der Anlage und zeigt bereits damit seine Differenzen im Vergleich zu den großen klassischen Gattungsbeiträgen. Gespickt ist es mit spieltechnischen Effekten, die kompositorisch noch auf die Spitze getrieben werden. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 1 (Version 1868); Bruckner Orchester Linz, Markus Poschner; # Capriccio C8092; Aufnahme 02.2023; Veröffentlichung 05.01.2024 (45'21) – Rezension von Uwe Krusch

Die gezählte erste Symphonie ist im symphonischen Schaffen von Anton Bruckner noch mit recht schnellen Tempobezeichnungen der Sätze in gewisser Weise ein Sonderling. Auch mögen die blockartig gereihten Passagen hier noch unbehauener wirken als bei den späteren Werken. So hört man gelegentlich, dass frühe Werke eines Komponisten im Ansatz, schon mehr oder weniger entwickelt, die späte Reife zeigen. Das mag man auch hier so hören. Read More →

César Franck: Les Béatitudes; Anne-Catherine Gillet, Sopran, Héloïse Mas, Mezzosopran, Ève-Maud Hubeaux, Alt, John lrvin, Tenor, Artavazd Sargsyan, Tenor, David Bizié, Bariton, Patrick Bolleire, Bass, Yorck Felix Speer, Bass, Hungarian National Choir, Orchestre Philharmonique Royal de Liège, Gergely Madaras; # Fuga Libera FUG817; Livaufnahme 12.2022, Veröffentlichung 05.-12.01.2024 (119'16) - Rezension von Remy Franck

César Francks meisterhafte Komposition Les Béatitudes auf einen Text von Madame Colomb ist Sakralmusik im tiefsten Sinn des Wortes, eine musikalische Äußerung der Herz-Jesu-Verehrung, so wie sie zu César Francks Zeit in der laizistischen Republik Frankreichs empfunden und praktiziert wurde. Und so muss dieses Werk auch gespielt und so muss es gehört werden. Read More →

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