Die 1983 in Jena geborene Pianistin Natalia Ehwald beginnt ihr CD-Programm mit einer der enigmatischsten von Schuberts Sonaten, jener in G-Dur, D. 894 von 1826. Zweifellos hat sie sich zutiefst mit dieser Musik auseinandergesetzt, denn sie lotet sie zwischen lyrischen und ganz aufgewühlten Passagen tief aus. Am wirkungsvollsten ist die Pianistin aber, wenn sie ein Höchstmaß an verhaltener Emotion in ihr Spiel hineinlegt. Read More →
Dass das 2007 gegründete polnische Meccore Streichquartett, Gewinner mehrerer internationaler Preise, eines der bestens europäischen Streichquartette ist, hat sich noch nicht wirklich herumgesprochen. Die atemberaubenden Interpretationen dieser CD sollten dazu beitragen, den Namen des Quartetts bekannter zu machen. Read More →
Walter Braunfels (1882–1954), von den Nazis mit einem Aufführungsverbot in die innere Emigration getrieben, fand nach dem Krieg keinen Anschluss an das Musikleben seiner Zeit. In Schallplattenkatalogen ist sein Werk nur spärlich vertreten. Doch, obwohl seine Werke nie den Sprung ins große Repertoire geschafft haben, sind sie mehr als hörenswert. Read More →
Eine ausgewogene, feinnervige Interpretation von ‘Finlandia’, prachtvoll gespielt vom Symphonieorchester des BR, leitet das Sibelius-Programm ein, das BR Klassik aus zwei Konzerten zusammengestellt hat. Eine ebenfalls hervorragende, stimmungsvolle und in luxuriösen Klang gekleidete Aufführung der Karelia-Suite ist nicht weniger attraktiv. Read More →
Als das Ehepaar Helmchen-Hecker im Februar 2014 die Brahms-Sonaten aufnahm, war die Cellistin im neunten Monat schwanger. Der Berliner Zeitung verriet sie damals, Cello und Bauch seien sich im Weg: « Vor allem die linke Hand fühlt sich ungewohnt an“. Ob Brahms deswegen etwas weniger kraftvoll ist, weniger dramatisch als man ihn anderswo hört, und der werdende Vater unter den gegebenen Umständen etwas zärtlicher spielt als seine Kollegen? Read More →
Die ersten Minuten dieser CD erinnerten mich an ein ähnliches bedeutungsvolles Dirigieren, aber eben nur ähnlich: Dimitrij Kitajenko, meinem Referenzwert in Sachen russischer Musik, gelingt es viel besser als Gerard Schwarz, die symphonische Entwicklung, die Werk-Dramaturgie zu optimieren und die Musik der Ersten Symphonie Rimsky-Korsakovs im Verlauf vom Largo Assai zum Allegro eine Bedeutung zu geben, die Schwarz und das RSO Berlin nicht schaffen, weil es bei ihnen immer wieder Aussetzer gibt, kurze Passsagen, wo die Bedeutung gegen Null tendiert. Read More →
Das Ehepaar Pinchas Zukerman und Amanda Forsyth verwandelt das Doppelkonzert von Johannes Brahms in eine dreisätzigen Liebesromanze. Die Geigen- und Celloklänge umgarnen und umarmen sich und geben dem Werk eine melodische Qualität, wie man sie selten vernommen hat. Nicht nur das Andante zeugt von herzwarmer Intimität in wunderbar ausgekosteten Melodielinien, denn schon im sonnigen und von purem Glück zeugenden Allegro reißen uns die beiden Solisten mit. Read More →
Spontanes Dirigat von Paul Kletzki
Der Schweizer Dirigent Paul Kletzki (1900-1973), ehemaliger Chefdirigent in Liverpool, Dallas, Bern und beim ‘Orchestre de la Suisse Romande’, dirigiert auf einer CD der Reihe ‘Lucerne Festival Historic Performances’ von Audite das ‘Swiss Festival Orchestra’. Da erklingt zunächst mit schlankem Klang, kontrastreich zwischen betonter Grübelei und drängender Aufbruchsstimmung die Vierte Symphonie von Johannes Brahms und danach eine hoch dramatische, groß-symphonisch angelegte ‘Unvollendete’ von Franz Schubert. Read More →
Wojciech Rajskis Beethoven-Zyklus zeichnet sich in den Ecksätzen durch viel Drive, in den langsamen Sätzen durch blühende Bläserfarben aus. Das pulsierende, reich akzentuierte, transparente und immer spannungsvolle Musizieren führt zu einem außergewöhnlichen Klangreichtum. Read More →
Mit Wilhelm Furtwängler und Clemens Krauss gehörte Hans Knappertsbusch zu den typisch deutschen Dirigenten, die sich hauptsächlich auf die Werke Beethovens, Brahms, Bruckners und Wagners konzentrierten. Read More →