Franz Schubert: Klaviersonate Nr. 18 (Fantasia) D 894; Robert Schumann: Kreisleriana op. 16; Natalia Ehwald, Klavier; 1 CD Genuin GEN16413; Aufnahme 03/2015, Veröffentlichung 04/2016 (79'02) – Rezension von Remy Franck

Die 1983 in Jena geborene Pianistin Natalia Ehwald beginnt ihr CD-Programm mit einer der enigmatischsten von Schuberts Sonaten, jener in G-Dur, D. 894 von 1826. Zweifellos hat sie sich zutiefst mit dieser Musik auseinandergesetzt, denn sie lotet sie zwischen lyrischen und ganz aufgewühlten Passagen tief aus. Am wirkungsvollsten ist die Pianistin aber, wenn sie ein Höchstmaß an verhaltener Emotion in ihr Spiel hineinlegt. Read More →

Karol Szymanowski: Streichquartette Nr. 1 & 2; Claude Debussy: Streichquartett Nr.1; Meccore String Quartet (Wojciech Koprowski, Jaroslaw Nadrzycki, Violine, Michal Bryla, Bratsche, Karol Marianowski, Cello); 1 CD Warner Classics 0825646074716; Aufnahme 06/2014, Veröffentlichung 12/2015 (60'34) – Rezension von Remy Franck

Dass das 2007 gegründete polnische Meccore Streichquartett, Gewinner mehrerer internationaler Preise, eines der bestens europäischen Streichquartette ist, hat sich noch nicht wirklich herumgesprochen. Die atemberaubenden Interpretationen dieser CD sollten dazu beitragen, den Namen des Quartetts bekannter zu machen. Read More →

Walter Braunfels: Orchesterlieder Vol.1; Vorspiel & Prolog der Nachtigall op. 30 Nr. 3, 2 Hölderlin-Gesänge op. 27, Auf ein Soldatengrab op. 26, Abschied vom Walde op. 30 Nr. 1, Don Juan op. 34; Valentina Farcas, Klaus Florian Vogt, Michael Volle, Staatskapelle Weimar, Hansjörg Albrecht; 1 CD Oehms Classics OC 1846; Aufnahme 11/2015, Veröffentlichung 05/2016 (68'15) - Rezension von Remy Franck

Walter Braunfels (1882–1954), von den Nazis mit einem Aufführungsverbot in die innere Emigration getrieben, fand nach dem Krieg keinen Anschluss an das Musikleben seiner Zeit. In Schallplattenkatalogen ist sein Werk nur spärlich vertreten. Doch, obwohl seine Werke nie den Sprung ins große Repertoire geschafft haben, sind sie mehr als hörenswert. Read More →

Jean Sibelius: Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 43, Finlandia op. 26, Karelia-Suite op. 11; BR-Symphonieorchester, Mariss Jansons; 1 CD BR-Klassik 900144; Live 2015, Veröffentlichung 05/2016 (70'18) – Rezension von Remy Franck

Eine ausgewogene, feinnervige Interpretation von ‘Finlandia’, prachtvoll gespielt vom Symphonieorchester des BR, leitet das Sibelius-Programm ein, das BR Klassik aus zwei Konzerten zusammengestellt hat. Eine ebenfalls hervorragende, stimmungsvolle und in luxuriösen Klang gekleidete Aufführung der Karelia-Suite ist nicht weniger attraktiv. Read More →

Johannes Brahms: Sonaten für Klavier und Cello Nr. 1 & 2 op. 38 & 99; Martin Helmchen, Klavier, Marie-Elisabeth Hecker, Cello; 1 CD Alpha Classics 223; Aufnahme 02/2014, Veröffentlichung 05/2016 (53') – Rezension von Remy Franck

Als das Ehepaar Helmchen-Hecker im Februar 2014 die Brahms-Sonaten aufnahm, war die Cellistin im neunten Monat schwanger. Der Berliner Zeitung verriet sie damals, Cello und Bauch seien sich im Weg: « Vor allem die linke Hand fühlt sich ungewohnt an“. Ob Brahms deswegen etwas weniger kraftvoll ist, weniger dramatisch als man ihn anderswo hört, und der werdende Vater unter den gegebenen Umständen etwas zärtlicher spielt als seine Kollegen? Read More →

Nikolai Rimsky-Korsakov: Symphonien Nr. 1 op. 1 & Nr. 3; Radio-Symphonieorchester Berlin, Gerard Schwarz; 1 CD Naxos 8.573581; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 04/2016 (58'29) – Rezension von Remy Franck

Die ersten Minuten dieser CD erinnerten mich an ein ähnliches bedeutungsvolles Dirigieren, aber eben nur ähnlich: Dimitrij Kitajenko, meinem Referenzwert in Sachen russischer Musik, gelingt es viel besser als Gerard Schwarz, die symphonische Entwicklung, die Werk-Dramaturgie zu optimieren und die Musik der Ersten Symphonie Rimsky-Korsakovs im Verlauf vom Largo Assai zum Allegro eine Bedeutung zu geben, die Schwarz und das RSO Berlin nicht schaffen, weil es bei ihnen immer wieder Aussetzer gibt, kurze Passsagen, wo die Bedeutung gegen Null tendiert. Read More →

Johannes Brahms: Konzert für Violine, Cello und Orchester op. 102, Symphonie Nr. 4; Pinchas Zukerman (Violine und Ltg.), Amanda Forsyth (Cello), Canada's National Arts Centre Orchestra; 1 CD Analekta AN28782; Aufnahmen 02/2015 + 11/2014, Veröffentlichung 04/2016 (73') – Rezension von Remy Franck

Das Ehepaar Pinchas Zukerman und Amanda Forsyth verwandelt das Doppelkonzert von Johannes Brahms in eine dreisätzigen Liebesromanze. Die Geigen- und Celloklänge umgarnen und umarmen sich und geben dem Werk eine melodische Qualität, wie man sie selten vernommen hat. Nicht nur das Andante zeugt von herzwarmer Intimität in wunderbar ausgekosteten Melodielinien, denn schon im sonnigen und von purem Glück zeugenden Allegro reißen uns die beiden Solisten mit. Read More →

Spontanes Dirigat von Paul Kletzki
Der Schweizer Dirigent Paul Kletzki (1900-1973), ehemaliger Chefdirigent in Liverpool, Dallas, Bern und beim ‘Orchestre de la Suisse Romande’, dirigiert auf einer CD der Reihe ‘Lucerne Festival Historic Performances’ von Audite das ‘Swiss Festival Orchestra’. Da erklingt zunächst mit schlankem Klang, kontrastreich zwischen betonter Grübelei und drängender Aufbruchsstimmung die Vierte Symphonie von Johannes Brahms und danach eine hoch dramatische, groß-symphonisch angelegte ‘Unvollendete’ von Franz Schubert. Read More →

Ludwig van Beethoven: Symphonien Nr. 1-9; Bomi Lee, Agnieszka Rehlis, Adam Krzeszowiec, Tareq Nazmi, Polish Chamber Choir, Polish Chamber Philharmonic Orchestra Sopot, Wojciech Rajski; 3 Blu-ray Tacet B974 (Symphonie Nr. 9 auch als SACD S219); Aufnahmen 2006-2015, Veröffentlichung 04/2016 (333') – Rezension von Remy Franck

Wojciech Rajskis Beethoven-Zyklus zeichnet sich in den Ecksätzen durch viel Drive, in den langsamen Sätzen durch blühende Bläserfarben aus. Das pulsierende, reich akzentuierte, transparente und immer spannungsvolle Musizieren führt zu einem außergewöhnlichen Klangreichtum. Read More →

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 op. 58, Symphonie Nr. 7 op. 92, Coriolan-Ouvertüre op. 62, Symphonie Nr. 3 op. 55 (Eroica); Wilhelm Backhaus (Klavier), Wiener Philharmoniker, Hans Knappertsbusch; 2 CDs Orfeo C 901 162 B; Aufnahmen 1954 + 1962, Veröffentlichung 04/2016 (139'12) – Rezension von Norbert Tischer

Mit Wilhelm Furtwängler und Clemens Krauss gehörte Hans Knappertsbusch zu den typisch deutschen Dirigenten, die sich hauptsächlich auf die Werke Beethovens, Brahms, Bruckners und Wagners konzentrierten. Read More →

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