Ein Highlight mit vielen unbekannten Liedern
Die Reihe ‘Les Musiciens et la Grande Guerre’ von Hortus hat ihre Höhen und Tiefen, und die 16. CD gehört zweifellos zu den Höhen. Da ist zunächst das Programm, das mit Liedern von Gabriel Pierné, Alfred Bruneau, André Caplet, Jacques Pillois, Reynaldo Hahn, Pierre Vellones Henry Février u.a., abwechslungsreich ist und viele weitgehend unbekannte Melodien präsentiert. Den Erfolg aber garantiert letzten Endes die Sopranistin Françoise Masset, die die Emotionen der Lieder gut zum Ausdruck bringt. Anne Le Bozec ist eine herausragende Klavierbegleiterin, die die Texte mit einem einfühlsam gestalteten, sehr farbreichen und dynamisch wunderbar nuancierten Klaviervortrag unterlegt (Hortus 716). Read More →

Carl Maria von Weber: Klarinettenkonzerte Nr. 1 & 2, Concertino; Paul Meyer, Klarinette und Leitung, Orchestre de Chambre de Lausanne; 1 SACD MDG 940 1922-6; Aufnahme 03/2015, Veröffentlichung 03/2016 (51'27) – Rezension von Norbert Tischer

Die aus der Zusammenarbeit zwischen Carl Maria von Weber und Heinrich Baermann entstandenen Klarinettenkonzerte verlangen einen virtuosen Solisten. Der Franzose Paul Meyer entspricht den Kriterien. Mit seinem sehr hellen, reinen, schlanken und doch warmen Ton kann er die drei Werke sehr geschmeidig und gepflegt spielen. Ob er nun höchst virtuos und brillant in den schnelleren Sätzen ist, oder kantabel in den langsamen, immer ist sein Spiel völlig frei und ungezwungen. Read More →

Origins – Ursprünge; Wolfgang Amadeus Mozart: Quintett KV 452; Theodoor Verhey: Quintett op. 20; Walter Gieseking: Quintett (1919); ensemble 4.1; 1 CD Arcantus arc15001; 10/14 (76'16) - Rezension von Guy Engels

Es gibt sehr viel gute Unterhaltungsmusik, aber es ist gar nicht einfach, diese Unterhaltungsmusik auch gut zu spielen. Umso mehr haben wir den CD-Erstling des ‘Ensembles 4.1’ genossen. Hier haben sich fünf ehemalige Studienfreunde wieder zusammengefunden, weil sie richtig Lust haben – neudeutsch passt es sogar noch besser – weil sie richtig Bock auf Musik haben. Read More →

Piotr Tchaikovsky: Nussknacker Suite, Capriccio Italien, Polonaise & Walzer aus Eugen Onegin; London Philharmonic Orchestra, Leopold Stokowski; 1 SACD Pentatone PTC5186229; Aufnahme 1973, Veröffentlichung 03/2016 (47') – Rezension von Remy Franck

Der britische Dirigent Leopold Stokowski war ein Klangtüftler. Was er in dieser 1973 in Quadrophonie gemachten Einspielung der ‘Nussknacker Suite’ macht, ist stupend. Das ist Stokowski-Sound in seiner besten Entfaltung. Und im Surround-Sound ist die Musik, die dieses Detaillieren und Formen (um nicht zu sagen Verformen) durchaus verträgt, ein Ohrkitzler, wie man ihn sich charmanter nicht vorstellen kann. Was hier an instrumentalem Raffinement und Transparenz aus der Musik herausgeholt wird ist einfach genial. Read More →

Edvard Grieg: Streichquartett op. 27; Jean Sibelius: Streichquartett op. 56 Voces Intimae; Olav Anton Thomessen: Felix Remix: Streichquartett Nr. 4; Engegard Quartett (Arvid Engegard, Alex Robson, Violinen, Juliet Jopling, Viola), Jan Clemens Carlsen, Cello); 1 SACD BIS BIS-2101; Aufnahme 04/2015, Veröffentlichung 02/2016 (72'23) - Rezension von Remy Franck

Das norwegische ‘Engegard Quartett’ spielt auf dieser SACD eine hoch intensive, extrem zupackende Interpretation des Streichquartetts von Edward Grieg. Hier ist Leidenschaftlichkeit als Konzept abgesagt und entsprechend hoch ist die Aufführungstemperatur. Wer das Werk musikantischer, farbiger hören will findet sein Glück in der Einspielung des Auryn Quartetts (cpo 999 729-2). Read More →

Antonin Dvorak: Symphonien Nr. 7 op. 70 & Nr. 8 op. 88; Houston Symphony, Andrés Orozco-Estrada; 1 SACD Pentatone PTC5186578; Aufnahmen 204/2015, Veröffentlichung 03/2016 (76'34) – Rezension von Remy Franck

An herausragenden Aufnahmen von Dvoraks Symphonien Nr. 7 und 8 mangelt es nicht, und für die Achte bleiben für mich die Einspielungen unter Harnoncourt (wegen des Urmusikantischen) und Karajan (wegen der federnden Spannkraft) die sehr unterschiedlichen Referenzen, und ich werde sie auch nicht wegen des makellosen Surround-Klangs der neuen Orozco-Estrada-Aufnahme eintauschen. Dennoch ist die Interpretation des Kolumbianers ganz beachtlich. Read More →

Joseph Haydn: Cellokonzerte Nr. 1 & 2; Carl Philipp Emmanuel Bach: Cellokonzert in A; Marc Coppey, Cello & Ltg., Zagreb Soloists; 1 CD Audite 97.716; Aufnahme 03/2015, Veröffentlichung 01/2016 (67’31) - Rezension von Guy Engels

Kann das gut gehen? Aus so viel Legato kann eigentlich nur musikalische Pampe werden. Zugegeben, ich war zu Beginn skeptisch. Doch schon bald ließ ich mich eines Besseren belehren, ließ ich mich vom Farbenrausch begeistern und fesseln, den Marc Coppeys Cello verströmt. Coppey lässt seinen Bogen geschmeidig gleiten, zieht nie voll durch, macht nie Druck. Das Instrument kann frei atmen und seine schöne Kantabilität voll entfalten. Coppeys Musizieren hat etwas Sinnliches, ein inneres Feuer, das Haydns Musik jenes wunderbare Glimmen verleiht, jenes geheimnisvolle Licht, dem man willig folgt. Read More →

Paul Wranitzky: Symphonie Nr. 24 op.16 Nr.3, Cellokonzert op. 27; Anton Wranitzky: Violinkonzert op. 11; Veriko Tchumburidze, Violine, Chiara Enderle, Cello, Münchener Kammerorchester, Howard Griffiths; 1 CD Sony Classical 88875127122; 05+10/2015, Veröffentlichung 01/2016 (68'15) -Rezension von Remy Franck

Paul Wranitzky (1756-1808), ein Schüler so berühmter Meister wie Joseph Martin Kraus und Joseph Haydn, Kapellmeister bei Fürst Estherházy und später am Wiener Burgtheater, als Dirigent von Beethoven hoch geschätzt, hat auch viel komponiert: Opern, an die 50 Symphonien und viel Kammermusik! Read More →

Johannes Brahms: Chaconne für die linke Hand, Klavierstücke op. 76, Rhapsodien op. 79, Fantasien op. 116; Anna Vinnitskaya, Klavier, 1 CD Alpha Classics 231; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 03/2016 (72’51) - Rezension von Guy Engels

Bach und Beethoven lösten bei Johannes Brahms wiederholt Alpträume aus. Zu übermächtig waren in seiner eigenen Wahrnehmung die Fußstapfen der zwei großen Bs. Zu Unrecht, wie wir heute wissen. Denn Brahms, und auch Bruckner, haben aus den zwei ein B-Quartett gemacht, das unverrückbar in der Musikgeschichte steht. Read More →

Benjamin Godard: Symphonien Nr. 2 op. 57 & op. 23 (Gothique), 3 Morceaux op. 51; Münchner Rundfunkorchester, David Reiland; 1 CD cpo 555 044-2; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 02/2016 (69') – Rezension von Remy Franck

Nachdem mir eine CD mit Liedern von Benjamin Godard keinen besonders nachhaltigen Eindruck gemacht hatte, ist dieses zum ersten Mal eingespielte Programm wirklich hoch interessant. Und dass Benjamin Godard mit diesen Kompositionen Karriere machen kann, ist letztlich auch das Verdienst eines ebenfalls Karriere machenden jungen belgischen Dirigenten mit starkem Luxemburg-Bezug, denn der unweit der luxemburgischen Grenze, in Arlon geborene David Reiland leitet im Großherzogtum das ‘Orchestre de chambre du Luxembourg’ und das Ensemble für zeitgenössische Musik ‘Lucilin’. Read More →

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