Die ersten Minuten dieser CD erinnerten mich an ein ähnliches bedeutungsvolles Dirigieren, aber eben nur ähnlich: Dimitrij Kitajenko, meinem Referenzwert in Sachen russischer Musik, gelingt es viel besser als Gerard Schwarz, die symphonische Entwicklung, die Werk-Dramaturgie zu optimieren und die Musik der Ersten Symphonie Rimsky-Korsakovs im Verlauf vom Largo Assai zum Allegro eine Bedeutung zu geben, die Schwarz und das RSO Berlin nicht schaffen, weil es bei ihnen immer wieder Aussetzer gibt, kurze Passsagen, wo die Bedeutung gegen Null tendiert. Read More →
Das Ehepaar Pinchas Zukerman und Amanda Forsyth verwandelt das Doppelkonzert von Johannes Brahms in eine dreisätzigen Liebesromanze. Die Geigen- und Celloklänge umgarnen und umarmen sich und geben dem Werk eine melodische Qualität, wie man sie selten vernommen hat. Nicht nur das Andante zeugt von herzwarmer Intimität in wunderbar ausgekosteten Melodielinien, denn schon im sonnigen und von purem Glück zeugenden Allegro reißen uns die beiden Solisten mit. Read More →
Spontanes Dirigat von Paul Kletzki
Der Schweizer Dirigent Paul Kletzki (1900-1973), ehemaliger Chefdirigent in Liverpool, Dallas, Bern und beim ‘Orchestre de la Suisse Romande’, dirigiert auf einer CD der Reihe ‘Lucerne Festival Historic Performances’ von Audite das ‘Swiss Festival Orchestra’. Da erklingt zunächst mit schlankem Klang, kontrastreich zwischen betonter Grübelei und drängender Aufbruchsstimmung die Vierte Symphonie von Johannes Brahms und danach eine hoch dramatische, groß-symphonisch angelegte ‘Unvollendete’ von Franz Schubert. Read More →
Wojciech Rajskis Beethoven-Zyklus zeichnet sich in den Ecksätzen durch viel Drive, in den langsamen Sätzen durch blühende Bläserfarben aus. Das pulsierende, reich akzentuierte, transparente und immer spannungsvolle Musizieren führt zu einem außergewöhnlichen Klangreichtum. Read More →
Mit Wilhelm Furtwängler und Clemens Krauss gehörte Hans Knappertsbusch zu den typisch deutschen Dirigenten, die sich hauptsächlich auf die Werke Beethovens, Brahms, Bruckners und Wagners konzentrierten. Read More →
Die Gefühlswelten, die der erste Satz aus Mozarts 21. Klavierkonzert durchläuft, sind einem Brahms würdig. Zwischen Zurückhaltung und drängendem Aufbruch gibt es viele Zwischenstufen, die in Danae Dörkens Interpretation gut herauskommen. Das notturnohafte Andante erklingt mit viel Fragilität, während der letzte Satz in verspielterer Leichtigkeit mit viel Gestaltungsfantasie formuliert wird. Read More →
Der im Februar verstorbene Saulius Sondeckis nahm Shostakovichs 13. Symphonie 1994 auf. Zum Vergleich haben wir die Kitajenko-Aufnahme aus Köln von 2004 herangezogen. Read More →
Nur ein einziges Orchesterstück gibt es diesmal in der CD-Ernte von Martha Argerichs Festival in Lugano, Luis Bacalovs ‘Portena (Latitud 34º36’30 »)’ für 2 Klaviere und Orchester. Dieses von verschiedenen Tänzen, darunter natürlich dem Tango, getränkte Stück ist Martha Argerich gewidmet. Es ist eine ausdrucksvolle Musik, die hier in einer spannungsvollen Interpretation zu hören ist. Ein starkes Stück! Read More →
Mit seinen brillanten ‘Royal Academy of Music Soloists’ dirigiert Trevor Pinnock Wolfgang Amadeus Mozarts Serenade Nr. 10 in B-Dur KV 361 für zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Bassetthörner, vier Waldhörner, zwei Fagotte und Kontrabass sowie Haydns Achtes Notturno für 2 Klarinetten, 2 Hörner, 2 Violinen, 2 Violen und Kontrabass. Read More →
Die CD beginnt mit einer fulminanten Interpretation der Fantasie von Josef Suk. John Storgards dirigiert sie mit Strahlkraft, brillant, und doch auch sehr romantisch-leidenschaftlich, ja richtig emotional. Christian Tetzlaff bringt seine Geige in einem inspirierten Dialog mit in dieses Spiel ein, das auch Sinn für die zarten Seiten des Stücks entwickelt und insgesamt sehr spannungsvoll wird. Für mich ist das eine der mitreißendsten Aufnahmen dieses Werks. Read More →