Les musiciens et la Grande Guerre (XIV): Sérénade; Paul Hindemith, Quartett Nr. 4 op. 22; Igor Stravinsky: Trois pièces; Jacques de la Presle: Suite en sol; Ernst Toch: Sérénade pour 2 violons et alto; Darius Milhaud: Quatuor no 4; Calidore Quartet (Jeffery Myers, Violine, Ryan Meehan, Violine, Jeremy Berry, Viola, Estelle Choi, Cello; 1 CD Hortus 714; Aufnahme 2015, Veröffentlichung 02/2016 (66'50) – Rezension von Remy Franck
Viel Schmerz und viel Trauer gibt es auf dieser CD aus der Reihe ‘Les Musiciens et la Grande Guerre’. Das ‘Calidore Quartet’, dessen Name sich aus ‘California’ und ‘Doré’ (vergoldet) zusammensetzt, spielt zunächst das Quartett in fünf Sätzen von Paul Hindemith, das mit einem regelrechten Lamento-Satz beginnt, aber auch im weiteren Verlauf trotz einiger unbekümmerter Momente, eher depressive Musik enthält, die das ‘Calidore Quartet’ packend interpretiert. Nicht weniger expressiv werden die ‘Drei Stücke’ von Stravinsky, gespielt, bissig, sarkastisch und am Ende ebenfalls von Trauer erfüllt. Read More →
Erich Wolfgang Korngold: Violinkonzert D-Dur op. 35; Benjamin Britten: Violinkonzert d-moll op. 15; Vilde Frang, Violine, Frankfurt Radio Symphony, James Gaffigan; 1 CD Warner Classics 2564600921; Aufnahme 06-08/15, Veröffentlichung 02/2016 (58’12) -Rezension von Alain Steffen
Die junge Violinistin Vilde Frang präsentiert sich hier mit den Violinkonzerten von Korngold und Britten, zweier Werke also, die in den späten Dreißigerjahren komponiert wurden und sehr verschiedene Wege gehen. Vilde Frang spielt beide Stücke mit größter Kompetenz und Hingabe, verzichtet bei dem etwas süßlichen, der Filmmusik angelehnten Korngold-Konzert auf zu viel Melos und interpretiert das Konzert mit kühlem Kopf, was der Musik hörbar gut tut. Read More →
Camille Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33; Édouard Lalo: Cellokonzert d-Moll; Frank Martin: Ballade für Cello und Orchester; Wen-Sinn Yang, Violoncello, Philharmonisches Orchester Giessen, Michael Hofstetter; 1 CD Oehms Classics OC 1838; Aufnahmen 2014/15, Veröffentlichung 02/2016 (61'36) – Rezension von Remy Franck
Nicht das Virtuose und Brillante suchen Wen Sinn Yang und Michael Hostetter im Ersten Cellokonzert von Camille Saint-Saëns, das nicht als virtuoses Showstück dargestellt wird, sondern als tiefschürfendes Musikstück von großer Expressivität. Nun äußert diese sich aber nicht, wie etwa bei Gabriel Lipkind, in Intensität, sondern eher in lyrischer Verhaltenheit. Read More →
Mehr Mozart von H.P. Zimmermann
Sein Mozart-Projekt bei Hänssler Classic setzt Frank Peter Zimmermann mit den Violinkonzerten Nr. 2 und 5 sowie der ‘Sinfonia Concertante’ fort. Wie schon in der CD mit den Konzerten 1,3 und 4 fasziniert der kammermusikalische Dialog mit dem Orchester. Die Interpretationen sind elegant und haben viel warme Leuchtkraft. Read More →
Robert Schumann, A. Dvorak: Klavierkonzerte; Stephen Hough, Klavier, City of Birmingham Symphony Orchestra, Andris Nelsons; 1 CD Hyperion CDA68099; Aufnahmen 03/2015 &11/2014, Veröffentlichung 04/2016 (73’12) - Rezension von Alain Steffen
Dies ist eine gute CD, die einen jedoch nicht vom Hocker reißt. Stephen Hough spielt ganz akkurat, mit kräftigem Zupacken und einem recht forschen Ansatz. Hier wird geradlinig musiziert, Details werden eher wenig betrachtet, aber Houghs direkte und schnörkellose Auffassung dieser beiden Konzerte kann durchaus gefallen. Read More →
Francis Poulenc: Sonate pour violoncelle et piano; Gabriel Fauré: Élégie op. 24, Papillon op. 77, Romance op. 69, Sicilienne op. 78, Sérénade op. 98, Komitas Vardapet: Al Ailux, Grunk, Hov arek, Garoun a, Keler tsoler, Yergink Ambel e, Kélé kélé, Alakiaz - khengui dzar, Shogher djan, Gakavik, Tchinar ès, Hoy Nazan, Shaghker, Shughker; Astrig Siranossian, Cello, Théo Fouchenneret, Klavier; 1 CD Claves 1604; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 04/2016 (62'41) – Rezension von Remy Franck
Voller Energie, mit einem ausgeprägten Sinn für Klangpoesie ist die französisch-armenische Cellistin Astrig Siranossian eine ideale Interpretin für Francis Poulenc’s Cellosonate, deren Eleganz bei ihr ebenso gut aufgehoben ist wie ihr Witz (oder wie einmal gesagt wurde, die beiden Seiten Poulencs, die des frommen katholischen Jungen und des rebellischen ‘Enfant terrible’). Read More →
Franz Schubert: 3 Klavierstücke op. posth. D 946; Johannes Brahms: 6 Klavierstücke op. 118; Frédéric Chopin: Mazurken op. 67/2 & 4. Op. 68/4; Maria Gabrys, Fortepiano; 1 SACD Ars Produktion 38173; Aufnahme 09/2014, Veröffentlichung 03/2016 (60’40) - Rezension von Alain Steffen
Erstaunlich, dass man den Namen Maria Gabrys kaum kennt. Die polnische Pianistin begeistert hier mit ihrer kraftvollen und schnörkellosen Interpretation später Klavierwerke von Franz Schubert, Frédéric Chopin und Johannes Brahms. Der besondere Charme dieser Einspielungen kommt durch die Benutzung eines historischen Blüthner-Flügel von 1874. Read More →
Walter Braunfels: 6 Gesänge op. 1, Fragmente eines Federspiels op. 7, 6 Gesänge op. 4, Neues Federspiel, op. 7, Was ihr wollt op. 11, Freudvoll, leidvoll op. 29/1, Die Trommel gerühret op. 29/2, Herbstgefühl, An die Parzen op. 27/2, 2 Gesänge op. 44; Marlis Petersen, Sopran, Konrad Jarnot, Bariton, Eric Schneider, Klavier; 1 CD Capriccio C5251; Aufnahme 2011, Veröffentlichung 01/2016 (69') – Rezension von Remy Franck
Walter Braunfels (1882-1954), ein aus Glaubensüberzeugung zum Katholizismus konvertierter Jude, war politisch ein Antifaschist und ein Gegner der Nazis, die ihn zum entarteten Künstler stempelten. Dieser Brandmarke folgte nach dem Zweiten Weltkrieg die der Avantgardisten, die vom musikalischen Traditionalisten Braunfels nichts wissen wollten. Damit blieb er aus dem Musikleben so gut wie verschwunden und leidet auch heute noch unter diesem Ausschluss. Read More →
Water; Hélène Grimaud, Klavier, Nithin Sawney, Keyboard, Gitarre und Programming; 1 CD Deutsche Grammophon 479 3426; Aufnahme 12/2014 (Grimaud), 2015 (Sawhney), Veröffentlichung 02/2016 (68’20) - Rezension von Alain Steffen
Ich mag die Konzeptalben von Deutsche Grammophon nicht! Das soll mich nicht daran hindern, diese positive Rezension zu dem neuen Konzeptalbum von Hélène Grimaud zu schreiben. Die französische Pianistin spielt einfach betörend schön und nimmt den Hörer mit auf eine meditative Reise durch die Musik, die ihn einfach nicht mehr loslässt. Das Thema Wasser wird hier sehr geschmackvoll behandelt, Grimaud verzaubert uns mit ihren atemberaubenden Interpretationen der Stücke von Takemitsu, Berio, Liszt, Debussy, Fauré, Albéniz und anderen. Read More →
Michael Gielen Edition 1; Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge Nr. 4 cis-Moll BWV 849 (aus: Das Wohltemperierte Klavier Buch I BWV 846-869), Nun ist das Heil und die Kraft BWV 50 (Kantate); Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonien Nr. 30, 35 (Haffner), Nr. 36 (Linzer), Menuett mit eingefügten Kontretänzen Nr. 1 F-Dur KV 463, Menuett mit eingefügten Kontretänzen Nr. 2 B-Dur KV 463, Marsch D-Dur KV 249, Deutsche Tänze Nr. 1 -3, Il Trionfo delle donne KV 605a (Fragment eines Kontretanzes), Sechs Deutsche Tänze KV 509, Die Zauberflöte KV 620 (Ouvertüre), Così fan tutte KV 588 (Ouvertüre), Thamos, König in Ägypten KV 345 (Chöre und Zwischenaktmusiken); Joseph Haydn: Symphonien Nr. 95, 99 & 104; Ludwig van Beethoven: Coriolan-Ouvertüre, Leonoren-Ouvertüren Nr. 1-3, Konzert C-Dur op. 56 für Violine, Violoncello, Klavier und Orchester (Tripelkonzert); Franz Schubert: Die Zauberharfe D 644 (Melodram). Bühnenmusik zu Rosamunde, Andante h-Moll D 936a Nr. 2, Streichquartett d-Moll D 810 op. posth. (Der Tod und das Mädchen - Bearb. für Streichorchester von G. Mahler & M. Gielen), Intende voci B-Dur D 963 für Tenor, Chor und Orchester (Offertorium), Messe Nr. 5 As-Dur D 67; Edda Moser, Sopran, Julia Hamari, Alt, Werner Hollweg, Tenor , Barry McDaniel, Bariton, Edith Peinemann, Violine, Antonio Janigro, Cello, Jörg Demus, Klavier, Thomas Moser, Tenor , Sibylla Rubens, Sopran, Ingeborg Danz, Alto, Dominik Wortig, Tenor, Rudolf Rosen, Bass, Rundfunkchor Berlin, Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Chor der Württembergischen Staatstheater Stuttgart, Südfunk-Chor Stuttgart, SWR Vokalensemble Stuttgart, Chor der Slowakischen Philharmonie Bratislava, Michael Gielen; 6 CDs SWR Music 19007; Aufnahmen 1967-2013*, Veröffentlichung 03/2016 (431') - Rezension von Remy Franck
Dass Michael Gielen ein bedeutender und weithin unterschätzter Dirigent war, kann nicht bestritten werden. Daher ist es mehr als lobenswert, dass SWR Music ihm im Hinblick auf seinen 90. Geburtstag im Jahre 2017 mit dieser Schallplatten-Edition ein Monument setzt. Gielen hat im Jahre 2014 seinen Beruf aufgegeben, in dem er in den Vierzigerjahren im argentinischen Exil – u.a. unter Erich Kleiber – seine ersten Schritte gemacht hatte. Read More →