Kann das gut gehen? Aus so viel Legato kann eigentlich nur musikalische Pampe werden. Zugegeben, ich war zu Beginn skeptisch. Doch schon bald ließ ich mich eines Besseren belehren, ließ ich mich vom Farbenrausch begeistern und fesseln, den Marc Coppeys Cello verströmt. Coppey lässt seinen Bogen geschmeidig gleiten, zieht nie voll durch, macht nie Druck. Das Instrument kann frei atmen und seine schöne Kantabilität voll entfalten. Coppeys Musizieren hat etwas Sinnliches, ein inneres Feuer, das Haydns Musik jenes wunderbare Glimmen verleiht, jenes geheimnisvolle Licht, dem man willig folgt. Read More →
Paul Wranitzky (1756-1808), ein Schüler so berühmter Meister wie Joseph Martin Kraus und Joseph Haydn, Kapellmeister bei Fürst Estherházy und später am Wiener Burgtheater, als Dirigent von Beethoven hoch geschätzt, hat auch viel komponiert: Opern, an die 50 Symphonien und viel Kammermusik! Read More →
Bach und Beethoven lösten bei Johannes Brahms wiederholt Alpträume aus. Zu übermächtig waren in seiner eigenen Wahrnehmung die Fußstapfen der zwei großen Bs. Zu Unrecht, wie wir heute wissen. Denn Brahms, und auch Bruckner, haben aus den zwei ein B-Quartett gemacht, das unverrückbar in der Musikgeschichte steht. Read More →
Nachdem mir eine CD mit Liedern von Benjamin Godard keinen besonders nachhaltigen Eindruck gemacht hatte, ist dieses zum ersten Mal eingespielte Programm wirklich hoch interessant. Und dass Benjamin Godard mit diesen Kompositionen Karriere machen kann, ist letztlich auch das Verdienst eines ebenfalls Karriere machenden jungen belgischen Dirigenten mit starkem Luxemburg-Bezug, denn der unweit der luxemburgischen Grenze, in Arlon geborene David Reiland leitet im Großherzogtum das ‘Orchestre de chambre du Luxembourg’ und das Ensemble für zeitgenössische Musik ‘Lucilin’. Read More →
Bach und Brahms sind die bindenden Glieder des vorliegenden CD-Programms. Sie dienten sowohl Max Reger als auch Adolf Busch als Vorbilder. Justus Weinreich war sogar ein Zeitgenosse von Brahms. Über diesen Karlsruher Komponisten ist wenig gewusst. Die hier eingespielten drei Viola-Suiten sind diskographische Weltpremieren. Die drei Komponisten stehen für die Renaissance der Solo-Suite, die sie mit ihrem musikalischen Vokabular neu beleben. Dazu gehört zunächst die Wahl der Viola, die somit zu unverhofften Ehren kommt. Read More →
Für viele kleine Ensembles mit aparten Besetzungen sind Bearbeitungen bloß Beschäftigungstherapie und musikalisch unergiebig. Nicht so beim ‘Alliage Quintett’, bestehend aus vier Saxophonen und einem Klavier. Ihre Programme sind so attraktiv, dass sie nicht nur tolle Kritiken einfahren, sondern für ihr neues Projekt ‘Fantasia’ zusätzlich eine der besten Klarinettistinnen unserer Zeit gewinnen konnten: Sabine Meyer. Read More →
Simon Mayr, der deutsche Bergamaske, der Lehrer von Donizetti und in Italien hochgeschätzte Meister hat mit seinem g Moll-Requiem ein gewaltiges Werk geschaffen: gewaltig in den Dimensionen (fast 2 Stunden Aufführungsdauer), gewaltig auch in der Musik – einer Synthese aus der großen Tradition italienischer Sakralmusik und dramatisch effektvoller Romantik. Read More →
Obwohl ich bin nicht immer mit den Interpretationen von Antja Weithaas einverstanden bin, zeigt diese Interpretin zumindest Mut und öffnet neue Türen. Es gibt keine Einspielung, bei der sich Weithaas mit den gängigen Interpretationskonzepten zufrieden gibt. Immer wieder sucht sie, was sich denn noch in der Musik verstecken könnte. Und immer wieder wird sie fündig. Wie auch hier. Read More →
Für ihr neues Monteverdi-Album (auf dem auch Stücke von Ucellini, Merula und Marini zu hören sind) wird die tschechische Mezzosopranistin Magdalena Kozena vom schweizerischen Barockorchester ‘La Cetra’ unter der Leitung des italienischen Dirigenten Andrea Marcon begleitet. Sie singt eine Auswahl von Monteverdi-Arien, darunter Auszüge aus den ‘Scherzi musicali’, das ‘Combattimento di Tancredi e Clorinda’ und das bekannte ‘Lamento della ninfa’ aus dem ‘Ottavo libro de’ madrigali’. Read More →
Die CD ‘Voyage mélodique’ von Vittorio Forte enthält ein Programm mit Transkriptionen von Franz Liszt und Earl Wild. Die Liszt-Transkriptionen spielt Forte mit sehr viel Geschmack und einem ausgeprägtem Sinn für die Melodie, so dass das Vokale immer durchscheint. Nicht ums Glänzen am Klavier, nicht um Virtuosität geht es also hier, auch nicht um Pathos und Gefühlsseligkeit, sondern um eine ganz natürlich empfundene Musikalität, deren Hintergrund ganz klar der Liedtext bleibt. Read More →