Byrd und Pärt, traut vereint
Kurze Vokalstücke von William Byrd und Arvo Pärt singen ‘The Sixteen’ auf einer neuen CD von Coro. Obwohl vier Jahrhunderte beide Komponisten trennen, ist die Mischung perfekt, denn die Auswahl präsentiert Musik, die hundertprozentig zueinander passt. In ihrer Einfachheit entwickelt sie mit ‘The Sixteen’ eine Intensität, die jede noch so nervöse Seele bezwingen und zur Ruhe bringen muss. Harry Christophers Sänger faszinieren einmal mehr durch eine unvergleichliche Balance und Homogenität (Coro 16140). Read More →
Roberto Sierra packt in den auf dieser CD erklingenden Werk, wie bei ihm üblich, viel Puerto Ricanisches und Latein-Amerikanisches in seine Musik. Und so ist denn seine tänzerische 3. Symphonie mit den Sätzen ‘Tumbao,’ ‘Habanera’ ‘Danzas’ und ‘Jolgorio’ ein sehr unterhaltsames und farbiges Werk, derweil ‘Borikén’, eine Chaconne, bei aller Farbigkeit etwas ernstere mitunter sogar traurigere Töne anschlägt. Read More →
Tchaikovskys ‘Grande Sonate’ und seine ‘Jahreszeiten’ werden oft zusammen auf Schallplatte präsentiert, wohl weil der Verleger des Komponisten die beiden Werke völlig grundlos unter der Opuszahl 37 vereint hat. Musikalisch haben die pralle Sonate und die viel intimeren Saisonbeschreibungen wirklich gar nichts miteinander zu tun. Read More →
Dass das Orchester der ‘Accademia Nationale di Santa Cecilia’ Italiens bestes Orchester ist, war gewusst. Doch es wird immer deutlicher, dass es unter Antonio Pappano in die erste Liga der europäischen Formationen vorgestoßen ist. Die Schumann-Aufführungen auf dieser CD zeigen es: hier haben wir es mit einem geschmeidig und spontan musizierenden Orchester zu tun, das an Kohärenz und Klanglichkeit ebenso wenig zu wünschen lässt wie im Detail, mit auch herausragenden Leistungen der Solisten, vor allem im Bereich der Holzinstrumente. Read More →
Mikhail Rudys hochgepriesene Aufnahmen der Bilder einer Ausstellung von Modest Mussorgsky und den späten Klavierwerken von Alexander Scriabin aus den Jahren 1980 und 1981 werden der Öffentlichkeit hier in einer digital überarbeiteten. Fassung neu vorgestellt. Der glasklare Klang und die bessere Dynamik kommen Rudys Interpretationen sehr entgegen. Read More →
Den Ablauf der menschlichen Existenz thematisiert der britische Komponist Alec Roth (*1948) in seiner einstündigen Kantate ‘A Time to Dance’. In Texten diverser Autoren geht’s von Kindesfreuden über Sommerhitze und Herbstgedanken bis hin zum winterlichen ‘Licht aus!’ Read More →
Wenn der Hörer es mit einer jungen Interpretin wie Donka Angatschewa zu tun hat, darf er sich natürlich keine so reifen und vollendeten Interpretationen wie die eines Brendel oder Sokolov erwarten. Als Rezensent und aufmerksamer Hörer soll man einen Interpreten immer danach bewerten, wo er sich gerade in seinem künstlerischen Werdegang befindet. Donka Angatschewa ist eine herausragende Pianistin, das steht bereits nach wenigen Minuten fest. Read More →
Felix Mendelssohns dritte Symphonie erklingt hier mit viel Frische und Elan. Das Freiburger Barockorchester musiziert mit Engagement, viel Brio, aber genau so viel Differenzierungsvermögen. Die Musik fließt pulsierend, bewegt, und spannungsgeladen, aber im liebevoll geformten Adagio gibt es auch hinreichend Charme in typisch Mendelssohnscher Expressivität. Nach so viel kraftvoller Dramatik wirkt sogar das problematische, abschließende Allegro maestoso nicht aufgesetzt. Read More →
Dass hier erstklassige Kammermusik geboten wird, dürfte keinen verwundern, spielen doch neben der talentierten französischen Pianistin Kim Barbier doch drei Musiker der Berliner Philharmoniker im ‘Berlin Piano Quartet.’ Christoph Horak, Violine, Micha Afkham, Bratsche und Bruno Delepelaire, Cello, bieten Phrasierungskunst vom Feinsten. Read More →
Maurizio Paciariellos Einspielung der drei Klaviersonaten von Paul Hindemith ist ein echter Coup. Vorausgesetzt, man mag Hindemiths Musik und lässt sich auf die komplexe Welt dieser drei Sonaten aus dem Jahre 1936 ein. Es ist erstaunlich, aber Glenn Gould ist bisher der einzige prominente Pianist, der diese Werke eingespielt hat. Ansonsten bietet Hyperion noch eine Gesamtaufnahme mit dem Pianisten Markus Becker an. Read More →