Empfindsamer Interpret am Klavier
Der junge italienische Pianist Gabriele Leporatti spielt zwei frühe Werke seines Landsmannes Ottorino Respighi – das Notturno und die Sonate f-moll – sowie Robert Schumanns Phantasie C-dur op. 17 und die Gesänge der Frühe op. 133 bei Etera Classics. Es sind empfindsame, tief romantische Interpretationen. Leporatti ist ein Pianist, der weiß, welche Nuancen er dem Instrument entlocken kann. Read More →
Franz Schubert: Vier Impromptus D. 899, Sonate Nr. 18 D. 894; Sheila Arnold, Klavier; 1 CD CAvi 8553336; Aufnahme 5/2013, Veröffentlichung 02/2016 (69'14) – Rezension von Remy Franck
Ihre ganze Empfindungskraft – und sie hat bekannterweise viel davon – stellt Sheila Arnold in den Dienst dieses tief romantischen Programms. Mit einer sehr persönlichen Deutung, warmen und samtenen Klangfarben setzt sie in den Impromptus die Poesie frei, die in diesen Werken erstrahlt. Read More →
Sofia Gubaidulina: Violakonzert; Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9; Antoine Tamestit, Viola, Junge Deutsche Philharmonie, Jonathan Nott; 2 CDs EMM EMCD 029; Liveaufnahme 05/10/2015, Veröffentlichung 02/2016 (98') – Rezension von Remy Franck
Anton Bruckners Neunte Symphonie wird in dieser Aufführung zum Problemfall. Da ist einerseits ein junges Orchester, das zeigt, welch hohes instrumentales Niveau es hat, wie gut auch seine Solisten sind, welche Farben es im Detail produzieren kann und zu welch mächtigem Klang es im Ensemble fähig ist, aber da ist andererseits ein Dirigent, der seinem Orchester mit schwerem Atem eher langsame Tempi vorgibt, die sicher nicht dem Temperament der jungen Musiker entsprechen und letztlich die Musik an einem wirklichen Entfalten hindern. Read More →
***** - A Carnival of the animals and other fantasies; Saint-Saëns: Introduction & Marche royale du Lion, Afrique, Hémiones, Volière, Le cygne, Aquarium Dause macabre); Ibert: Le petit âne blanc; Williams / Doldinger / Weill: Haifisch Medley; De Sela: Das Liebeslied an die Leuchtqualle; Piazzolla: Escualo; Sherman: The Python's Song - Trust in Me; Zinzadse: Sachidao; Traditionals: Malaika; Les Deux Guitares; Bach: Schafe mögen sicher weiden; Rimsky-Korsakov: Hummelflug; Khachaturian: Masquerade; Wittenbrink / Siegfried: In mir lebt ein ganzer Zoo; Salut Salon; 1 CD Warner Classics 825646930159 + DVD Salut Salon on Stage; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 02/2016 – Rezension von Remy Franck
Männer aufgepasst: Hier sind vier Frauen, die ziehen alles mit Haut und Haaren ab, was sich ihnen in den Weg stellt. Feminanimalisch, diese CD! Read More →
Dmitri Shostakovich: Streichquartette Nr. 4 op. 83, Nr. 6 op. 101; Klavierquintett op. 57, Theater Suite, Korzinkinas Abenteuer op. 59/3 (Die Jagd); Delian Quartet, Anatol Ugorski, Klavier; 2 CDs Oehms Classics OC451; Aufnahme 2015, Veröffentlichung 01/2016 (105'51) – Rezension von Remy Franck
Es gibt Interpretationen, die in ihrer Intensität so packend sind, dass sie den Hörer sogartig in das Musikerlebnis hineinreißen. Die Aufführung des 4. Streichquartetts durch das Delian Quartett ist eine solche Interpretation. Read More →
Phyllis Tate: The Lodger; Owen Brannigan (George Bunting), Johanna Peters (Emma), Marion Studholme (Daisy), Joseph Ward (The Lodger), Alexander Young (Joe Chandler), BBC Northern Singers, BBC Northern Orchestra, Charles Groves; 2 CDs Lyrita REAM 2119; Mono-Aufnahme 1964 Veröffentlichung 10/2015 (118’38) - Rezension von Manuel Ribeiro
Die englische Komponistin Phyllis Tate, Ende der Zwanzigerjahre des 20. Jahrhunderts ausgebildet an der ‘Royal Academy of Music’, wurde erst mit ihren Kompositionen der Nachkriegszeit in England bekannt. ‘The Lodger’ ist eine Oper in zwei Akten, basierend auf einem Roman von Marie Belloc, die sich selber an dem bekannten ‘Jack the Ripper’ inspirierte. Read More →
Corelli: Concerto grosso op. 6 Nr. 4; Rossini: Streichersonate Nr. 6; Hindemith: Trauermusik; Shostakovich: Streichoktett op. 2; Barber: Adagio for Strings; Kelemen: Concertante Improvisations; Reger: Lyrisches Andante für Streichorchester; Mozart: Divertimento KV 137; Hoffstetter (attr. Joseph Haydn): Serenade C-Dur aus op. 3 / 5; Vivaldi: Concerto RV 230; Antonio Janigro, Zagreb Soloists; 1 CD Audite 95.639; Aufnahmen: 1957-66, Veröffentlichung 01/2016 (79'06) – Rezension von Remy Franck
Als ich 2015 die Zagreber Solisten live hörte, war ich maßlos enttäuscht: nur ein müder, fahler Abglanz war vorhanden von dem, was mir aus früheren Zeiten in Erinnerung war, u.a. von einem Konzert, das ich in den Siebzigerjahren in Luxemburg mit zu veranstalten das Glück hatte. Read More →
The Romantic Piano Concerto 67; Ludomir Rozycki: Ballade G-Dur op. 18. Klavierkonzerte Nr. 1 g-Moll op. 43 & Nr. 2; Jonathan Plowright, Klavier, BBC Scottish Symphony Orchestra, Lukasz Borowicz; 1 CD Hyperion CDA68066; Aufnahme 8/2014, Veröffentlichung 012/2015 (63'11) – Rezension von Remy Franck
Ludomir Rozycki (1883-1953), ein Humperdinck-Schüler, kommt in seiner Musik für Klavier und Orchester jener Sergei Rachmaninovs sehr nahe. Das mag ihn bei einer Reihe von Musikfreunden antiquiert erscheinen lassen, aber wer offen ist für musikalischen Pluralismus und opulente Klaviersymphonik, wird diese hochkarätig produzierte CD in vollem Umfang genießen. Read More →
Felix Mendelssohn: Streichquintette Nr. 1 & 2, Capriccio op. 81; Harrington String Quartet (Tomas Cotik, Keith Redpath, Violine, Jennifer Kozoroz, Viola, Emmanuel Lopez, Cello), James Dunham, Viola; 1 CD Centaur CRC3434; Aufnahme 2009, Veröffentlichung 11/2015 (67'37) – Rezension von Remy Franck
Mendelssohns Erstes Streichquintett, ein 1832 revidiertes Jugendwerk von 1826, ist auf dieser CD in einer sorgfältig erarbeiteten Interpretation zu hören, die durch den wachen Dialog der Musiker und den warmen Klang überzeugt, der unverkennbar ‘Mendelssohn’ ist. Read More →
Marie Jaëll: La Légende des Ours, Concerto pour violoncelle, Sémélé, Les Beaux Jours, Concerto pour piano et orchestre nos. 1 & 2, Douze Valses et Finale, Ce qu’on entend dans l’Enfer (Ausz.), Ce qu’on entend dans le Purgatoire (Ausz.), Ce qu’on entend dans le Paradis (Ausz.), Les Jours pluvieux; Xavier Phillips (Cello), David Bismuth, Lidija & Sanja Bizjak, David Violi, Dana Ciocarlie, Romain Descharmes, Nicolas Stavy (Klavier), Chantal Santon-Jeffery (Sopran), Orchestre National de Lille, Brussels Philharmonic, Joseph Swensen, Hervé Niquet; 3 CDs Ediciones Singulares ES 1022; Aufnahmen 2012-15, Veröffentlichung 01/2016 (173') – Rezension von Remy Franck
Eine komplexe Figur ist diese Marie Jaëll, deren Musik das ‘Palazetto Bru Zane’ jetzt ans Tageslicht befördert. 1846 im Elsass geboren, als Pianistin ausgebildet, galt sie recht früh als Virtuosin. Mit 20 heiratete sie den österreichischen Pianisten Alfred Jaëll, der starb, als sie 36 war. Mit 22 hatte sie Liszt gehört und war von ihm und seinem Spiel fasziniert. Sie generell als Liszt-Epigonin zu bezeichnen, wäre ungerecht, obschon kein anderer als Johannes Brahms das 1888 tat. Read More →