15 Tracks hat diese Mozart-CD, aber der letzte ist länger als das ‘Et Incarnatus est’ aus der Messe in c-Moll, denn…er enthält noch ein Stück, das nicht auf dem Menü steht. Das ‘Incarnatus’ endet bei 7’41, ganze siebzehn Sekunden später, bei 7’58, folgt ‘Leck mich im Arsch’, ein sechsstimmiger Kanon von Wolfgang Amadé aus dem Jahr 1782, den er geschrieben haben soll, als ihm Alyosia Weber, die Schwester seiner späteren Frau Constanze, einen Korb gegeben hatte. Read More →
Maan varjot for organ and orchestra; Oliver Latry, Orgel, Jean-Willy Kunz, Orgel, Orchestre Symphonique de Montréal, Kent Nagano; 1 CD Analekta AN28779; Aufnahmen 06/2014, Veröffentlichung 11/2015 (67') – Rezension von Remy Franck
Klanglich schlank und voller Raffinement: Die Dritte Symphonie von Saint-Saëns klingt bei Nagano frei von jedem Pathos, manchmal so zart und zurückgenommen, dass die Huster aus dem Saal die Fragilität der Musik stören. In den schnelleren Passagen gefällt mir das flinke und febrile Spiel des Orchesters, insbesondere seiner Holzbläser sehr gut.
Neben diesem bekannten Stück erklingt ein effektvolles Stück von Samy Moussa, ‘A Globe Itself Infolding’. Read More →
Erstklassiges aus München
Altbekannte Werke erstklassig dargeboten; musikalische Perfektion und Spannung pur, das alles präsentieren Mariss Jansons und das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks mit ihren Interpretationen von Stravinskys ‘Petruschka’ und Mussorgskys ‘Bilder einer Ausstellung’. Read More →
In den Werken von Richard Strauss hat sich zwischen Karajans ersten und letzten Interpretationen nichts Grundlegendes geändert. Im Detail, so zeigt der Vergleich, kann es aber schon zu Divergenzen kommen. Der 1964 im Salzburger Festspielhaus mitgeschnittene ‘Don Quixote’ etwa ist der pathetischste, der wohl je von Karajan festgehalten wurde. Die innere Spannung kommt ganz vom Handlungsablauf, in dem Menschen und ihre Gefühle musikalisch dargestellt werden. Read More →
Weihnachten verträgt sicher manchen Kitsch. Dagegen ist eigentlich auch nichts einzuwenden, außer er wird derart dick aufgetragen, wie Anna Maria Kaufmann es tut. ‘Christmas with Love’: Da bleibt weder viel von Weihnachten noch von Liebe. Read More →
Einen berechtigten Ausreißer leistet sich das ‘Quartetto di Cremona’ in der 5. Folge seiner Beethoven-Integrale: das Streichquintett in C-Dur. Es ist eine nachvollziehbare Entscheidung, da es Beethovens einziges Streichquintett ist. Zudem bleibt das Quartett sich seiner Linie treu, frühe Werke späteren Kompositionen gegenüber zu stellen. Read More →
Eigentlich gehe ich davon aus, dass in unserer Redaktion nur neue, frisch gepresste Produktionen landen. Dementsprechend habe ich mir die Amerikanerin Carol Rosenberger mit ihrer Interpretation der Klavierkonzerte Nr. 2 und 5 von Haydn, der Burleske von Strauss, ‘Nächte in spanischen Gärten’ von de Falla sowie zwei Werken von Howard Hanson angehört. Während die Pianistin bei Haydn selten den richtigen Zugriff findet, ihr das Gespür für die klassische Noblesse fehlt, und die Musik eher mechanisch abläuft, kommt sie mit der ausdrucksvollen Sprache von Howard Hanson sehr gut zurecht. Read More →
Friedrich Gernsheim (1839-1916) war ein enger Freund von Johannes Brahms, und auch Hans von Bülow setzte sich nachhaltig für ihn ein. Seine Musik wurde später von den Nazis so erfolgreich verboten, dass auch nach dem braunen Terror kaum jemand noch von dem Komponisten sprach, geschweige denn seine Werke aufführte. Erst spät im zwanzigsten Jahrhundert kam es zu einigen Aufnahmen. Read More →
Der spanische, in Pittsburgh lebende und arbeitende Komponist Leonardo Balada gehört sicherlich zu den interessantesten Komponisten der USA, obwohl er einem größeren Publikum in Europa kaum bekannt sein dürfte. Wer seine Musik kennenlernen will, der soll zuerst zu seinen symphonischen Werken greifen. Read More →
Über die sängerischen Qualitäten des ‘Choir of King’s College’ dürfte Konsens bestehen: Es ist beste englische Chorschule, makellose Jungenstimmen, eingebettet in ein klares, stets vitales Klangbild. In dieser Produktion gesellen sich noch Zinken und Barockposaunen hinzu, die die Interpretation zusätzlich beleben und mit bemerkenswerten Farben bereichern. Stephen Cleobury lässt den Zuhörer den Glanz erahnen, den Gabrieli mit seinen chorischen Werken im Markusdom in Venedig entfaltet hat. Read More →