Heinrich Schütz: Symphoniae Sacrae III. Dresdner Kammerchor, Dresdner Barockorchester, Hans-Christoph Rademann; 2 CDs Carus 83.258; Aufnahme 07/2014, Veröffentlichung 10/2015 (52’39/66’51) - Rezension von Guy Engels

Ein weiterer Stein ist gesetzt in der fast schon monumentalen Gesamteinspielung des Schütz-Werkes. Nach den Passionen, der Weihnachtshistorie, den Exequien und weiterer geistlicher Musik folgt nun also die ‘Symphoniae Sacrae tertia pars – Deutsche geistliche Konzerte für fünf bis acht obligate Stimmen’. Read More →

Vsevolod Zaderatsky: Präludien & Fugen Nr. 1-24; Jascha Nemtsov, Klavier; 2 CDs Profil PH15028; Aufnahme 07/2015, Veröffentlichung 01/2016 (130') – Rezension von Remy Franck

Im sibirischen Gulag schrieb Vsevolod Zaderatsky seine 24 Präludien & Fugen, ohne Klavier, ohne Radiergummi, mit einem kleinen Bleistift auf Telegrammformulare. Im Dezember 2014 wurde der Zyklus in Moskau uraufgeführt, in der Stadt aus der einst der Befehl kam, Zaderatzky nach Sibirien zu verschleppen. 10 Jahre Haft ohne Recht auf Briefwechsel bekam er, weil er Werke faschistischer Komponisten (Wagner und Strauss) mit einem Schulorchester aufgeführt hatte. Read More →

Frédéric Chopin: Complete Etudes (12 Études op. 10, 12 Études op. 25, Trois Nouvelles Études; Alessandro Deljavan, Klavier; 1 CD Brilliant Classics 95207; Aufnahme 01/2015, Veröffentlichung 11/2015 (70'22) – Rezension von Remy Franck

Seit seiner Auszeichnung beim Van Cliburn Wettbewerb und der endlosen Diskussion um seine Mimik ist Alessandro Deljavan (28) kein Unbekannter mehr. Nun, diese CD kommt ohne Mimik aus, wir können uns also auf die Musik konzentrieren. Und die hält, was der Name versprach. Read More →

Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 21 op. 53 (Waldstein), Nr. 29 op. 106 (Hammerklavier); Sunwook Kim, Klavier; 1 CD Accentus Music ACC 303551; Aufnahme 06/2015, Veröffentlichung 10/2015 (66’20) - Rezension von Guy Engels

Nur acht Opusnummern, aber 15 Schaffensjahre liegen zwischen der Waldstein- und der Hammerklavier-Sonate. Beides sind Schlüsselwerke in Beethovens Werk. Mit der Sonate Nr. 21 komponiert Beethoven erstmals für das neu entwickelte Pianoforte, das seiner Musik ganz andere Horizonte eröffnet. Beethoven überraschte – und möglicherweise überforderte – sein Publikum mit diesem Werk von orchestraler Statur ebenso wie mit der späten, lange scheinbar unspielbaren Sonate Nr. 29. Read More →

Loco; Carlos Gardel: Por Una Cabeza; Josh Groban: The Wandering Kind; Astor Piazzolla: La Muerte del Angel, Prologue (Tango Apasionado), Tanguedia, Milonga del angel, Libertango, Oblivion; Rodrigo Sanchez & Gabriela Quintero: Tamacun, Juan Loco; Reentko: Danza non danza; The Wave Quartet; 1 CD Genuin GEN16403; Aufnahme 2008, 2015, Veröffentlichung 01/2016 (51') – Rezension von Remy Franck

Astor Piazzolla und der ‘Tango Nuevo’ stehen im Mittelpunkt dieser CD, die sich abwechslungsreich zwischen introspektiverer Musik und Stücken mit schärferer Rhythmik bewegt. Am suggestivsten wird das ‘Wave Quartet’ dort, wo es durch einen schwingenden Percussion-Sound eine fast sensualistisch-mystische Atmosphäre schafft (etwa in ‘Oblivion’). Read More →

Jean Sibelius: Scaramouche op. 71; Bendik Goldstein, Viola, Roi Ruottinen, Cello, Turku Philharmonic Orchestra, Leif Segerstam; 1 CD Naxos 8573511; Aufnahme 09/2014, Veröffentlichung 11/2015 (71'01) – Rezension von Remy Franck

‘Scaramouche’, das Opus 71 von Jean Sibelius, 1922 uraufgeführt, ist die durchkomponierte Musik für die gleichnamige tragische Pantomime von Poul Knudsen, in der es um den buckligen Zwerg Scaramouche geht, dessen Viola magische Kräfte hat. Er versetzt die Frau von Leilon bei einem Tanzfest in Trance, die daraufhin ihren Gatten verlässt. Dieser wird von Sehnsucht gepackt, aber Blondelaine kehrt zurück, von Scaramouche verfolgt, der schließlich von ihr getötet wird. Das Ehepaar ist wieder zusammen und die Frau tanzt, als sie die Violamelodie des toten Scaramouche hört und sich dazu zu Tode tanzt.

‘Scaramouche’ ist eine für Sibelius untypische Musik, für ein kleineres Orchester geschrieben, in dem die Streicher die wichtigste Rolle spielen. Die Musik ist am besten mit einem Film von Hitchcock zu vergleichen, zwischen lieblich, mysteriös und dämonisch-alptraumhaft. Leif Segerstam dirigiert und inszeniert sie wie einen bedächtig sich entwickelnden Thriller.

Leif Segerstam has all the inspiration and power to convert Sibelius’s Scaramouche in an appealing score, with a lot of atmosphere. This is a real Sound-Hitchcock.

Secondo natura; Giuseppe Tartini: Sonate F-Dur op. 1 Nr. 12 für Violine & Bc, Violinsonate g-moll (Teufelstriller), Pastorale A-Dur op. 1 Nr. 13 für Hardanger-Fiddel & Bc; Sigurd Imsen, Violine & Hardanger Fiedel, Tormod Dalen, Barockcello, Hans Knut Sveen, Cembalo; 1 Blu-ray 2L-112-PABD; Aufnahme 06/2014, Veröffentlichung 11/2015 - Rezension von Remy Franck

Der italienische Komponist und Geiger Giuseppe Tartini (1692-1770), einer der wichtigsten Musiker und Pädagogen seiner Zeit, komponierte eine Musik, die nicht einfach dahin fließt, sondern von dramatischen Effekten und ganz besonders viel Ausdruckskraft lebt. Der norwegische Geiger Sigurd Imsen (er spielt im Symphonieorchester von Trondheim und im ‘Norwegian Baroque Orchestra’) spart daher auch nicht mit Gefühl in seinen flexiblen und differenziert artikulierten Interpretationen. Read More →

Daniel Steibelt: Klavierkonzerte Nr. 3, 5 & 7; Howard Shelley, Klavier, Ulster Orchestra; 1 CD Hyperion CDA 68104; Aufnahme 11/2014, Veröffentlichung 01/2016 (80') – Rezension von Remy Franck

François-Adrien Boieldieus Nachfolger am Hofe von Zar Alexander I., der 1765 in Berlin geborene Daniel Steibelt, hat acht Klavierkonzerte komponiert, von denen Howard Shelley ihrer drei auf dieser CD spielt und dirigiert. Read More →

Works for Four Horns and Orchestra; Leopold Mozart: Sinfonia di caccia in G major (Jagdsinfonie); Robert Schumann: Konzertstück in F op. 86; Trygve Madsen: Sinfonia Concertante op. 153; German Hornsound, Bamberger Symphoniker, Michael Sanderling; 1 CD Genuin GEN 15370; Aufnahme 12/2014, Veröffentlichung 10/2015 (48’34) - Rezension von Guy Engels

Das Horn zählt nicht unbedingt zu den favorisierten und geläufigen Solo-Instrumenten. Die schwierige technische Handhabung der Naturhörner mag sicher eine Erklärung für diesen Umstand sein. Erst die Entwicklung des Ventilhorns erweiterte die Spielmöglichkeiten und förderte auch das Interesse der Komponisten. Read More →

Johann Ernst Prinz von Sachsen-Weimar: Concerti Nr. 1-8 für Violine, Streicher & B.c.; Anne Schumann, Violine, Sebastian Knebel, Cembalo, Ensemble Fürsten-Musik; 1 CD cpo 777 998-2; Aufnahme 2014, Veröffentlichung 2015 (77'41) – Rezension von Remy Franck

Johann Ernst IV. von Sachsen-Weimar wurde nicht nur im Alter von 10 Jahren nach dem Tod seines Vaters 1707, nominell Herzog von Sachsen-Weimar, er verstarb selber sehr früh, erst 18-jährig an Krebs. Read More →

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