Was Verzierungen und Bewegung anbelangt sind diese Aufnahmen rekordverdächtig. Auch an Energie und Agilität fehlt es nicht, wenn die Hofkapelle München Werke von Jean-Marie Leclair, Pietro Locatelli und Antonio Vivaldi spielt, den Komponisten mit den Spitznamen Engel, Teufel, Priester, genauer ‘Prete rosso’. Read More →
In kaum einem anderen Werk von Sergei Rachmaninov muss die Seele derartige Gefühlssprünge in Kauf nehmen wie in des Komponisten letzter Symphonie, die im Jahr 1936 vom Philadelphia Orchestra unter Leopold Stokowski uraufgeführt wurde. Fast schüchtern leitet die Klarinette den ersten Satz ein, der aber immer wieder von nostalgischer Idylle zu manchmal heiteren Zwischenrufen oder gar barschem Aufbrausen wechselt. Ich kenne keine andere Aufnahme, die diese Stimmungswechsel so deutlich macht wie diese hier. Read More →
Dass technische Perfektion nicht immer ausschlaggebend für das Gelingen einer CD- Produktion ist, das zeigt diese Gesamteinspielung der Streichtrios von Beethoven durch das J’acques Thibaud String Trio’. Spieltechnisch ist den drei Musikern nichts vorzuwerfen, hier wird auf allerhöchstem musikalischem Niveau gespielt. Allerdings verpassen es die Musiker, Akzente zu setzen. Read More →
Wenn ich mir eine CD mit Tänzen für Violine und Akkordeon anhöre, mit Musik von Bartok, Dvorak, Brahms…. dann erwarte ich, gerade wegen des zweiten Instruments, einen Schritt in Richtung Volkstümlichkeit und Urwüchsigkeit, also dorthin, wo sich Komponisten wie Bartok und Kodaly sehr inspirierten. Read More →
Rolando Villazon reduziert sein Repertoire: Weil er anstrengende Rollen nicht mehr singen kann, wechselte er mehr oder weniger erfolgreich zu Mozart. Seine neueste CD ist der italienischen Romanze gewidmet, wenn sie auch von Opernkomponisten stammt und nicht aus der traditionellen Musik. Read More →
Mozart-Sonaten zu spielen ist ein gar schwieriges und gefährliches Unterfangen. Die Grenzen zwischen ‘zu viel’ und ‘zu wenig’ sind schnell überschritten, und dann landen wir im Pathos, im Kühlraum oder auf dem Spielfeld der Manieriertheit. Read More →
Kaum ein anderes Werk zeigt die in ihrem Inneren zerrissene Persönlichkeit Leonard Bernsteins besser als seine Dritte Symphonie, für die er einen langen gesprochenen Text geschrieben hat, einen viele Fragen stellenden, manchmal sehr verärgerten Monolog mit Gott, der von religiösen Juden als Gotteslästerung angesehen wurde. Read More →
Boris Giltburg ist ein anspruchsvoller Pianist. Für sein neues Beethoven-Album ließ er, wie Naxos mitteilte, eigens ein Klavier seiner Wahl einfliegen. Er bestimmte ebenfalls über jedes Detail des Aufnahmeprozesses mit, heißt es beim Label: « In der Person von Andrew Keener stand ihm auch bei seinem Beethoven-Album wieder ein Nestor der Producer-Szene zur Seite, der von Yehudi Menuhin über André Previn bis hin zu Marc-André Hamelin die größten Künstler der klassischen Musik aufnahmetechnisch betreut hat. Read More →
Mit kräftigen Akzenten und brennender Intensität fesseln Noé Inui und Mario Häring den Zuhörer gleich zu Beginn der Szymanoweski-Sonate. Im Booklet steht bezüglich dieser Komposition etwas von ‘akademisch’. Genau das Gegenteil zeigt die Interpretation der beiden Musiker. Read More →
Edel, ebenmäßig, nobel: Yundi Li spielt die Chopin Préludes mit vornehmer Geste, männlich, dezidiert, fast streng, nur hin und wieder (z.B. Nr. 16, 18) aus sich heraus gehend. Aufdringlichkeiten wie den Glöckcheneffekt im 6. Prélude oder übermäßiges Süßen meidet er völlig. Read More →