Ende 1859 begann Franz Liszt mit der Komposition von vier Märschen, für die er Fragmente aus Schuberts Klavierstücken ‘Divertissement à la hongroise’ op. 54, ‘Deux marches caractéristiques’ op. 121 und ‘Six Grandes Marches’ D. 819 benutzte. Drei dieser Märsche sind auf dieser CD zu hören, und man kann eigentlich von Arrangements gar nicht mehr sprechen, zu verschieden sind die Werke von dem, was ursprünglich in der Klavierfassung vorlag. Read More →
Ist das nicht ein bisschen viel, ist wohl die Frage, die sich aufdrängt. Alle 48 ‘Lieder ohne Worte’ hintereinander? Sicher, man muss ja, man soll sogar vielleicht nicht alle auf einmal hören… aber auch wenn: Michael Endres weiß die Musik sehr gut zu differenzieren und die so unterschiedlichen Stimmungen ganz gut herauszukristallisieren. Read More →
Ein halbes Dutzend CDs gibt es mit Werken von Franciszek Lessel (ca. 1780 -1838). Das heißt, dass der Pole sich nicht gerade großer Beliebtheit erfreut. Dabei war er angeblich der bedeutendste polnische Komponist vor Chopin. Gelernt hatte Lessel in Wien bei Joseph Haydn, der ihn sogar für einen seiner besten Schüler hielt und dafür sorgte, dass Lessels Werke einen Verleger fanden. Read More →
Kein Staub, kein Zucker, kein Fett, Rachmaninovs Erstes Klavierkonzert kommt schlank und rassig aus dem Atelier Matsuev-Gergiev. Die Fingerfertigkeit des Pianisten ist oft stupend und umso überzeugender, als sie in ein griffiges Konzept der Leichtigkeit passt, das keinesfalls auf Show aus ist. Read More →
Fast die Hälfte der auf dieser CD zu hörenden Brahms-Bearbeitungen sind Weltersteinspielungen. Die aus Pretoria stammende südafrikanische Pianistin Petronel Malan hat sich den Blüthner-Flügel untertan und benutzt seinen warmen Klang, um dieses weitgehend unbekannte Repertoire nicht undifferenzierend zu gestalten, denn die einzelnen Bearbeiter strecken hinter Brahms immer die eigenen Köpfe hervor. Read More →
Camilla Tillings Sopran ist so rein und klar wie das Wasser in einem schwedischen Gebirgssee. Eine strahlende Höhe, ein frisches Timbre mit viel süßer Wärme, eine perfekte Atemführung und eine sehr gute Vibratokontrolle kompensieren einen bei Sopranen nicht unüblichen Mangel an Textverständlichkeit. Dafür kann die schwedische Sängerin aber sehr gut mit Farben und Schattierungen umgehen. Read More →
Die Liebe ist an allem schuld: der christliche Kreuzritter Tancredi liebt die Sarazenenkriegerin Clorinda, die, so will es die Politik, seine Gegnerin ist. Diese Liebe ist zwei Leuten ein Dorn im Auge, Erminie aus Antiocha, die Tancredi liebt, und Argant, der in Clorinda verliebt ist. Die beiden intrigieren und heizen so die Handlung an. Am Ende tötet Tancredi seine Geliebte auf dem Schlachtfeld, weil er sie in ihrer Rüstung nicht erkennt. Read More →
Rachmaninov wirkt schon, wenn das Orchester gut geölt ist und der Dirigent mit der Maschine Energie erzeugt. Die eine dreiviertel Stunde lange, am Vierwaldstätter See komponierte Dritte Symphonie ist Russland-getränkt, und Gergiev bringt diesen Trank mit viel Gespür für Klanglichkeit und Spannung gut zum Ausdruck. Read More →
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, dachten sich wohl die Produzenten von Delos. Lange vor den Schokoladen-Weihnachtsmännern schicken sie den ‘San Francisco Symphony Chorus’ mit Weihnachtsliedern ins Rennen, und wenn die süßen Nikolause schon längst einen leichten Schimmel angesetzt haben, wird diese Produktion noch immer so frisch wie am ersten Tag klingen. Read More →
Von Mikhail Ippolitov-Iwanov, der von 1859 bis 1935 lebte, kennt man vor allem die ‘Kaukasischen Skizzen’. Doch der von Nikolai Rimsky-Korsakov ausgebildete und von Piotr Tchaikovsky maßgeblich geförderte Komponist schrieb neben seiner Lehrtätigkeit – er war u.a. Direktor der Konservatorien in Tiflis und Moskau – etliche Werke, die eindeutig in der russischen Nationalromantik verwurzelt sind und es durchaus verdienen, gespielt zu werden. Read More →