In seiner Interpretation von Robert Schumanns ‘Kreisleriana’ setzt der junge deutsche Pianist Robert Neumann auf größtmögliche Klarheit in diesem Zyklus von acht ganz unterschiedlichen Fantasien, in denen sich Schumann ausdrücklich auf E.T.A. Hoffmann und seine Figur des Kapellmeisters Kreisler bezieht. Neumann spielt nuancenreich und subtil, technisch aufs Feinste differenzierend und es gelingt ihm so, das Fantastische sehr deutlich werden zu lassen. Read More →
So prachtvoll, so brillant, so voller Kraft und klanglicher Opulenz hat man die Symphonie von César Franck schon lange nicht mehr gehört. Jean-Luc Tingaud – ein Dirigent, der uns eigentlich noch nie enttäuscht hat – gelingt eine in idealer Weise geschlossene Interpretation, die, ohne in irgendeiner Hinsicht zu übertreiben, auch die emotionsstärkeren Teile des Werkes spannungsvoll und in perfekter Ästhetik wiedergibt. Read More →
Ahnte Antonin Dvorak, dass sein zweites Streichquartett musikalisch seiner Zeit voraus war? War er möglicherweise selbst verwundert, gar erschrocken ob der harmonischen Kühnheit? Fühlte er sich als Komponist noch nicht sattelfest genug? Dies alles könnte erklären, dass die erste private Aufführung des B-Dur-Quartetts erst 63 Jahre nach der Niederschrift – im Jahr 1932 – aus einer rekonstruierten Partitur stattfand. Read More →
Als Johann Sebastian Bach 1722 die Stelle als Thomaskantor annahm, war er für die Leipziger nur zweite Wahl. Telemann, Graupner und Johann Friedrich Fasch hatten zuvor abgesagt. Fasch war ab 1722 eng mit dem Zerbster Fürstenhof verbunden. Dort war er bis zu seinem Tod 1758 sechsunddreißig Jahre lang als Hofkapellmeister tätig. Für diese Stelle zog er auch seine Bewerbung auf das Thomaskantorat in Leipzig zurück. Read More →
Im Mittelpunkt von Bramwell Tovey’s Oper The Inventor steht der die wahre Geschichte des Unternehmer Sandy Keith jr., Tovey zufolge, « ein Mann, dessen Leben eine griechische Tragödie war. » Dieser Mann, der zunächst in Kanada ein Hochstapler-Leben führt, flüchtet schließlich nach Europa als die Lumpen stinken und lässt Frau und Kinder zurück. Read More →
Der erste Höreindruck täuscht. Klanglich wähnt sich der Hörer in einem weiträumigen Kirchenraum. Das Klangbild ist entsprechend diffus, unkonturiert und wirklich unangenehm hallig. Wo wurde das Album aufgenommen? Der Blick ins Booklet erstaunt. Aufnahmeort war der große Saal im Arsenal in Metz. Nun weiß man von anderen Aufnahmen, dass dieser Saal nicht klingt wie eine Kirche. Read More →
Takuhiro Murayama beginnt sein Programm mit Bachs Französischer Suite Nr. 3 auf sehr intelligente Weise, und obwohl er das Tänzerische nicht in den Mittelpunkt stellt, ist er doch so freigiebig mit Effekten, dass die angenehm flüssige Musik allemal attraktiv bleibt. Read More →
Llyr Williams ist einer der Pianisten, die ohne Allüren und mit großer Besonnenheit spielen. Klare Phrasierungen, perfekt dosierte Eleganz, männliche Klänge: Williams spricht immer durch den Komponisten mit dem Zuhörer. Es geht ihm nicht ums Energetische, nicht um Show, sondern um den Text, und den will er so gut wie möglich zur Gehör bringen. Read More →
Drei Werke für Streichquartett der japanischen Komponistin Mari Tamaki stellt das Sirius Quartet vor. Tamaki, Quantenchemikerin und auch autodidaktisch gebildete Musikerin zeigt als Komponistin eine breite Spannweite von dissonant bis tonal, die sowohl klassische wie auch improvisatorische Elemente und Einflüsse der Avantgarde einbezieht. Read More →
Das Violinkonzert von Igor Stravinsky, über das der Komponist gesagt hat, dass es „ein Stück (ist), das nach Geige stinken soll“, ist viersätzig in der Anlage und zeigt bereits damit seine Differenzen im Vergleich zu den großen klassischen Gattungsbeiträgen. Gespickt ist es mit spieltechnischen Effekten, die kompositorisch noch auf die Spitze getrieben werden. Read More →