Arnold Schoenberg: Pelleas und Melisande, Violinkonzert; Kolja Blacher, Violine, Gürzenich-Orchester Köln, Markus Stenz; 1 CD Oehms Classics OC445; 01/13 (69’35) – Rezension von Remy Franck

Das ist doch eine gelungene Abschieds-CD von Markus Stenz mit dem Gürzenich-Orchester! Schönbergs eher selten zu hörende symphonische Dichtung ‘Pelleas und Melisande’ wird hier in einer sehr stimmungsvollen, sehr evokativen und dramatischen Interpretation zu einem wirklichen Meisterwerk. Das Gürzenich-Orchester brilliert an allen Pulten. Read More →

VATER UND SOHN
Franz Liszts Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 mitsamt dem frühen und etwas unausgegorenen Konzert ‘Malédiction’ für Klavier & Streicher gibt es neu bei BIS mit Alexandre Kantorow und der Tapiola Sinfonietta unter der Leitung des Vaters vom Solisten, Jean-Jacques Kantorow. Der zum Zeitpunkt der Aufnahme 17-jährige Pianist spielt brillant und mit einer guten Beherrschung der Dynamik, aber interpretatorisch eher glatt und mit ungenügender Persönlichkeit. Read More →

Gioacchino Rossini: Petite Messe Solennelle; Sandra Pastrana, Gabriella Sborgi, Davide Giusti, Carlo Lepore, Filippo Farinelli, Sabina Belei, Riccardo Bonci, New Chamber Singers, Andrea Cappelleri; 2 CDs Brilliant 94459; 4/13 (95'27) – Rezension von Remy Franck

Gioacchino Rossinis ‘Petite Messe Solennelle’ ist in dieser Neuaufnahme von Brilliant Classics in ihrer Originalfassung von 1863 zu hören. Das Werk ist eine von des Komponisten ‘Alterssünden’, entstanden 34 Jahre nach seiner letzten Oper ‘Guillaume Tell’. Ob diese Komposition in der Originalversion für Stimmen, 2 Klaviere und Harmonium oder besser in der Orchesterfassung von 1866 wirkt, darüber ist viel diskutiert worden. Meines Erachtens haben beide Versionen ihren ganz eigenen Charakter und sind absolut gleichwertig. Read More →

Felix Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 1, op. 49, Klaviertrio Nr. 2 op. 66; Sitkovetsky Trio (Alexander Sitkovetsky, Violine, Leonard Elschenbroich, Cello, Wu Qian, Klavier); 1 SACD BIS 2109; 1/14 (56'59) – Rezension von Remy Franck

Musik kann im Tempo schnell gespielt werden, um effektvoll zu werden. Oft kommt es vor, dass einen diese Schnelligkeit dann eher abstößt als mitreißt. In so einem Fall stimmen die Relationen nicht, oder, schlimmer noch, die Geschwindigkeit ist das einzige und in dem Fall billig-arme Interpretationsmerkmal. Die Mendelssohn-Interpretationen des Sitkovetzky-Trios sind auch schnell, aber zusätzlich gibt es in ihnen so viel innere Erregung, so viel spürbare Freude, so viel Zuneigung für die Kompositionen, dass sich eine Spannung aufbaut, die einen mitreißt ins Boot der Interpreten und auf diesem Musikfluss in purer Freude mitschwimmen lässt. Read More →

Alexander Scriabin: Sämtliche Klaviersonaten; Vladimir Sofronitzky, Hans Neuhaus (Nr. 1), Svjatoslav Richter (Nr. 9), Klavier; 2 CDs Profil PH15007; 1955-64 (153') - Rezension von Alain Steffen

Zum 100. Todestag von Alexander Scriabin bringt Profil die legendäre Fast-Gesamtaufnahme der Klaviersonaten mit Vladimir Sofronitzky erneut heraus. Lediglich die ersten drei Sätze der 1. Sonate und die 9. Sonate, die der Pianist aus Respekt vor Scriabin nie eingespielt hat, fehlen und werden durch Aufnahmen mit Hans Neuhaus (Nr. 1) und Svjatoslav Richter (Nr. 9) ergänzt. Read More →

Richard Strauss: Sinfonia Domestica op. 53, Die Tageszeiten op. 76; Rundfunkchor und Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Marek Janowski; 1 SACD Pentatone 5186507; 10/12 & 06/14 (67’50) - Rezension von Alain Steffen

Von allen Strauss-Tondichtungen ist wohl ‘Sinfonia Domestica’ die unbeliebteste. Vielleicht weil man hier intuitiv spürt, dass sich der Komponist zu sehr mit einer plakativen Selbstdarstellung beschäftigt. Diese setzt er zwar wirkungsvoll in Klang um, aber wirklich packen will die Musik nur selten. Read More →

Dmitri Shostakovich: Kantaten; Die Hinrichtung des Stepan Rasin op. 119, Über unserem Vaterland scheint die Sonne op. 90, Das Lied von den Wäldern op. 91; Estonian Concert Choir, Estonian National Symphony Orchestra, Paavo Järvi; 1 CD Erato 825646166664; Live 2012 (79'52) – Rezension von Remy Franck

Dmitri Shostakovich war, wenn es sein musste, auch ein Angepasster, ein Opportunist. Das zeigt sich in diesen opulenten Chorwerken, die Paavo Järvi 2012 in Talinn dirigierte und die Erato jetzt als Mitschnitt veröffentlicht. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 3; London Philharmonic Orchestra, Stanislaw Skrowaczewski; 1 CD LPO 0084; Live 03/14 (56’35) - Rezension von Alain Steffen

Staniskaw Skrowaczewski war zum Zeitpunkt dieses Konzerts 91 Jahre alt. So sehr ich den großen Dirigenten auch schätze, dieser Live-Mitschnitt ist nicht nötig gewesen. Das was der Zuhörer erlebt, ist nicht nur schlecht, es ist grottenschlecht! Read More →

Piotr I.Tchaikovsky: Iolanta; Olessa Golovneva, Alexander Vinogradov, Andrei Bondarenko, Dmytro Popov, Vladislav Sulimsky, John Heuzenroeder, Marc-Olivier Oetterli, Dalia Schaechter, Justyna Samborska, Marta Wryk, Chor der Oper Köln, Gürzenich-Orchester Köln; Dmitrij Kitajenko; 2 CDs Oehms Classics OC 963; 2014 (107'20) –Rezension von Remy Franck

Dmitrij Kitajenko wollte seinen Tchaikovsky-Zyklus beim Gürzenich-Orchester mit ‘Iolanta’ (Jolanthe), der letzten Oper des Komponisten krönen. Das Krönungsfest in der Kölner Philharmonie war mehr als nur gelungen, es war ein opulenter, musikalisch bewegender Opernabend auf höchstem Niveau. Ein Ensemble ohne Fehl, ein Orchester, das Kitajenkos Dirigat zu hundert, wenn nicht mehr Prozent umsetzte, ein guter Chor…die Bedingungen waren ideal für den Dirigenten, der mit einer ungeheuren Konzentration alle Fäden in der Hand hielt und so seine Vision dieser romantischen Märchen-Oper mit Happy End realisieren konnte. Nun ist der Live-Mitschnitt auf Oehms Classics erhältlich. Read More →


Franz Schubert: Streichquartette c-Moll D 706, C-Dur D 46 & a- Moll D 804; Klenke Quartett; 1 CD Genuin 15360; 05 &06/12, 1 & 07/13 (65’13) - Rezension von Alain Steffen

Es ist lange her, seit ich eine so wunderschöne und beseelte Aufnahme von Schubert-Quartetten gehört habe. Das Klenke Quartett, das uns bereits mit seinen Einspielungen der Mozart- und Tchaikovsky-Quartette hingerissen hat, erweist sich als Meister der Gestaltungskunst und der subtilen Phrasierung.
Natürlich ist das Rosamunde-Quartett D 804 das bekannteste der hier eingespielten Werke und somit auch das Zugpferd. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives