Mikis Theodorakis/ Pablo Neruda: Canto General; Oratorio in a Latin American-Greek Rhythm; Julia Schilinski (Mezzo), Sergio Cattaneo (Bariton); Chor der Erste Bank, Österreichische Evangelische Chöre und Kantoreien (Chorleitung: Sybille von Both), Orquesta de Nuestra Tierra, Gesamtleitung: Leopold Griessler; 2 CDs Gramola 99025; 2014-2015 (110'17) - Rezension von Guy Wagner

Kaum zu glauben, aber Mikis Theodorakis wird am 29. Juli 2015 neunzig. Jedoch setzen ihm die Verfolgungen und Schläge, die er als junger Widerstandskämpfer (1943-1945) erhalten hatte, und die Folterungen, die er während des griechischen Bürgerkriegs (1946-1949) und der Juntadiktatur (1967-1974) erleiden musste, nun im hohen Alter schwer zu. Und doch: Er ist engagierter denn je und leidet an dem, was seiner geliebten Heimat widerfährt. Read More →

Géza Anda -The Telefunken Years; Berlin 1950-51; Robert Schumann: Carneval op. 9, Études symphoniques op. 13; Johann S. Bach: Partita No. 2 in C minor, BWV826; Joseph Haydn: Piano Sonata No. 38 in F major, Hob.XVI:23; Mozart: Piano Sonata No. 18 in D major, K576 'Hunt'; Géza Anda, Klavier; 1 CD Audite 95.720 (87'21) – Rezension von Remy Franck

Schumanns ‘Etudes Symphoniques’ mit Géza Anda hatte ich im Ohr, bis ich in den frühen Siebzigerjahren Svjatoslav Richter live in Schumanns Opus 13 gehört hatte, eine Interpretation, die alles andere quasi auslöschte und an die ich mich heute noch erinnere, als wäre es erst gestern gewesen. Es war eines jener Konzerterlebnisse, die einen ein Leben lang begleiten. Und nun finde ich Géza Anda wieder, zuerst in der in ihrer Rhythmik ur-karnevalesken Aufnahme von ‘Carnaval’ und dann in den ‘Etudes Symphoniques’, in denen er zu den zwölf ‘Etudes’ noch die Variationen op. posth. 4 und 5 einbaut. Read More →

L'amour et la foi; Olivier Messiaen: 3 Petites liturgies de la Présence Divine, O sacrum convivium, Cinq rechants; Marianna Shirinyan, Klavier, Thomas Bloch, Ondes Martenot, Danish National Vocal Ensemble, Danish National Concert Choir & Danish National Chamber Orchestra, Marcus Creed; 1 SACD Our Recordings 6.220612; 2014 (59'03) – Rezension von Remy Franck

Die ‘Trois petites Liturgies de la Présence Divine’ komponierte Olivier Messiaen in den Kriegsjahren 1943 und 1944. Sie drücken den Glauben des Komponisten in die Gegenwärtigkeit Gottes in allen Dingen aus. Die vorliegende Neuaufnahme bringt diesen naiv-kindlichen Glauben in einem schillernden Farbenspiel und wirbelnder Bewegungsrhythmik zum Ausdruck. Das kurze Stück ‘O sacrum convivium’ bringt introspektive Ruhe, ehe die ‘Cinq Rechants’, ein A capella-Werk, das Messiaens sogenannte Tristan-Trilogie beschließt, uns in eine ganz andere Klangwelt entführen. Read More →

MIT NUR EINER HAND, DER LINKEN
In der 5. Folge von Klavierwerken für die linke Hand (Oeuvres pour la main gauche) bei Ad Vitam Records spielt der französische Pianist Maxime Zecchini
Transkriptionen von Paul Wittgenstein, einem amerikanischen Pianisten österreichischer Herkunft, der trotz des Verlustes seines rechten Armes als Folge einer Kriegsverletzung seine Karriere fortsetzte. Read More →

And the Bridge is Love; English Music for Strings; Delius: 2 Aquarelles; Elgar: Introduction & Allegro for strings, Op. 47, Serenade for Strings in E minor, Op. 20, Chanson de Nuit, Op. 15 No. 1; Chanson de Matin, Op. 15 No. 2; Goodall: And the Bridge is Love; Ireland: Minuet (A Downland Suite); W. Lloyd Webber: The Moon; Vaughan Williams: Prelude Charterhouse Suite; Walton: Passacaglia - Death of Falstaff and Touch her soft lips from Henry V; English Chamber Orchestra, Julian Lloyd Webber, Cello & Ltg.; 1 CD Naxos 8.573250; 4/14 (69') – Rezension von Remy Franck

Julian Lloyd Webber, der im vergangenen Jahr (2014) das Cellospiel aus medizinischen Gründen aufgeben musste, ist auf dieser CD in seinen letzten Celloaufnahmen und zugleich in seinen ersten Einspielungen als Dirigent zu hören. Read More →

Dmitri Shostakovich: Kammersymphonien op. 49a, op. 110a, op. 118a (Orch. Barshai); The Dmitri Ensemble, Graham Ross; 1 CD Harmonia Mundi HMU907634; 04/14 (65'21) – Rezension von Remy Franck

Zwischen dem heiteren, quasi unbeschwerten Ersten Streichquartett, den Alpträumen des Achten Quartetts und der komplexen Gefühlswelt des Zehnten bestehen große Unterschiede. Das ‘Dmitri Ensemble’ unter Graham Ross spielt sie in der Form von Kammersymphonien, die Shostakovichs Schüler und enger Mitarbeiter Rudolf Barshai erstellte. Read More →

Great Comedy Overtures; Ferdinand Harold: Zampa; Otto Nicolai: Die lustigen Weiber von Windsor; Ermanno Wolf-Ferrari: Il segreto di Susanna; Ambroise Thomas: Mignon; Emil Nikolaus von Reznicek: Donna Diana; Friedrich von Flotow: Martha; Daniel-Francois-Esprit Auber: Fra Diavolo; Albert Lortzing: Zar und Zimmermann; Domenico Cimarosa: Il matrimonio segreto; Adolphe Adam: Si j'étais roi; Peter Cornelius: Der Barbier von Bagdad (arr. Felix Mottl); Royal Scottish National Orchestra, Lance Friedel; 1 Blu-ray Naxos NBD0043M 1/14 (79'41) – Rezension von Remy Franck

Diese Schallplatte bringt ein Programm mit Musik zu Gehör, die in den Fünfziger und Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts gängig gespielt wurde und danach nur noch selten den Weg auf Tonträger oder in den Konzertsaal fand. Daher: Toll, dass jemand so eine Aufnahme macht und einen Verleger überzeugen kann, sie zu veröffentlichen! Read More →

Maurice Ravel: Daphnis et Chloé (Gesamtaufn.), La Valse; Orchestre du Théâtre National de l'Opéra de Paris, Philippe Jordan; 1 CD Erato 0825646166848; 10/14 (68'35) – Rezension von Remy Franck

Philippe Jordan legt mit diesen zwei Aufnahmen hochkarätige Interpretationen beider Werke vor. Es mögen nicht die sensuellsten oder fiebrigsten Einspielungen sein, aber indem der Dirigent ständig die Handlung vor Augen hat, gelingt ihm ein darstellerisch eloquenter musikalischer Ablauf. Dabei lässt er vor allem in den zärtlichen Momenten von Ravels Ballettmusik aufhorchen. Read More →

Johann Seb. Bach: Goldberg Variations; Carsten Dahl, prepared piano; 1 CD Tiger 1902 138; 2014 (47’34) - Rezension von Alain Steffen

Was Carsten Dahl hier auf seinem ‘prepared piano’ und so mit einem sehr ungewöhnlichen Klang vorstellt, ist eine durchaus zeitgemäße Neuinterpretation von Bachs Goldberg-Variationen. Klugerweise wählt der Interpret die kurze Variante ohne Wiederholungen, die lange Version hätte das Experiment zum Scheitern gebracht, weil das innere Timing nicht mehr gestimmt hätte. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9; Philharmoniker Hamburg, Simone Young 1 SACD Oehms Classics OC 693; Live 10/14 (59'01) – Rezension von Remy Franck

Der erste Satz dieser Aufnahme von Anton Bruckners Neunter Symphonie zeigt Simon Young als Dirigentin, die das Lyrische der Musik maximal herausarbeitet. Das führt zu manchmal neuartig klingenden Klanglinien, die, genau wie andere Interpretationsmerkmale, das Interesse an einer in ihrer Gesamtwirkung freilich nicht besonders eindringlichen Aufführung wachhält. Aber allein ein breiter, großer Brucknerklang ist etwas Schönes. Read More →

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