Was an dieser Einspielung der Préludes op. 28 von Frédéric Chopin auf Anhieb fasziniert, ist die Einheit, die der 1978 in Brüssel geborene Franko-Belgier Maxence Pilchen dem 24-teiligen Werk gibt. Er schmiedet diese Einzelteile zusammen wie eine Kette und schafft so einen 35 Minuten andauernden Musikfluss, der das Auf und Ab der Gefühlswelt des Komponisten in absolut zwingender Weise zeigt. Read More →
Josef Gabriel Rheinberger war eine der prägenden Gestalten im Musikleben des 19. Jahrhunderts – als Lehrer vieler sehr bekannt gewordener Komponisten, aber auch als Komponist selbst. Umso unverständlicher ist es, dass der schier unermüdliche Tondichter heute kaum beachtet wird. In den vergangenen 30 Jahren hat Carus wiederholt Rheinberger-CDs produziert und begleitend dazu das passende Notenmaterial veröffentlicht. Nach der beachtenswerten CD-Box mit den Klavierwerken folgt also nun die Sammlung mit Rheinbergers Sakralmusik. Read More →
In ihrer Deutung der 5. Symphonie von Anton Bruckner vereinigt Simone Young Feuer und Seele. Davon profitiert gleich der erste Satz: Klarheit, Kontraste in Dynamik und Tempo und eine sehr differenzierte Ausdruckskraft bestimmen die Musik. Das Adagio (mit 17 Minuten liegt Young im Mittelfeld) wird recht nüchtern gestaltet, mit viel Sinn für Klangschönheit. Read More →
Arabella Steinbacher gehört zu den wenigen Violinisten, die wirklich auf Weltniveau spielen. Spieltechnisch sind ihre Interpretationen der beliebten Violinkonzerte von Mendelssohn und Tchaikovsky eine Wucht. Die Bogenführung ist mühelos, und mit ihrer makellosen Technik scheint Steinbacher die Noten quasi aus der Partitur zu lösen und sie in den Himmel zu werfen. Read More →
Linn veröffentlicht die erste komplette Aufnahme von William Lawes’ Version der ‘Royal Consorts’ für vier Violen und Theorbe. Unter der Leitung von Laurence Dreyfus spielt das Ensemble ‘Phantasm’ mit viel Eleganz und Wärme und gibt mit eben so viel gestalterischer Fantasie einen guten Einblick in den frühbarocken Reichtum von Lawes’ Musik, deren Chromatik bei ‘Phantasm’ bestens aufgehoben ist. Read More →
Gründer des Wiener Singvereins, Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde und der Hofoper, Dirigent der Uraufführung von Schuberts ‘Unvollendeter’: Johann von Herbeck hat die Musikgeschichte der österreichischen Hauptstadt wesentlich geprägt. Als Komponist trat er oft nur unter einem Pseudonym in Erscheinung, heute ist diese Facette seines Wirkens fast vergessen. Read More →
BIRETS SCHUMANN-EDITION
Zu den bedeutenden Schumann-Interpreten unserer Zeit ist unbedingt die türkische Pianistin Idil Biret zu zählen. Ihre Interpretationen sind gespickt mit ungewohnten Formulierungen – Akzentuierungen, Rubato, Dynamik -, die ihren Schumann sehr persönlich werden lassen. Sie verbindet Leidenschaftlichkeit in quasi idealer Weise mit oft verträumter Poesie. Read More →
Sehr kontemplativ startet Mikhail Pletnev in Scriabins Erste Symphonie. Dabei glättet er die Musik und lässt sie ‘klassischer’ erklingen als Kitajenko etwa, der bei gleichem Tempo mehr feine Bewegung in das Orchesterspiel bringt, ohne es an Charme mangeln zu lassen. Die schiere Schönheit der Pletnev-Aufnahme hat aber gewiss etwas Vereinnahmendes. Read More →
Das Meer als Spiegel der menschlichen Seele, aufschäumend, in wilden Fluten tobend oder in sanften Wogen treibend – immer wieder inspiriert es Komponisten, zieht es sie mit seiner Kraft und Sanftmut in ihren Bann. Das hervorragende finnische Key Ensemble hat das Thema in zeitgenössischen Werken aus seinem Heimatland aufgegriffen und präsentiert größtenteils Welt-Ersteinspielungen. Read More →
Mit Griegs Klavierkonzert bewarb sich Maurice Ravel mehrmals (sic!) um den Ersten Preis des Pariser Konservatoriums. Grieg habe ihn sehr inspiriert sagte der Franzose später. Auch andere französische Komponisten wurden vom Norweger beeinflusst. Das Pariser Publikum mochte ihn sehr, wenigstens so lange, bis er für Dreyfus Partei ergriff. Read More →