Alan Hovhaness: Prelude and Quadruple Fugue op. 128, Soprano Saxophone Concerto op. 344, Symphony no. 48 (Vision of Andromeda) op. 355; Greg Banaszak, Saxophone, Eastern Music Festival Orchestra, Gerard Schwarz; 1 CD Naxos 8.559755; 2013 (55'48) – Rezension von Remy Franck

Man hat Alan Hovhaness (1911-2000) den Vorwurf gemacht, wenig inspiriert zu sein und in seinem über 500 Werken (darunter 67 Symphonien) eigentlich immer die gleiche Musik zu schreiben. Das gilt gewiss nicht für die drei Werke dieser CD. Das ‘Prelude and Quadruple Fugue’ des amerikanisch-armenischen Komponisten geht zurück auf ein Streichquartett von 1936, das 1954 zu diesem Werk umgearbeitet wurde. Es ist, so technisch es im Grunde auch ist, eine durchaus faszinierende Komposition, die von Gerard Schwarz mit viel Drang dirigiert wird. Read More →

Bach & Entourage; Johann S. Bach (J.G. Pisendel?): Sonate für Violine & Bc BWV c-moll 1024; Johann S. Bach: Fuge g-moll BWV 1026 für Violine & Bc; Anonymus (J.S. Bach?): Sonate für Violine & Bc BWV Anh. II 153 A-Dur; Johann Georg Pisendel: Sonate a-moll für Violine solo; Johann Ludwig Krebs: Sonate c-moll für Violine & Bc Krebs-WV 311; Johann Gottlieb Graun: Sonate G-Dur für Violine & Bc Graun-WV Av: XVII: 35; Johannes Pramsohler, Barockvioline, Philippe Grisvard, Cembalo; 1 CD Audax ADX 13703; 05/14 (65'11) – Rezension von Remy Franck

Der Südtiroler Geiger Johannes Pramsohler und der französische Cembalist Philippe Grisvard präsentieren ihr zweites Duo-Album, das mit einigen Fragezeichen (siehe oben) Werke von Johann Sebastian Bach und Komponisten aus seinem Umfeld präsentiert, darunter angeblich zwei Weltersteinspielungen von Johann Gottlieb Graun und Johann Ludwig Krebs. Read More →

Tromba Veneziana; Vivaldi: Trompetenkonzerte, arrangiert aus RV 93, 106, 230, 522, 531, 548, 2 Arien für Trompete & Orchester; Gabor Boldoczki, Trompete & Flügelhorn, Sergei Nakariakov, Flügelhorn; Cappella Gabetta, Andres Gabetta; 1 CD Sony Classical 88883717692; 2013 (66'58) – Rezension von Remy Franck

Der ungarische Trompeter Gábor Boldoczki ist vielleicht nicht der beste Sänger unter den Trompetern, aber er ist der, der am pointiertesten spielt. Kristallklar, gestochen scharf und voller rasanter Leichtigkeit bläst er die Transkriptionen von Vivaldischen Oboen, Flöten und Streicherkonzerten. Read More →

Mario Castelnuovo-Tedesco: Concerto Italiano für Violine & Orchester op. 31, Violinkonzert Nr. 2; Tianwa Yang, Violine, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Pieter-Jelle de Boer; 1 CD Naxos 8.573135; 11/12 (63'05) – Rezension von Remy Franck

Wenn Archäologen eine unberührte Grabkammer finden, spricht die Presse von einem Sensationsfund. Und Howard Carters Worte bei der Entdeckung des Grabes von Tutanchamun sind Legende: « Ich sehe wunderbare Dinge. » Nun, auch wenn dies keine Legende wird, sage ich: « Ich höre wunderbare Dinge. » Das auf dieser CD erstmals eingespielte erste Violinkonzert, das ‘Concerto Italiano’ des Florentiner Komponisten Castelnuovo-Tedesco, ist ein neo-romantisches Werk mit viel Ausdruck und viel Charakter. Read More →

Jean Sibelius: Kuolema (Bühnenmusik), König Christian II. (Bühnenmusik), Ouvertüre a-Moll; 2 Lieder aus Zwölfte Nacht; Pia Pajala, Sopran, Waltteri Torikka, Bariton, Turku Philharmonic Orchestra, Leif Segerstam; 1 CD Naxos 8.573299; 2/14 (71'16) – Rezension von Remy Franck

Von den bedeutenden Sibelius-Dirigenten ist der heute 71-jährige Leif Segerstam der umstrittenste, weil er mehr wagt als andere. Das aber ist gut, weil es das Interpretationsbild erweitert und bereichert. Eine seiner Spezialitäten ist die höchst ungewöhnliche, anfangs extrem langsame und dann – im Poco risoluto – sehr dramatische Zubereitung der ‘Valse Triste’. Im Urzustand ist diese Komposition der erste Teil der Bühnenmusik ‘Kuolema’, die 1903 zum gleichnamigen Schauspiel von Arvid Järnefelt komponiert wurde. Read More →

Ralph Vaughan Williams: Symphonien Nr. 4 & 8; London Philharmonic Orchestra, Ryan Wigglesworth, Vladimir Jurowski; 1 CD LPO 0082; Live 09/08 (Nr. 8) & 05/13 (Nr. 4) - Rezension von Alain Steffen

Zwei sehr gute, wenn auch nicht unbedingt nachhaltig prägende Einspielungen von Ralph Vaughan Williams-Symphonien präsentiert die ‘London Philharmonic Orchestra’-Reihe. Read More →

Camille Saint-Saëns: Symphonien Vol. 2; Symphonie Nr. 3 (Orgelsymphonie), Symphonie A-Dur, Le rouet d'Omphale op. 31; Carl Adam Landström, Orgel, Malmö Symphony Orchestra, Marc Soustrot; 1 CD Naxos 8.573139; 8/13 (71'40) – Rezension von Remy Franck

Von weit her kommt, misterioso, das Adagio der 3. Symphonie von Camille Saint-Saëns in dieser Aufnahme unter Marc Soustrot, die das Niveau der rezenten Einspielungen unter Morlot und Nézet-Séguin  erreicht, wenn auch mit anderer Gewichtung. Die ganze Symphonie wird auf die Kontraste zwischen Adagio und Allegro bzw. Presto aufgebaut. Das Allegro im ersten Satz und das Scherzo sind schnell geatmet, drängend, zum Teil fieberhaft erregt, während die Adagio-Teile sehr lyrisch und idyllisch sind. Read More →

Sergei Rachmaninov: Klavierkonzert Nr. 2; Gabriela Montero: Ex Patria für Klavier & Orchester, Improvisationen Nr. 1-3 für Klavier solo; Gabriela Montero, YOA Orchestra of the Americas, Carlos Miguel Prieto; 1 CD Orchid ORC 100047; 7/13 (64'29) - Rezension von Remy Franck

Es gibt Künstler, von denen man nicht sagen darf, sie hätten schlecht gespielt. Weil sie von einer Größe protegiert werden. Oder weil sie sich gegen Diktatur und für Demokratie einsetzen. Gabriela Montero ist so eine Musikerin. Darf ich trotzdem? Also: dies ist ganz gewiss nicht die beste Aufnahme des Zweiten Klavierkonzerts von Sergei Rachmaninov. Bei weitem nicht! Sie gehört nicht einmal ins Spitzenfeld. Read More →

POETISCH
27 von Edvard Griegs 66 Lyrischen Stücken hat Stephen Hough für eine prächtige CD von Hyperion zusammengestellt. Eine Hauptcharakteristik der Aufnahme ist ihr feiner, klarer Klang. Hough benutzt einen Yamaha-Flügel, für den eine helle, prägnante Färbung charakteristisch ist. Mit viel Einfühlungsvermögen und der nötigen Virtuosität sowie klug dosierten Nuancen kann der britische Pianist Griegs Klavierpoetik bestens zum Ausdruck bringen (CDA68070). Read More →

Armarium; Aus dem Notenschrank der Thomaner. Geistliche Werke von Calvisius, Zallamello, Lasso, Walter, Schein, Stefanini, Schütz, Stoltzer, Dietrich; Amarcord; 1 CD Raumklang RK-ap 10114; 2013/14 (57'17) – Rezension von Remy Franck

In einem Armarium, einem Schrank, genauer dem Notenschrank der Thomaner, haben die sechs Sänger von Amarcord gestöbert und dabei 15 Kompositionen gefunden, die nun im Laserlicht zu Klang werden, geistliche Werke von Calvisius, Zallamello, Lasso, Walter, Schein, Stefanini, Schütz, Stoltzer, Dietrich, wobei der Komponist, Astronom und Mathematiker Sethus Calvisius (1556-1615) es dem Sextett besonders angetan hat, denn er liefert ein Drittel des Programms, das rund 400 Jahre Musik-, Stadt- und Chorgeschichte Leipzigs umfasst. Read More →

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