Klang verkleinert, Intensität vergrößert: In dieser Einspielung der Vierten Mahler in der Kammerversion von Erwin Stein knirscht es im Gebälk und es gibt mehr schräge Klange, mehr Ironie, mehr Fratzen, mehr Dämonie, mehr Doppelbödigkeit als in vielen Orchesterversionen, die ich kenne. Read More →
Update: Aufgrund der folgenden Pizzicato-Rezension hat das Label die Präsentation geändert und um die bestehende Ausgabe einen Schuber gezogen, der die fehlenden Informationen zu den Werken und die Trackverteilung enthält. Der ursprüngliche Text ist entsprechend zu korrigieren. Read More →
Die Kantate ‘Dona Nobis Pacem’ von Ralph Vaughan Williams wurde im Jahr 1936 uraufgeführt. Wie Benjamin Brittens ‘War Requiem’ wurden auch hier liturgischer Text, Bibel-Zitate und Gedichte (von Walt Whitman) gemischt. Und wenn Brittens Stück Nachkriegsware ist, so ist jenes von Vaughan Williams Vorkriegsproduktion, geprägt von düsteren Ahnungen und durchaus reminiszent dessen, was der Erste Weltkrieg an Leid über die Bevölkerung gebracht hatte. Read More →
MANDELRING-MENDELSSOHN IN DER BOX
Die Einzelaufnahmen der Kammermusik für Streicher von Felix Mendelssohn-Bartholdy durch das Mandelring Quartett liegen nun auch komplett als CD-Box vor. Die 4 CDs beinhalten sämtliche Streichquartette wie auch die beiden Quintette (mit Gunter Teufel), das Oktett (zusammen mit dem ‘Quartetto Di Cremona’) und einige kleinere Werke. Das Mandelring Quartett liefert tadellose Interpretationen voller Dynamik und Spielfreude. Read More →
Diese ‘Winterreise’ von Franz Schubert ist ein wirkliches Schmuckstück und ein herausragendes Dokument eines der größten Sänger des 20. Jahrhunderts. Peter Schreier war zum Zeitpunkt dieser Aufnahme bereits 70 Jahre alt, seine Stimme und vor allem seine Gesangstechnik sind aber weitgehend auf gewohntem Niveau. Natürlich ist die Zeit an Schreier nicht spurlos vorbeigegangen, und so muss man einige allerdings unwesentliche Verfärbungen und Unebenheiten in Kauf nehmen, die den Hörgenuss nicht weiter beeinträchtigen. Read More →
Sich auf eine Wolke setzen und sich forttragen lassen in eine andere Welt, schweben und hören, nur hören und immer wieder hören, diesen Schubert, diese herrliche Musik, in dieser herrlichen Interpretation, diese himmlische Längen, hören, alles vergessen, hören, hören, nimmersatt… – So begann meine Rezension der Schubert-Symphonien, die Claudio Abbado 1987 mit dem ‘Chamber Orchestra of Europe’ gemacht hatte. Read More →
Ein eher unausgeglichenes Set mit Schubert-Interpretationen von Nikolaus Harnoncourt legen die Berliner Philharmoniker vor. Es gibt viel Österreichisches und vor allem Ländliches in den Symphonien, und die meisten Trios sind einfach hinreißend. Zu oft aber bleibt der Dirigent mit lahmen Tempi recht schwerfällig, weil er die Rhetorik in Akzenten und Großklang sucht und Schubert mit dem großen Apparat der Berliner Philharmoniker regelrecht erdrückt. Read More →
Mendelssohns ‘Italienische Symphonie’ bekommt Flugkraft unter Andrés Orozco-Estradas magischen Händen. Federleicht gleitet die Musik durch die Lüfte, in ihrer Bewegung perfekt ausbalanciert und mit innerer Rotation stabilisiert. Besonders die beiden con moto-Sätze erlangen Freiheit pur. Mit feinsten Holzkapriolen und zahlreichen Streicher(l)einheiten wird die Musik zu purem Charme. Read More →
Nach der Kitajenko-Box bringt Melodiya nun auch ein Fünfer-Set mit alten Aufnahmen von Evgenyi Mravinsky heraus, auf denen ebenfalls mehrheitlich nicht-russische Musik zu hören ist. Dass wir hier dem genialen Techniker Mravinsky begegnen würden, hatten wir erwartet. Sein Orchester arbeitet wie ein Computer. Read More →
In dieser Aufnahme gib es all das, was man in den jüngsten Einspielungen der Neunten Mahler in nicht wirklich kohärenten Interpretationen vermisst hatte, das Wogen der Musik, die großen dynamischen Kontraste, die Innenspannung, und das alles bei einer phänomenalen Transparenz und einem raffiniert sonoren Klangbild. Read More →