Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 7 (Leningrad); Russian National Orchestra, Paavo Järvi ; 1 SACD Pentatone PTC 5186511; 02/2014 (72'59) – Rezension von Remy Franck

Shostakovichs 7. Symphonie, die so genannte ‘Leningrader’, verträgt allerlei Deutungen, ohne dass die Musik dadurch schwächer würde. Zwischen Frieren und Zittern, zwischen Angst und Bangen, manchmal auch mit lachendem Munde, wird die Sinnlosigkeit des Krieges ebenso wie des Sieges zur Schau gestellt. Read More →

Ralph Vaughan Williams: Pastoral Symphony, Fantasia on a theme by Thomas Tallis, Five variations of Dives and lazarus, The Wasps-Overture; Hallé, Sir Mark Elder; 1 CD Hallé HLL 7540 (74’16) - Rezension von Alain Steffen

Sir Mark Elder und sein Hallé Orchester bieten hier vier exzellente, wenn auch etwas einseitige Einspielungen von Werken des englischen Komponisten Ralph Vaughan Williams, wo natürlich die ‘Pastoral Symphony’ den Mittelpunkt bildet. Im Gegensatz zu anderen Dirigenten wie Rozhdestvensky, Haitink oder Norrington, die jeder für sich eigene Wege aus der englischen Tradition heraus suchen, bleibt Elder eher sehr nah an diesem typisch englischen Aufführungsstil, der auf Nicht-Engländer oft ein bisschen betulich und langweilig wirken kann. Read More →

Joseph Haydn: Hornkonzerte Nr. 1 & 2 (D-Dur H: VIId Nr. 3 & 4); Michael Haydn: Hornkonzert D-Dur; Wolfgang Amadeus Mozart: Hornkonzert Es-Dur KV 370b / 371 (Rekonstruktion); Felix Klieser, Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian; 1 CD Berlin Classics; 2014 (60') – Rezension von Remy Franck

Ohne Arme Horn spielen zu wollen war für Felix Klieser von Kindesbeinen an der sehnlichste Wunsch. Mit viel Willenskraft, viel harter Arbeit und genau so viel Talent hat er es inzwischen in die erste Reihe der deutschen Hornsolisten geschafft. Die Ventile seines auf einem speziellen Ständer ruhenden Instruments bedient er mit den Zehen des linken Fußes. Und was andere Hornisten erreichen, wenn sie die rechte Hand in den Trichter stecken, um den Klang zu verändern, muss er allein mit Mund, Lippen und Atem schaffen. Read More →

Johann S. Bach: Goldberg Variationen; Philippe Thuriot, Akkordeon; 2 CDs Klara 5 054196 485450; 09/14 (84’27) - Rezension von Alain Steffen

Bachs Goldberg-Variationen hören nicht auf, zu inspirieren. Diesmal haben sie den belgischen Interpreten Philippe Thuriot dazu verführt, das BWV 988 mit allen Wiederholungen auf dem Akkordeon einzuspielen. Thuriot braucht für seine Wiedergabe 84 Minuten, und es ist bewundernswert, wie toll er diese Musik wiedergibt. Read More →

A Beethoven Odyssey - Vol. 4; Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 9, 15 (Pastorale), 24 (A Thérèse), 25 & 27; James Brawn, Klavier; 1 CD MSR Classics MS 1468; 203/14 872'24) – Rezension von Remy Franck

Keine Hyde Park-Rede ist das: Die vierte Folge des Beethoven-Sonaten-Gesamtaufnahme durch den australischen Pianisten James Brawn (44) zeigt die Ernsthaftigkeit des interpretatorischen Ansatzes. Brawn spielt nicht, um zu zeigen, was Beethoven ist, sondern er spielt Beethoven. Er hält keine Rede, um uns zu überzeugen, sondern er benutzt die ihm zur Verfügung stehende Rhetorik im Sinne einer intelligent konzipierten dramatischen Darstellung, die Beethoven Beethoven sein lässt. Read More →

Ernö Dohnanyi: Klavierquintett Nr. 1 c-Moll op. 1, Klavierquintett Nr. 2 es-Moll op. 26; Trio Nota Bene, Shmuel Ashkenasi, Violine, Nabuko Imai Bratsche; 1 CD Claves 50-1505; 02/2014 (52’59) - Rezension von Guy Engels

Ernö Dohnanyi hat sein erstes Quintett seinem großen Vorbild Johannes Brahms gewidmet. Das Frühwerk trägt viele Brahms’sche Züge: ein kompakter Klang, dunkel gefärbt, in heiter-melancholische Stimmungen getaucht. Das Trio ‘Nota Bene’ lässt uns vor allem aber an der jugendlichen Frische der Musik teilhaben: mit schönem, lyrischem Schmelz im tief-romantischen Allegro-Kopfsatz und einem unbeschwerten, belebten Musizieren im Scherzo. Read More →

Soundescapes; Claude Debussy: Streichquartett in g-Moll, op.10 (1893); Thomas Adès: Arcadiana (1994); Maurice Ravel: Streichquartett in F-Dur (1903); 1 CD Capriccio C5239; 12/13 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Diese CD ist ungemein spannend! Die drei Werke erlangen in den Interpretationen des Signum Quartetts etwas Geheimnisvolles, mitunter auch Angstvolles. Um so zu spielen, so zu erzählen, braucht es auf Seiten der Interpreten eine tiefe affektive Bindung zum Notenmaterial, aber auch eine geistige Vorbereitung, welche die Komplexität der Anforderungen klar und vor allem die Ereignisse zwischen Beginn und Ziel deutlich werden lässt. Read More →

DRAMATIK UND SPIRITUELLE TIEFE
Profil legt die alte Einspielung des Mozart-Requiems durch Karl Richter wieder auf. Sie wurde zuvor auf anderen Labels veröffentlicht, aber wer sie damals verpasste, sollte sie sie nicht entgehen lassen. Die Aufnahme entstand im November 1961. Es singt der Münchener Bach-Chor, es spielt das Münchener Bach-Orchester. Read More →

Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen; Anastasia Voltchok; 1 CD Solo Musica SM 209; 01/2013 (68’13)
♪ - Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen; Carsten Dahl (präpariertes Klavier); 1 CD Tiger Music, 10/2014 (47’34)
♪♪♪ - Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen; Marco Salcito, Gitarre; 2 CDs Dynamic CDS 7699; 03/2014 (110'28) - Rezension von Guy Engels

Johann Sebastian Bach ist und bleibt eine große Versuchung für jeden Musiker. Manch einer verfällt ihr respektlos, ohne zu ahnen, auf wen und auf was er sich einlässt, andere gehen mit Hochachtung und Demut an Bachs Musik heran. Anastasia Voltchok weiß um die gigantische Hürde, die die Goldberg-Variationen darstellen. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzerte Nr. 21 & 23, Rondo KV 386; Ingrid Jacoby, Academy of St. Martin in the Fields, Neville Marriner; 1 CD ICA Classics ICAC 5135; 6/14 (67'27) – Rezension von Remy Franck

Kräftig und doch von größter Natürlichkeit: Die Anschlagskunst der amerikanischen Pianistin Ingrid Jacoby haben wir schon mehrmals bewundern können, und diese Neuaufnahme mit den Mozart-Konzerten Nr. 21 und 23 bestätigt unsere Eindrücke. Nichts Verzärteltes gibt es hier, sondern ein in manuellen Dingen durchgehend souveränes Spiel mit einer intelligenten Disziplin in Dynamik und Farben. Read More →

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