Johannes Brahms: Symphonien Nr. 1-4; Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Andrés Orozco-Estrada; 3 CDs Oehms Classics OC 1813; 2013/14 (166') – Rezension von Remy Franck

Nicht den glühenden Impetus sucht der kolumbianische Dirigent Andrés Orozco-Estrada in seinem Brahms-Zyklus, sondern er leuchtet die Musik von innen aus. Aber es gibt noch mehr Besonderheiten. Schon im ersten Satz der Ersten Symphonie fallen einige sehr zart formulierte Passagen auf, und der zweite Satz zeigt Orozco-Estrada auf der Suche nach Brahms’ innigsten Gefühlen. So zartfühlend, so liebevoll, so innig hat man dieses Andante selten gehört. Read More →

Joseph Haydn: Streichquartett Nr. 70 (op. 71 Nr. 2); Johannes Brahms: Streichquartett Nr. 3; Alexander Zemlinsky: Streichquartett Nr. 3; LaSalle Quartet; 1 CD Hänssler Classic 94.228; 1968, 1977 & 1965 (68’49) – Rezension von Alain Steffen

Das ‘LaSalle Quartet’ war immer für ein interpretatorisch erstklassiges, für heutige Begriffe allerdings auch manchmal für ein etwas verstaubtes Spiel bekannt. Doch in diesen drei Mitschnitten der Quartette op. 71 Nr. 2 von Haydn, Nr. 3 von Brahms und Nr.3 von Zemlinsky erleben wir ein sehr engagiertes und quicklebendiges Quartett ohne allzu viel Intellektualität. Insbesondere das Haydn-Quartett begeistert auf der ganzen Linie: Eine derart frische, witzige und musikantische Interpretation dieses Quartetts habe ich schon lange nicht mehr gehört. Read More →

Maurice Ravel: Œuvre pour piano (Gesamtwerk für Soloklavier); Jacques Rouvier, Klavier; 2 CDs Calliope CAL1521; 1974/75 (152') – Rezension von Remy Franck

« Für mich ist Ravel ein Zauberer. Debussy ist viel weiter gegangen als er, aber mit seinem herausragenden Gespür für das Orchestrale hat Ravel zauberhafte Stimmungen erschaffen. Selbst in seinen Solostücken für Klavier spürt man immer das ganze Orchester dahinter. » Diese Aussage des französischen Pianisten Jacques Rouvier kann man als Maxime über die 1974-75 entstandene Gesamtaufnahme des Solowerks von Ravel stellen, die jetzt bei Calliope in neuem Remastering herausgekommen ist. Read More →

Blow Out Ye Bugles; Music from the time of the First World War; Luke Bond, Orgel, Truro Cathedral Choir, Christopher Gray; 1 CD Regent REG CD 451; 5/2014 (77’11) - Rezension von Guy Engels

Truro ist eine kleine Stadt in Cornwall, am südlichsten Zipfel Englands. Die markanteste Sehenswürdigkeit ist die neugotische Kathedrale, die, wie es sich für englische Kathedralen gehört, über einen eigenen Chor verfügt. Dieses durchaus beachtliche Ensemble hat zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges eine CD produziert, auf der Musik aus jenen fürchterlichen Tagen zu hören ist. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 29 KV 201; Felix Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 3 (Schottische); Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, Sylvain Cambreling; 1 CD Altus ALT307; 2014 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Das zur Yomiuri-Mediengruppe gehörende ‘Yomiuri Symphony Orchestra’ spielt unter der Leitung seines Chefdirigenten Sylvain Cambreling Mozarts Symphonie Nr. 29. Die Musik wird flüssig und transparent interpretiert, mit feinem Streicherklang. Eine saubere Leistung, mehr nicht! Read More →

Piotr Beczala: The French Collection; Berlioz: Merci, doux crépuscule! (Damnation de Faust), Ah! Je vais l'aimer, mon cœur me l'annonce (Béatrice et Bénédict); Bizet: La fleur que tu m'avais jetée (Carmen); Boieldieu: Viens, gentille dame (La Dame blanche); Donizetti: La maîtresse du roi?...Ange si pur (La Favorite), Seul sur la terre (Dom Sébastien, Roi de Portugal); Gounod: L'amour, l'amour... Ah, lève-toi soleil (Roméo et Juliette), Salut! Demeure chaste et pure (Faust); Massenet: Toute mon âme - Pourquoi me réveiller (Werther), Ah! Tout est bien fini... O souverain (Le Cid), Toi ! Vous ! Oui ! Je fus cruelle… N’est-ce plus ma main (Manon); Verdi: Fontainebleau! Forêt immense et solitaire … (Don Carlos); Piotr Beczala, Tenor, Diana Damrau, Sopran, Orchestre de l’Opéra National de Lyon, Alain Altinoglu; 1 CD Deutsche Grammophon 4794101; 8/14 (62') - Rezension von Remy Franck

Diese interessante Kompilation französischer Opernarien zeigt den polnischen Tenor Piotr Beczala als einen Sänger, der mangels der Schönheit eines Pavarotti-Timbres mit Gesangstechnik überzeugt: sein Recital ist beispielhaft für einen Gesangsstil, der bei bemerkenswertem Stimmvolumen und viel Wärme von farblichen und dynamischen Nuancen lebt. Read More →

GLASS AM KLAVIER
Unter dem suggestiven Titel Glassworlds 1 startet Grand Piano eine Reihe von CDs mit Klavierwerken von Philip Glass, der bekannterweise einen wichtigen Beitrag zur Klaviermusik des 20. Jahrhunderts geliefert hat. Die CD beginnt mit ‘Opening (Glassworks)’ von 1981. Es folgt die ‘Orphée Suite’, die Paul Barnes im Jahre 2000 aus der Oper ‘Orphée’ für Klavier bearbeitet hat. Danach kommt ‘Dreaming Awake’, das Philip Glass im Jahre 2003 für ein Benefizprojekt komponierte und in dem er das emotionale Spektrum von Schmerz, Wut und Verzweiflung ergründet. Read More →

Heinrich Schütz: Matthäuspassion. Georg Poplutz (Evangelist), Felix Rumpf (Jesus), Dresdner Kammerchor, Hans-Christoph Rademann; 1 CD Carus 83259; 02/14 (70’27) - Rezension von Guy Engels

Wer Heinrich Schütz’ Passionsmusik hört, muss sich von der gewohnten barocken Wucht Bach’scher Musik frei machen. Bei Schütz steht das Wort im Mittelpunkt. Der Dresdner Hofkapellmeister erzählt, schildert das Leiden Jesu, wie es die lutherische Bibel darstellt. Schütz’ Musik ist das Text-Vehikel, stets betrachtend, kommentierend, mitfühlend – mitunter interpretierend. Es sind eigentlich schlichte, zarte Töne, Töne, die nie aufbrausen. Und dennoch wohnt der Musik diese ganz besondere Magie inne, die fesselt, die zum Zuhören anhält. Read More →

Antonin Dvorak: Cellokonzert op. 104; Bedrich Smetana: Má Vlast, Vltava (Die Moldau); Zuzanna Szambelan; Cello, Sinfonietta Cracovia, Robert Kabara; 1 CD Dux 0804; 4/13 (52') – Rezension von Remy Franck

Zuzanna Szambelan spielt Dvoraks Cellokonzert als sei sie in Transe. Die 1993 in New York geborene und zum Zeitpunkt der Aufnahme zwanzigjährige Polin lässt sich von der Musik tragen und gibt deren natürliche Energie weiter, schwungvoll in den Ecksätzen, mit leidenschaftlicher Kantabilität und einer wunderbar beseelten Empfindsamkeit im langsamen Satz. Read More →

Sospiri d’Amanti, Arias and Concertos by Arrigoni, Fux, Bononcini, Caldara, Hasse, Gasparini, Händel, Mozart...; Nuria Rial, Artemandoline Baroque Ensemble; 1 CD Deutsche Harmonia Mundi 88843077892; 2014 (71’17) – Rezension von Manuel Ribeiro

Diese in der Martinskirche in Müllheim eingespielte CD mit Werken vom Frühbarock bis zur Frühklassik, ist die erste Aufnahme des Luxemburger Barockensembles ‘Artemandoline’ für DHM, und gleichzeitig ihre erste Zusammenarbeit mit der weltbekannten Nuria Rial. Read More →

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