Fröhliche Melancholie – so ließe sich vielleicht der besondere Charakter der latino-hispanischen Musik umschreiben, jene charakteristische Mischung aus feurigen Rhythmen, wollüstiger Leidenschaft und unterschwelliger Schwermut. Für Komponisten und Interpreten ist es die hohe Kunst, den passenden Grat an Expressivität zu erreichen, Klischees und hohle Phrasen zu vermeiden. Read More →
Total bezaubernd ist das 3. Impromptu, mit dem Nelson Freier dieses Chopin-Programm auf eine wunderbar improvisatorische Weise beginnt. Die Vierte Ballade ist nicht weniger faszinierend, weil Freire auch hier aus der Summe seiner jahrzehntelange Beschäftigung mit dieser Musik das Stück derart in Besitz genommen hat, dass er es spielt, als sei es eine Teil von ihm selber. Read More →
Piotr Anderszewskis neue Bach-CD ist sehr ausgewogen und harmonisch. Wenn mich beim ersten Hören auch eine gewisse Zurückhaltung und Kühle irritierten, so erschloss sich mir Anderzewskis Interpretation doch im zweiten Durchgang. Die Zurückhaltung entpuppte sich als Authentizität, als das Aufspüren dessen, was der Komponist mit seiner Musik und durch seine Musik beabsichtigte. Read More →
Mit ihrer weitgestreckten, wunderbar warmen und voll tönenden Altstimme ist die Polin Ewa Podles, mittlerweile Anfang der Sechziger, immer noch eine der besten Sängerinnen ihres Fachs, nicht zuletzt weil sie auch darstellerisch exzellent ist und mit ihren vielfältigen expressiven Möglichkeiten die einzelnen Figuren ganz hervorragend porträtiert. Auch in nur kurzen Opernausschnitten gelingt es ihr, tief in die Musik einzudringen. Read More →
WIE MOZART….?
In der 7. Folge seines Mozart-Zyklus’ stellt Kristian Bezuidenhout die Sonaten a-Moll, KV 284 & D-Dur, KV 310 sowie die Variationen C-Dur über ‘Lison dormait’ KV 264 und jene über ‘Mio caro Adone’ KV 180 vor. Und einmal mehr sind diese Hammerflügel-Interpretationen absolut hinreißend. Es ist nicht nur die technische Seite, die beeindruckt, auch die Ausdrucksmittel in Dynamik, Farbe und Agogik sind faszinierend. Read More →
Claude Delvincourt (1888-1954) gilt als einer der besten Konservatoriumsdirektoren in Frankreich und ist heute als Komponist kaum bekannt. Doch der Schüler von Charles-Marie Widor gewann 1913 immerhin den Prix de Rome (zusammen mit Lili Boulanger). 1941 wurde er Direktor des Pariser Musikkonservatoriums, wo es ihm durch Gründung des ‘Orchestre des Cadets du Conservatoire’ gelang, über sechzig Schüler vor der Arbeitsdienstverpflichtung in Deutschland zu retten. Read More →
Vor uns liegen drei weitere Einspielungen dieser ‘Lieder des Lebens und der Liebe’, und so ist auch die neue Aufnahme des ungeheueren Meisterwerks von Franz Schubert mit der Mezzosopranistin Ingeborg Hischer und dem Pianisten Burkhard Bauche überschrieben. Beginnen wir mit ihr! Read More →
Die ersten CDs dieser Fibich-Reihe bei Naxos hatten uns maßlos enttäuscht. Vor allem in den anspruchsvolleren Symphonien haperte es mit der musikalischen Gestaltung. Diese vierte CD mit kürzeren Orchesterwerken – das längste dauert 17 Minuten – ist die beste dieser Reihe. Die Tontechniker haben die Akustik besser im Griff und der Dirigent das Orchester ebenfalls. Read More →
Bach und Jazz-Musik – das passt zusammen. Der improvisatorische Charakter von Bachs Musik fordert geradezu den sehr freien Umgang mit der Grundmaterie heraus. Dagegen ist grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn die Bearbeitungen originell genug sind und nicht als blasses Imitat feilgeboten werden. Read More →
Momentan sind es junge Orchester und unkonventionelle Dirigenten, die auf den Tonträgern der Klassik das Ruder übernommen haben. Die Berliner und Wiener Philharmoniker, das Chicago und das Boston Symphony Orchestra oder das New York Philharmonic haben sich quasi sich von der Schallplattenbühne zurückgezogen. Wenn wir da noch an die goldenen Siebziger- und Achtzigerjahre denken, wo man jeder neuen Einspielung dieser Orchester regelrecht entgegenfieberte…. Read More →