Etienne Moulinié: Meslanges pour la Chapelle d'un Prince; Werke von Etienne Moulinié, Antoine Boësset, François de Chancy & Louis Constantin; Ensemble Correspondances, Sébastien Daucé; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902194; 2014 (66'10) – Rezension von Norbert Tischer

Das ‘Ensemble Correspondances’ singt eine Auswahl von Kompositionen des Franzosen Etienne Moulinié (1599-1776). Es sind geistliche Werke, die für die Kapelle von Gaston de France, dem Bruder Ludwig XIII. geschrieben wurden.
Moulinié komponierte sehr nahe am Text, dessen Gefühlsausdruck sich unmittelbar in seinen Werken wiederfindet. Das gibt der Musik einen besonders reizvollen Charakter. Read More →

Louis Vierne: Complete Organ Symphonies, Vol. III. Symphonien 5 & 6; Hans-Eberhard Roß, 1 SACD Audite 92676; 6/13 (72’11) – Rezension von Guy Engels

In seinen späten Orgelsymphonien verdichtet Louis Vierne das Tonmaterial zusehends mit verwegenen Harmonien und Klangfolgen, die an die Grenzen der Tonalität stoßen. Hans-Eberhard Roß gelingt es, dieses komplexe Geflecht von sich auflösenden Harmonien und chromatischem Gewebe musikalisch zu durchdringen, es feinfühlig zu strukturieren, ohne, dass die Musik zerfasert und in ihre Elementarteilchen zerfällt.

Sensitive and transparent performances, well structured, so that the overall architecture can be totally experienced.

Impressiones Españoles; Niklas Liepe (Violine), Niels Liepe (Klavier), José Gallardo (Klavier), Benedict Kloeckner (Cello); 1 CD Profil PH 14014; 1/13 (70’48) – Rezension von Guy Engels

Freunde iberischer Klänge kommen bei dieser Produktion auf ihre Kosten. Virtuoses von de Sarasate und Neo-klassizistisches von Shchedrin stehen neben Klassikern wie Albeniz, Granados, Turina, Ginastera und Cassado. Den vier Interpreten gelingt insgesamt eine ausgewogene Mischung aus rhythmischer Ausgelassenheit und einer stets latent vorhandenen Melancholie.

Spanish tunes in a perfect mix of catching rhythms and touching melancholy.

Sergei Prokofiev: Klavierkonzert Nr. 3 op. 26; Piotr Tchaikovsky: Klavierkonzert Nr. 1 op. 23, Pas de quatre (Trans. Earl Wild; Behzod Abduraimov, Klavier; Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, Juraj Valcuha; 1 CD Decca 4785360; 7/13 (64) – Rezension von Remy Franck

In zwei bereits zu oft eingespielten Konzerten will der 1990 in Tashkent, Usbekistan, geborene Behzod Abduraimov wohl zeigen, was er kann. Und das ist nicht wenig. Hoch rechne ich ihm an, dass er Prokofievs 3. Konzert nicht zum Showspielen missbraucht und zusammen mit Valcuha auch auf Zwischentöne und Feingefühle achtet. Sein Spiel ist akkurat mit dem des von den Tontechnikern etwas mulmig eingefangenen Orchesters abgestimmt, extrem fein ziseliert, gestochen scharf und wirkt selbst in motorischeren Passagen nie brutal und harsch, sondern immer noch elegant. Read More →

Roffredo Caetani: Ballade in fis-Moll, Impromptu op. 9, Sonate in As-Dur op.3, Toccata op. 9, Alessandra Ammara, Klavier; 1 CD Brilliant 94909; 9/13 (78’56) – Rezension von Guy Engels

Die junge italienische Pianistin Alessandra Ammara stellt uns einen weitgehend unbekannten Landsmann vor: Roffredo Caetani, Prinz von Bassiano und letzter Herzog von Sermoneta. Caetani war ein Patenkind von Franz Liszt, ein Freund von Johannes Brahms und Richard Wagner und selbst ein begnadeter Klavierspieler. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Oboenkonzert KV 314; Joseph Haydn: Sinfonia concertante, Hob. I:105; Lucas Macías Navarro, Gregory Ahss, Konstantin Pfiz, Guilhaume Santana, Orchestra Mozart, Claudio Abbado; 1 CD Claves Records 05-1302; 3/13 (40'44) – Rezension von Remy Franck

Claudio Abbado hat bereits etliche Mozart-Konzerte mit dem Orchestra Mozart aufgenommen. Diese letzte Produktion enthält neben dem Oboenkonzert KV 314 noch Haydns Sinfonia Concertante Hob.I/105. Alle Solisten sind Musiker des ‘Orchestra Mozart’, und das bestimmt auch die Interpretationen. Hier sind es nicht Starsolisten, die mit einem Orchester agieren, die Soloparts werden also nicht übermäßig herausgestellt, sondern in einem wunderbaren Miteinander mit dem Orchester entwickelt. Read More →

Flint Juventino Beppe: Remote Galaxy op. 81, Distant Words op. 43b, Lost in September op. 17, Tightrope walking beneath heaven op. 32/8, Flute Concerto No. 2 op. 80; Emily Beynon, Flöte, Philharmonia Orchestra, Vladimir Ashkenazy; 1 Blu-ray Pure Audio 2L 100; 5/12 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Dieses Album des weitgehend autodidaktisch ausgebildeten norwegischen Komponisten Flint Juventino Beppe – er wurde mit Tourette-Syndrom und Asperger-Syndrom diagnostiziert – enthält eine sehr effektvolle Musik, die sich für Surroundaufnahmen geradezu anbietet. Read More →

The Voice of the Turtle Dove; Richard Davy: Ah, mine heart, remember thee well, O Domine caeli terraeque creator; William Mundy: Vox Patris caelestis, Adolescentulus sum ego; John Sheppard: Libera nos 1 & 2, In manus tuas 1 & 3, Gaude gaude gaude Maria; The Sixteen, Harry Christophers, 1 CD Coro COR 16119; 11/13 (70’58) – Rezension von Guy Engels

Der Titel führt anfangs in die Irre. Was hat eine Turteltaube in geistlicher Vokalmusik zu suchen? Der Liebesvogel taucht in einer Textzeile von William Mundys ‘Vox Patris caelistis’ auf. William Mundy, Richard Davy und John Sheppard – drei heute fast vergessene Komponisten aus der englischen Renaissance, führen das Ensemble ‘The Sixteen’ zu seinen musikalischen Wurzeln zurück. Read More →

Johann Strauss II: Der Zigeunerbaron-Ouvertüre, Furioso, Im Krapfenwaldl, Auf der Jagd, Rosen aus dem Süden, Tritsch-Tratsch-Polka, Frühlingsstimmen, Unter Donner und Blitz; Josef Strauss: Die Libelle, Dorfschwalben aus Österreich, Feuerfest; Eduard Strauss: Die Biene; Wiener Symphoniker, Manfred Honeck; 1 CD WS 005; 1/14 (57'35) – Rezension von Remy Franck

Nichts ist mehr so wie man es kennt. Manfred Honeck macht seinem Ruf als interventionistischer Dirigent einmal mehr Ehre. Mit einer Vielzahl an agogischen, dynamischen und farblichen Mitteln zwingt er uns, bekannte Melodien von Johann, Eduard und Josef Strauss neu zu hören und vieles zu entdecken, was man so nun wirklich nicht im Ohr hatte. Read More →

John Harbison: String Trio, Four Songs of Solitude, Songs America Loves to Sing; Camerata Pacifica; 1 CD Harmonia Mundi HMU 907619; 2014 (70'05) – Rezension von Remy Franck

Für seine 25. Saison bestellte die Camerata Pacifica beim amerikanischen Komponisten John Harbison (*1938) ein Streichtrio, welches das Programm dieser CD einleitet. Harbison scheint sich dafür bei Mozart inspiriert zu haben, dessen geliebte Divertimento-Form er in dem sechssätzigen Stück übernimmt, allerdings in einer Tonsprache, die an alles andere als an Mozart erinnert. Und besonders unterhaltsam ist das anspruchsvolle Werk auch nicht. Aber gefällig und inspirierend! So gesehen ist es eine wirkliche Bereicherung der ja von den Komponisten nicht übermäßig stark bedienten Gattung des Streichtrios. Read More →

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