Ein ganz apartes Programm spielt der französische Pianist Alexandre Tharaud auf seiner neuen CD. Die Hauptwerke sind ein Klavierkonzert des zwanzig Jahre alten Mozart, das im Januar 1777 von Fräulein Jeunehomme – daher der Name – uraufgeführt wurde, sowie das letzte und einzige ausgesprochen fürs Klavier geschriebene Konzert des ca. 50 Jahre alten Haydn. Beide Stücke werden von Tharaud und Bernard Labadie ganz besonders akzentreich und rhetorisch dargeboten, sehr persönlich, sehr ungewohnt. Read More →
CD-Titel geben manchmal Rätsel auf. Eigentlich sollten sie ein Programm griffig zusammenfassen, Querverbindungen deutlich machen. Wie bekommt man Debussy, Haydn, Liszt und Beethoven unter dem Sammeltitel ‘Venezia e Napoli’ unter einen Hut? Man sollte in diesem Falle nicht all zu viele Gedanken zum Cover verschwenden, sondern sich der Musik und dem Spiel Caroline Oltmanns zuwenden. Read More →
Der amerikanische Tenor Lawrence Brownlee hat nicht gerade die bekanntesten Rossini-Tenorarien für sein Recital zusammengestellt, das ihn als einen genuinen Interpreten dieses Repertoires zeigt, der es sich durchaus hätte erlauben können, in einigen Rossini-Hits mit anderen Top-Sängern verglichen zu werden. Read More →
Der spanische Komponist und Pianist legt eine CD mit eigenen Werken vor, die ganz hübsch gelungen wäre, hätten die Aufnahmetechniker das Klavier nicht derart grobschlächtig in Szene gesetzt. Der Klang passt gar nicht zu den eingängigen Melodien Simarros, die sich allerdings sehr stark ähneln. Der Komponist kommt eigentlich mit einer einzigen Idee aus und zitiert sich in den unterschiedlichsten Genres. Read More →
Jeder, der sich in der Klassik ein bisschen auskennt, müsste schon fast taub sein, um nicht den Einfluss Beethovens auf Wagners einzige vollendete Symphonie zu bemerken. Das Werk des zwanzigjährigen Komponisten entstand zu einer Zeit, als sich Wagner sehr viel mit Beethovens Werk auseinander setzte. Wagner mag sich damals vor allem als Opernkomponist gesehen haben, und eine Symphonie in Beethovenscher Manier zu schreiben, machte ihm nichts aus, während der Schatten des großen Meisters Johannes Brahms fast zur Verzweiflung trieb. Read More →
Wenn man heute einem Schallplattenlabel fast blind vertrauen kann, dann wohl Andreas von Imhoffs Cavi. Für diese Firma nehmen meist junge, dynamische und hochtalentierte Musiker auf, doch man findet auch Namen renommierter Stars wie Lars Vogt, Roman Trekel, Christian Tetzlaff oder Christine Schäfer. Cavi-CDs begeistern meistens durch ausgewogene, interessante Programme, erstklassige Interpretationen und eine hervorragende Aufnahmetechnik. Read More →
Gustav verträgt ja eigentlich viel, aber Gustavo tut sich schwer mit ihm. Nach Fehlschlägen in der Fünften, der Achten und der Neunten hat er sich die Siebte vorgenommen und dirigiert wiederum munter daran vorbei. Diese schwierige, unergründbare Symphonie, die große Dirigenten meiden, weil sie fürchten, die Musik ins Leere laufen zu lassen, hat sich Dudamel gewiss nicht offenbart. Read More →
Pierre-Laurent Aimard ist ein begnadeter Bach-Interpret, dessen Spiel sich wohltuend von allen Stilen distanziert und nur der Musik dient. Sein Interpretationsansatz im ‘Wohltemperierten Klavier’ ist eigentlich schwer zu beschreiben. Einerseits hört man die typische Aimard-Kühle, die allerdings nie etwas mit einer wirklich kalten Interpretation zu tun hat, eher mit Verfeinerung, andererseits besitzt Aimards Bach durchaus auch Gefühl. Read More →
HAITINK MIT GUTEN STRAUSS-AUFNAHMEN
Das ‘London Philharmonic Orchestra’ präsentiert auf seinem Hauslabel Strauss-Aufnahmen unter Bernard Haitink aus den Jahren 1992 (Don Juan) und 1986 (Ein Heldenleben). Beide Konzertmitschnitte zeigen den Dirigenten wie auch das Orchester in Topform. Haitink differenziert die Partituren so gut, dass die Orchestertexturen in feinster Art zu Gehör gebracht werden. Und weil die Impulsübertragung zwischen dem Dirigenten und dem Orchester bestens funktioniert, wird auch der Hörer in den Musikfluss einbezogen (LPO-0079). Read More →
Diese Rameau-Aufnahme von Marcelle Meyer (1897 -1958) ist ein Klassiker und gehört zu den größten Aufnahmen der Schallplattengeschichte. Ein Tondokument für die Insel und für die Ewigkeit, eine Einspielung, die man gehört haben muss! Marcelle Meyer, die Muse der ‘Groupe des six’ galt als Spezialistin für Stravinsky, Debussy, Poulenc. Als der Produzent Henri Screpel Meyer 1946 für sein Projekt ‘Discophiles Français’ gewann und sie überzeugen konnte, für ihn Rameaus ‘Pièces de clavecin’ auf dem Klavier aufzunehmen, war das schon eine Sensation. Read More →