Dmitri Shostakovich: Cellokonzerte Nr. 1 & 2; Truls Mørk, Cello, Oslo Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko; 1 CD Ondine ODE12182; 2/13 (64'59) – Rezension von Remy Franck

Von phänomenaler Ausdruckskraft sind diese beiden Interpretationen, mit denen Truls Mørk und Vasily Petrenko Werkgeschichte schreiben. Gewiss, vor ihnen haben andere Interpreten Shostakovichs emotional unvergleichliche Cellokonzerte in intensiven Aufnahmen präsentiert, und Mørk selber hat mit Mariss Jansons 1995 eine grandiose Aufnahme beider Werke gemacht. Der Cellist spielt heute freilich noch überlegener, intellektuell reifer und gräbt sich noch tiefer in die Musik ein, mit Petrenko als Partner, der in der Klarheit der Orchestertextur Jansons noch um einiges überbietet. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Symphonie Nr. 40 KV 550, Konzert für 2 Klaviere Nr. 10 KV 365, Klavierkonzert Nr. 9 (Jeunehomme, nur Andantino); Paul Badura-Skoda, Rostislav Krimer, Klavier, Klaipeda Chamber Orchestra, Bläsergruppe des Liepaja Symphony Amber Sound Orchestra, Andres Mustonen; 1 CD ERP 7614; Live 10/13 (68'02) - Rezension von Remy Franck

Nicht auf historischem Hammerklavier (von denen er ja jede Menge in seiner eigenen Sammlung besitzt), sondern auf einem modernen Steinway spielt Paul Badura-Skoda in diesem Livemitschnitt eines Konzerts aus dem Konzertsaal in Klaipeda, der drittgrößten Stadt in Litauen. Doch das ändert nichts an der Frische seines Interpretierens. Mit dem jungen belorussischen Pianisten Rostislav Krimer scheint er im Doppelkonzert um die Wette zu spielen. Das Spiel der beiden ist schlank und selbst im Andante vorwärtsdrängend, in den Ecksätzen fast atemlos, in einem großen Bogen gefasst. Read More →

Ostsee - Kirchenmusik von Bertouch, Theile & Vierdanck; Trondheim Barokk, Ingeborg Dalheim, Marianne Beate Kielland & Njal Sparbo; 1 CD Simax PSC1330; 11/12 (69'28) – Rezension von Remy Franck

Mit der von Ingeborg Dalheim einfühlsam und innig gesungenen Kantate ‘Die Seele Christi heilge mich’ von Johann Theile (1646-1724) beginnt dieses Programm mit Kirchenmusik von Komponisten, deren Wirkungsfeld die Städte an der Ostsee waren. Theile lebte lange Zeit in Lübeck und wurde späte Kapellmeister am Hof von Herzog Christian Albrecht in Gottorf (nördlich von Flensburg). Read More →

American Recital; Samuel Barber: Nocturne op. 33, Piano Sonata op. 26; George Gershwin: 3 Preludes; Philip Glass: Opening from 'Glassworks'; Louis Gottschalk: Pasquinade, caprice op. 59, Ricordati Nocturne, méditation, romance op 26, The Last Hope Religious meditation op 16,Berceuse op 47, Le banjo - fantaisie grotesque op. 15; Frederic Rzewski: 4 Piano Pieces (4); Ulrich Roman Murtfeld, Klavier; 1 CD Audite 92.702, 10/13 (66’) – Rezension von Guy Engels

Die amerikanische Musik begeistert immer wieder durch ihre stilistische Vielfalt. Einflüsse der eigenen volkstümlichen Musik können in ihrer kunstvollen Bearbeitung neben den unterschiedlichen Entwicklungen der europäischen Musik bestehen. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 3 (Erstfassung 1873); Altomonte Orchester St. Florian, Rémy Ballot; 1 CD Gramola 99044; 8/13 (89’06) – Rezension von Alain Steffen

Glaubt man dem Booklet, so hatte das hier spielende ‘Altomonte Orchester St. Florian’, das für dieses Konzert um viele Musiker aus zwölf verschiedenen Ländern erweitert wurde, nur ganze vier Proben, um die Erstfassung der 3. Bruckner-Symphonie aus dem Jahre 1873 einzustudieren und aufzuführen. Und das unter einem Dirigenten, der kaum bekannt ist, aber in allen Hinsichten als Bruckner-Dirigent aufhorchen lässt. Read More →

John Frandsen: Requiem; Sine Bundgaard, Sopran, Peter Lodahl, Tenor, Halvor F. Melien, Bariton, Andrea Pellegrini, Mezzosopran, Teitur Lassen, Vocals, Danish National Concert Choir, Danish National Girls' Choir, Danish National Symphony Orchestra, Henrik Vagn Christensen; 2 SACD's Dacapo 6.220649-50; 4/13 (96'26) – Rezension von Remy Franck

Eine wahrhaft beeindruckende Komposition ist dieses Requiem des dänischen Komponisten John Frandsen (*1956), mit der er sich in jene lange Reihe von Komponisten einreiht, die den lateinischen Requiem-Text vertont haben. Die, die das taten, hatten oft sehr verschiedene Ansätze, die von der Epoche beeinflusst wurden, in denen ihr Werk entstand, wobei die Akzente zwischen apokalyptischer Endzeitstimmung, Gotteszorn sowie Ruhe, Hoffnung und Zuversicht lagen. Frandsen lässt den Gotteszorn nicht außer acht, und genau so wenig übergeht er Angst und Hoffnung. Read More →

Felix Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 2, op. 52 (Lobgesang); Lisa Larsson, Sopran, Malin Hartelius, Sopran, Jörg Dürmüller, Tenor, Ensemble Corund, Musikkollegium Winterthur, Douglas Boyd; 1 SACD MDG 901 1857-6; 9/13 (62'52) – Rezension von Remy Franck

Um sehr weltliche Dinge geht es in Mendelssohns ‘Lobgesang’-Symphonie, die zur 400-Jahrfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst entstand und ihren religiösen Beinamen wegen ihres Schlusssatzes erhielt, der mit einem strahlenden Gotteslob beginnt: ‘Alles, was Odem hat, lobe den Herrn’. Read More →

Edward Elgar: Symphonie Nr. 2; Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim; 1 CD Decca 478 6677; 10/13 (56’01) – Rezension von Alain Steffen

Fast vierzig Jahre ist es her, seit Daniel Barenboim seine ersten Elgar-Aufnahmen für CBS machte. Nun scheint es so, als würde sich der Dirigent noch einmal an diese doch ganz besondere Musik wagen. Ein direkter Vergleich spricht ohne zu zögern für diese Neueinspielung der 2. Symphonie. Barenboim versteht es heute viel besser, den gefährliche Pathos, den Elgars Musik in jedem Takt mit sich trägt, zu relativieren. Read More →

TROMPETEN-SÄNGER
‘Trumpet Song’ nennt sich eine bemerkenswerte Dux-CD mit diversen Miniaturen für Trompete und Klavier sowie dem Konzert für zwei Trompeten und Klavier von Erik Morales. Der polnische Trompeter Slawomir Cichor (und sein amerikanischer Kollege Richard Stoelzel im Doppelkonzert) werden von Marta Macierzyńska und Aleksandra Nawe am Klavier begleitet. Read More →

Richard Strauss: Also sprach Zarathustra op. 30, Aus Italien op. 16; SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, François-Xavier Roth; 1 CD Hänssler Classics 093.320.000; 2013/14 (77'37) – Rezension von Remy Franck

Wenn eine Neuaufnahme eines Werks wie ‘Also sprach Zarathustra’ auf den Markt kommt, muss sie schon etwas Besonderes bieten, um nicht gegenüber der überwältigenden Qualität der Referenzaufnahmen direkt Schiffbruch zu erleiden. François-Xavier Roth gelingt es, sein Schiff durch die gefährliche See zu führen. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives