Von Wilhem Furtwängler existieren etliche Aufnahmen von Beethovens 9. Symphonie, und alle sind auf allerhöchstem interpretatorischem Niveau. Welche man letztendlich vorzieht, ist Geschmackssache. Der hier vorliegende Mitschnitt aus Luzern hat den Vorteil, dass er klanglich gut restauriert wurde. Allerdings werden hier auch keine Wunder vollbracht, so dass die Einspielungen aus Bayreuth (1951, EMI und Naxos) und Wien (1953, DGG) klanglich vorzuziehen sind. Read More →
Dass er ein genuiner Brahms-Interpret ist, braucht der Brite Jonathan Plowright nicht mehr zu beweisen. Diese CD ist daher eine überzeugende Bestätigung. Die Clara Schumann gewidmete Zweite Sonate, die mitten in die Arbeit der erst ein Jahr später beendeten Ersten Sonate fiel, hat andere Pianisten zu rein auf Virtuosität ausgerichteten Interpretationen geführt. Plowright aber differenziert das hoch komplexe Werk sehr gut und bringt dessen zarte und zum Teil auch melancholischen Stimmungen sehr gut zum Ausdruck. Read More →
Seit der Aufnahme der Beethoven-Sonaten durch Friedrich Kleinhapl und Andreas Woyke habe ich diese Werke nicht mehr mit so viel Freude gehört wie in dieser Neueinspielung mit dem französischen Cellisten Jean-Guihen Queyras und dem russischen Pianisten Alexander Melnikov. Auch sie sorgen für erlebnisreiches Hören, mit viel Virtuosität und, darin eingebettet, wunderbar zärtlichen langsamen Sätzen und immer wieder unerwarteten Akzenten und dynamischen Delikatessen. Read More →
Cyprien Katsaris gibt nicht auf und ist nie verlegen um neue Ideen. Auf seinem eigenen Label Piano 21 hat er jetzt ein Album mit nicht weniger als 5 prall gefüllten CDs herausgebracht, die, wie der Titel besagt, 111 Klavierstücke vom Barock bis zum 20. Jahrhundert enthalten, quasi nur Solostücke im Original oder sehr oft auch in Transkription. Die meisten haben weniger als 5 Minuten, das längste Werk ist die Bearbeitung des letzten Satzes aus Beethovens 9. Symphonie. Read More →
Der heute 44-jährige Italiener Antonello Manacorda, ehemaliger Konzertmeister des ‘Mahler Chamber Orchestra’ und Chefdirigent des ‘Gelders Orkest’, legt mit seinem Orchester eine fulminante Interpretation der 4. Symphonie Gustav Mahlers vor. Er durchleuchtet die Partitur bis ins letzte Detail und gibt dem ersten Satz viel federnden Schwung sowie begeisternden Antrieb, ohne sich im Tempo gegen Mahlers ‘Nicht eilen’ zu versündigen. Die kurze Infragestellung der Lust vor der Coda geht wirklich in den Bauch. Read More →
Diese sehr gelungene Einspielung der beiden Streichsextette von Johannes Brahms durch das ‘Quatuor Sine Nomine’, François Guye, Cello und Nicolas Pache, Bratsche wirft die Frage auf, wieso diese herrlichen Werke eigentlich so wenig gespielt, resp. aufgenommen werden. Dank einer exzellenten Klangtechnik und des hervorragenden Spiels der Musiker wird diese CD zu einem wirklichen Erlebnis, wo man als Hörer den Eindruck hat, mitten im Geschehen zu sitzen. Read More →
Seit einigen Jahren besitze ich Carlos Kleibers Aufnahme von Gustav Mahlers ‘Lied von der Erde’ auf einer CD von Nuova Era, die bereits 1988 produziert wurde. Der Klang ist für einen Mitschnitt aus dem Jahre 1967 sehr schlecht, und die Stimmen kommen wie aus dichtem Nebel. Nun bringen die Wiener Symphoniker selber Kleibers erstes und einziges Mahler-Dokument in einer verbesserten Klangqualität auf den Markt. Read More →
Von barock über klassisch bis zeitgenössisch reicht das Programm dieser CD der französisch-armenischen Geigerin Chouchane Siranossian. Sie spielt mit viel Anmut und Sensibilität, und ihre Darbietungen zeichnen sich durch eine kristalline Klarheit aus, was sie aber keinesfalls der Wärme beraubt. Siranossian ist nicht nur eine technisch talentierte Geigerin, sondern eine tief musikalische und sensible Interpretin, die weiß, wie sie Musik beseelt. Read More →
Mit einem ungewöhnlichen, musikalisch eher seichten Programm stellen sich die Cellistin Anja Lechner und der Pianist François Couturier als Duo vor.
Die CD ‘Moderato cantabile’ besteht aus eigenen Arrangements der Werke von George Gurdieff, Komitas und Federico Mompou sowie Kompositionen von François Couturier. Read More →
AMSTERDAM IN ARGENTINIEN
Mit einer schrägen und heißen Interpretation von Astor Piazzolas ‘Four Seasons’ (in Desyatnikovs bekanntem Arrangement) beginnt die ‘Amsterdam Sinfonietta’ ihr ‘Argentinian Album’. Candida Thompson maximiert den Sensualismus der Musik mit allen möglichen Effekten, was zu einer sehr individualistischen Aufführung führt. Die Surround-Aufnahme ist sehr direkt und entsprechend im Einklang mit dem Konzept der ‘Sinfonietta’. Auch Ginasteras Konzert für Streichorchester bietet sich für eine Hot-Chili-Interpretation an. Read More →