Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 6, Amerikanische Suite op. 98b; Luzerner Sinfonieorchester, James Gaffigan; 1 CD Harmonia Mundi 902188; 10/13 (67'52) – Rezension von Remy Franck

Zunächst ist auf dieser CD eine fein nuancierte, ästhetisch geformte und gepflegte, fein ausgewogene und dennoch kraftvolle Interpretation von Dvoraks 6. Symphonie zu hören. Die Musik ist in keine Richtung hin überzogen und kann in Gaffigans umsichtigem Dirigat natürlich fließen. Read More →

Richard Strauss: Metamorphosen (1946), Konzert für Oboe und kleines Orchester (1945), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Eugen Jochum, Stefan Schilli, Oboe, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 CD Oehms Classics OC 1802; 1959, 2006 (49'18) – Rezension von Remy Franck

Die Metamorphosen für 23 Solostreicher von Richard Strauss, das Lamento des Komponisten über das im 2. Weltkrieg zerstörte Dresden, hat Eugen Jochum mehrmals aufgenommen. Dies ist die zweifellos beste Interpretation, weil sich Jochum hier emotional mehr impliziert und das Symphonieorchester zu einem prächtigen, intensiven Spiel bringt. Read More →

The Image of Melancholy; Werke von Eike, Dowland, Holborne, Biber, Buxtehude, Valent, Sommer / Eike, Byrd, Gow / Eike; Barokksolistene, Bjarte Eike; 1 SACD BIS 2057; 3/12 (66’28) – Rezension von Guy Engels

Die Melancholie hat viele Gesichter. Es ist eine traurige Grundstimmung, die aber durchaus ihre zarte, poetische Seite haben kann. Die vielen Facetten deckt das wunderbare norwegische Ensemble ‘Barokksolistene’ mit sicherem Gespür für die jeweiligen Stimmungen auf. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Sämtliche Quintette; Orlando Quartet, Vertavo String Quartet, Berlin Philharmonic Wind Quartet, Ensemble Villa Musica, Nobuko Imai, Bratsche, Martin Fröst, Klarinette, Stephen Hough, Klavier; 4 CDs BIS 9046; 1989-2004 (288') – Rezension von Alain Steffen

Diese CD-Box vereint sämtliche Mozart-Quintette, die das ‘Orlando Quartet’ und verschiedene andere Ensembles zwischen 1989 und 2004 für BIS aufgenommen haben. Herausragend sind in erster Linie die 6 Streichquintette mit dem ‘Orlando Quartet’ und der Bratschistin Nobuko Imai. Die Musiker spielen einen frischen, dynamischen Mozart, begeistern mit wundervoll geschwungenen Phrasierungen und einer sehr farbigen Klangpalette. Der packende, direkte Zugriff des Ensembles und seine Leichtigkeit, Mozarts Musik zu vermitteln, lässt uns diese Aufnahmen anderen, prominenteren, deutlich vorziehen. Read More →

Edvard Grieg: Klavierkonzert op. 16; Wolfgang A. Mozart: Klavierkonzert Nr. 20; Andreas Domjanic, Klavier, Württembergische Philharmonie Reutlingen, Johannes Klumpp; 1 SACD Ars Produktion 38160; 12/13 (63'44) – Rezension von Remy Franck

Ein anregendes musikalisches Erlebnis findet man hin und wieder dort, wo man es nicht unbedingt erwartet. Die Einspielung des Grieg-Konzerts durch Andreas Domjanic und die Württembergische Philharmonie Reutlingen unter Johannes Klumpp lässt aufhorchen, weil es keine ‘Middle of the Road’-Lektüre ist, sondern eine Interpretation, in der man eine außergewöhnliche gestaltende Kraft feststellt, und das beim Pianisten so gut wie beim Dirigenten. Read More →

Sergej Tanejev: Piano Chamber Music (Klaviertrio op. 22, Klavierquartett op. 20, Klavierquintett op. 30); Anna Zassimova, Klavier, Albrecht Breuninger und Stefan Krzanic, Violine, Julien Heichelbech, Bratsche, Bernard Lörcher, Cello; 2 CDs cpo 777 793-2; 03/11 (130') – Rezension von Alain Steffen

Die Plattenfirma cpo überrascht immer wieder mit qualitativ hochwertigen Aufnahmen, fantastischen Interpreten und selten zu hörenden Werken. Auch diese Doppel-CD lässt keine Wünsche offen. Die drei Komposition Sergej Tanejevs, die hier erklingen, wurden innerhalb von fünf Jahren, nämlich zwischen 1906 und 1911, komponiert. Wer Tanejevs Musik schätzt, der wird diese Aufnahmen lieben. Read More →

Myroslav Skoryk: Dytynstvo (Childhood, Hutsul Triptych), Diptych, Caprice No. 19 from ‘24 Paganini Caprices’, Violin Concerto No. 7, Melody, Cello Concerto, Spanish Dance from ‘The Stone Host Suite’, Carpathian Concerto for Orchestra; Nazary Pilatyuk, Violine, Valery Kazakov, Cello, Odessa Philharmonic Orchestra, Hobart Earle; 1 CD Naxos 8.573333; 8/13 (76'42) – Rezension von Remy Franck

Der 1938 geborene ukrainische Komponist Myroslav Skoryk wird auf dieser CD mit gleich acht eher kurzen Werken vorgestellt. Zwei nostalgische Kompositionen, ‘Kindheit’ und ‘Dyptich’, leiten das Programm ein. Die Orchestertranskription von Paganinis Caprice Nr. 19 ist von sprühendem Humor und eine gute Einleitung zu dem mit grotesken Klängen beginnenden, virtuosen Violinkonzert. Read More →

Gabriel Fauré: Requiem, Cantique de Jean Racine, Messe Basse; Gerald Finley, Bariton, Tom Pickard, Knabensopran, The Choir of King’s College, Orchestra of the Age of Enlightenment, Stephen Cleobury; 1 CD The Choir of King’s College KGS 0005; 1/14 (51’33) – Rezension von Guy Engels

Dass Gabriel Faurés Requiem mitunter zu Süßholz geraspelt wird, ist nicht neu. Dass seine Totenmesse aber so unerbittlich und ohne Umschweife das große Strafgericht ankündigt, das erleben wir jetzt zum ersten Mal. Mit Siebenmeilenstiefeln rauscht Stephen Cleobury durch das Werk, inszeniert das ‘Dies Irae’ derart unbarmherzig, dass das himmlische ‘In Paradisum’ am Schluss wenig Hoffnung auf Erlösung zulässt. Dabei hatte Fauré gerade diesen Schluss gewählt, um Lichtblicke in die Düsternis des irdischen Endes zu bringen. Read More →

Scandale; Francesco Tristano: A Soft Shell Groove für 2 Klaviere; Igor Stravinsky: Le Sacre du Printemps; Nikolai Rimski-Korsakow: Scheherazade; Maurice Ravel: La Valse; Alice Sara Ott, Francesco Tristano, Klavier; 1 CD Deutsche Grammophon 4793541; 2014 (61'58) – Rezension von Remy Franck

Nach dem eher faden Stück ‘A Soft Shell Grove’ messen sich Tristano und Ott auf dieser CD an Stravinskys ‘Sacre du Printemps’. Ihre Interpretation baut auf Rhythmik und tut das recht manieriert, wobei das Archaische der Musik ‘vertänzelt’ wird. Die Musik löst sich vom Stoff und nimmt ihren eigenen Lauf aufgrund der Ideen der beiden Pianisten. Dass dabei so manches pianistisch stupend wird, will ich nicht abstreiten, aber die beiden agieren einfach am ‘Sacre’ vorbei. Und in ihrem Rhythmik- und Dynamikrausch kommen die Farben der Musik zu kurz. Read More →

Franz Liszt: Complete Paraphrases and Transcriptions of Verdi (Aida, Don Carlos, Ernani, I Lombardi alla prima crociata, Rigoletto, Simon Boccanegra, Il Trovatore); Rinaldo Zhok, Klavier; 1 CD Odradek ODRCD309; 9/13 (76'23) – Rezension von Remy Franck

Der italienische Pianist Rinaldo Zhok (geboren 1980 in Trieste) spielt äußerst markant, und seine CD mit Verdi-Paraphrasen von Franz Liszt hat eine Grandeur, wie man sie in diesen Werken nicht oft hört. Ich fühlte mich auf Anhieb an Lazar Berman erinnert…und sah, dass ich nicht falsch lag, als ich etwas später Zhoks Biographie las: er hat mit Lazar Berman genau so studiert wie mit Dmitri Bashkirov. Dieser Unterricht hat Spuren hinterlassen. Read More →

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