Zunächst ist auf dieser CD eine fein nuancierte, ästhetisch geformte und gepflegte, fein ausgewogene und dennoch kraftvolle Interpretation von Dvoraks 6. Symphonie zu hören. Die Musik ist in keine Richtung hin überzogen und kann in Gaffigans umsichtigem Dirigat natürlich fließen. Read More →
Die Metamorphosen für 23 Solostreicher von Richard Strauss, das Lamento des Komponisten über das im 2. Weltkrieg zerstörte Dresden, hat Eugen Jochum mehrmals aufgenommen. Dies ist die zweifellos beste Interpretation, weil sich Jochum hier emotional mehr impliziert und das Symphonieorchester zu einem prächtigen, intensiven Spiel bringt. Read More →
Die Melancholie hat viele Gesichter. Es ist eine traurige Grundstimmung, die aber durchaus ihre zarte, poetische Seite haben kann. Die vielen Facetten deckt das wunderbare norwegische Ensemble ‘Barokksolistene’ mit sicherem Gespür für die jeweiligen Stimmungen auf. Read More →
Diese CD-Box vereint sämtliche Mozart-Quintette, die das ‘Orlando Quartet’ und verschiedene andere Ensembles zwischen 1989 und 2004 für BIS aufgenommen haben. Herausragend sind in erster Linie die 6 Streichquintette mit dem ‘Orlando Quartet’ und der Bratschistin Nobuko Imai. Die Musiker spielen einen frischen, dynamischen Mozart, begeistern mit wundervoll geschwungenen Phrasierungen und einer sehr farbigen Klangpalette. Der packende, direkte Zugriff des Ensembles und seine Leichtigkeit, Mozarts Musik zu vermitteln, lässt uns diese Aufnahmen anderen, prominenteren, deutlich vorziehen. Read More →
Ein anregendes musikalisches Erlebnis findet man hin und wieder dort, wo man es nicht unbedingt erwartet. Die Einspielung des Grieg-Konzerts durch Andreas Domjanic und die Württembergische Philharmonie Reutlingen unter Johannes Klumpp lässt aufhorchen, weil es keine ‘Middle of the Road’-Lektüre ist, sondern eine Interpretation, in der man eine außergewöhnliche gestaltende Kraft feststellt, und das beim Pianisten so gut wie beim Dirigenten. Read More →
Die Plattenfirma cpo überrascht immer wieder mit qualitativ hochwertigen Aufnahmen, fantastischen Interpreten und selten zu hörenden Werken. Auch diese Doppel-CD lässt keine Wünsche offen. Die drei Komposition Sergej Tanejevs, die hier erklingen, wurden innerhalb von fünf Jahren, nämlich zwischen 1906 und 1911, komponiert. Wer Tanejevs Musik schätzt, der wird diese Aufnahmen lieben. Read More →
Der 1938 geborene ukrainische Komponist Myroslav Skoryk wird auf dieser CD mit gleich acht eher kurzen Werken vorgestellt. Zwei nostalgische Kompositionen, ‘Kindheit’ und ‘Dyptich’, leiten das Programm ein. Die Orchestertranskription von Paganinis Caprice Nr. 19 ist von sprühendem Humor und eine gute Einleitung zu dem mit grotesken Klängen beginnenden, virtuosen Violinkonzert. Read More →
Dass Gabriel Faurés Requiem mitunter zu Süßholz geraspelt wird, ist nicht neu. Dass seine Totenmesse aber so unerbittlich und ohne Umschweife das große Strafgericht ankündigt, das erleben wir jetzt zum ersten Mal. Mit Siebenmeilenstiefeln rauscht Stephen Cleobury durch das Werk, inszeniert das ‘Dies Irae’ derart unbarmherzig, dass das himmlische ‘In Paradisum’ am Schluss wenig Hoffnung auf Erlösung zulässt. Dabei hatte Fauré gerade diesen Schluss gewählt, um Lichtblicke in die Düsternis des irdischen Endes zu bringen. Read More →
Nach dem eher faden Stück ‘A Soft Shell Grove’ messen sich Tristano und Ott auf dieser CD an Stravinskys ‘Sacre du Printemps’. Ihre Interpretation baut auf Rhythmik und tut das recht manieriert, wobei das Archaische der Musik ‘vertänzelt’ wird. Die Musik löst sich vom Stoff und nimmt ihren eigenen Lauf aufgrund der Ideen der beiden Pianisten. Dass dabei so manches pianistisch stupend wird, will ich nicht abstreiten, aber die beiden agieren einfach am ‘Sacre’ vorbei. Und in ihrem Rhythmik- und Dynamikrausch kommen die Farben der Musik zu kurz. Read More →
Der italienische Pianist Rinaldo Zhok (geboren 1980 in Trieste) spielt äußerst markant, und seine CD mit Verdi-Paraphrasen von Franz Liszt hat eine Grandeur, wie man sie in diesen Werken nicht oft hört. Ich fühlte mich auf Anhieb an Lazar Berman erinnert…und sah, dass ich nicht falsch lag, als ich etwas später Zhoks Biographie las: er hat mit Lazar Berman genau so studiert wie mit Dmitri Bashkirov. Dieser Unterricht hat Spuren hinterlassen. Read More →