Heinrich von Herzogenberg: Requiem op. 72, Totenfeier op. 80 für Soli, Chor, Orchester, Orgel, Begräbnisgesang op. 88 für Tenor, Männnerchor & Bläser; Franziska Bobe, Barbara Bräckelmann, Maximilian Argmann, Jens Hamann, Monteverdi-Chor Würzburg, Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl, Matthias Beckert; 2 SACDs cpo 777755-2; 2/13 (102'52) – Rezension von Remy Franck

Nach dem frühen Tod seiner Gattin Elisabeth schrieb Heinrich von Herzogenberg seine große ‘Kirchenkantate auf das Todtenfest’. Die Textgrundlage stellte er aus Bibelworten und Choralstrophen selbst zusammen. Das Stück dauert fast eine Dreiviertelstunde, und leider hat der Komponist für eine solche Länge nicht genug Atem. Zwischen gefälliger Musik gibt es immer wieder Leerlauf, den das ehrfurchtsvolle Interpretieren des für diese Aufnahme versammelten Ensembles nicht überspielen kann. Read More →

Sergei Prokofiev: Violinkonzert Nr. 2; Max Bruch: Violinkonzert Nr. 1; Guro Kleven Hagen, Violine, Oslo Philharmonic Orchestra, Bjarte Engeset; 1 CD Simax PSC 1266; 5/13 (49‘02) – Rezension von Alain Steffen

Der knapp zwanzigjährigen Violinistin Guro Kleven Hagen gelingt mit ihrer Debüt-CD sofort ein musikalischer Paukenschlag. So frisch, dynamisch und virtuos hat man Prokofievs Zweites Violinkonzert und Bruchs Erstes lange nicht mehr auf CD gehört. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Sonate für Klavier und Violine KV 301, Rondo (Serenade Nr. 7); Pablo de Sarasate: Konzertfantasie über Mozarts Zauberflöte op. 54, Zigeunerweisen op. 20, Carmen Fantasie op. 25; Yury Revich, Violine, Donka Angatscheva, Klavier; 1 CD Onepoint.fm 25; 2/13 (50'05) – Rezension von Remy Franck

In perfekter Partnerschaft und musikalischer Gleichberechtigung spielen der 22-jährige russische Geiger Yury Revich und die bulgarische Pianistin Donka Angatscheva Mozarts Sonate für Klavier und Violine KV 301 und das für Violine und Klavier arrangierte Rondo aus der Haffner-Serenade. Der Hörer fühlt es sofort: diese beiden Musiker haben ein wunderbares Gleichgewicht im Vortrag erreicht. Nichts hat in dieser Musik zu viel oder zu wenig Gewicht, alle Proportionen sind perfekt, im Technischen wie im Ausdruck. Read More →

DIALOGREICH
Mit einem ungewöhnlichen, aber intelligent zusammengestellten Programm (Cellosonaten von Richard Straus, Francis Poulenc und Wolfgang Rihm) präsentiert sich der junge Cellist Benedict Kloeckner zusammen mit einem erfahrenen Begleiter, José Gallardo, auf Genuin. Im Ausdruck zwischen mitreißendem Antrieb und beseelter Kantabilität angesiedelt, kommt ein dialogreiches, farblich abwechslungsreiches Programm zustande, das den Cellisten als technisch versierten und hoch musikalischen Interpreten ausweist (GEN 14313). Read More →

Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem; Sally Matthews, Sopran, Christopher Maltman, Bariton, London Symphony Chorus & Orchestra, Valery Gergiev; 1 SACD LSO 0748; Live 03/13 (64’07) – Rezension von Alain Steffen

Eigentlich erstaunlich: Wie kann eine so schöne und musikalisch perfekte Aufnahme des Deutschen Requiems von Johannes Brahms den Rezensenten trotzdem kalt lassen? An den beiden Solisten Susan Matthews und Christopher Maltman kann es nicht liegen. Ohne das Niveau ihrer illustren Vorgänger zu erreichen, bleibt ihr Gesang doch immer hochkarätig. Der ‘London Symphony Chorus’ wurde von Simon Halsey exzellent vorbereitet und singt mit der gewohnten Klasse. Auch das ‘London Symphony Orchestra’ zeigt sich von seiner besten Seite und spielt einen atemberaubend schönen Brahms. Read More →

Ludwig van Beethoven: Prometheus op. 43; Armonia Atenea, George Petrou; 1 CD Decca 4786755; 2014 (65'02) – Rezension von Remy Franck

Mit seiner Ballettmusik, ‘Die Geschöpfe des Prometheus’ schrieb Ludwig van Beethoven in den Jahren 1800 bis 1801 ein Werk über einen Aufbegehrenden, der die göttliche Ordnung auf den Kopf stellt und eine neue Welt nach seinen eigenen Vorstellungen aufbaut. Weil er den Göttern das Feuer stiehlt und es den Menschen bringt, wird er von Zeus grausam bestraft. Für Beethoven war Prometheus musikalisch wie menschlich eine Leitfigur. Read More →

Boris Papandopulo: Klavierkonzert Nr. 2 + Sinfonietta für Streicher op. 79 + Pintarichiana für Streicher; Oliver Triendl, I Solisti di Zagreb, Sreten Krstic; 1 CD cpo 777 829-2; Aufnahme 2013, Veröffentlichung 06/2014 (67:31) - Rezension von Remy Franck

Boris Papandopulo ist ein kroatischer Komponist, der von 106 bis 1991 lebte und sich meistens in einer Art Neoklassizismus  ausdrückte. Das Klavierkonzert Nr. 2 für Klavier und Streichorchester besteht aus zwei kurzen, schnellen Sätzen, die sehr tänzerisch und entsprechen angenehm zu hören sind, und einem langen, klagenden langsamen Satz. Read More →

Engelbert Humperdinck: Hänsel und Gretel; Elisabeth Wimmer, Sayaka Shigeshima, Uwe Schenker-Primus, Rebecca Teem, Alexander Günther, Schola Cantorum Weimar, Staatskapelle Weimar, Martin Hoff; 2 SACDs MDG 909 1837-6; 5 & 9/13 (98’22) – Rezension von Alain Steffen

Dies ist eine durchaus achtenswerte ‘Hänsel und Gretel’-Produktion. Ohne große Namen wird sie zwar möglicherweise Absatzprobleme haben, was aber wegen ihres künstlerischen Werts nicht richtig wäre. Die beiden Hauptpartien sind mit Sayaka Shigeshima (Hänsel) und Elisabeth Wimmer (Gretel) vorzüglich besetzt und dokumentieren das hohe Niveau des Theaters aus Weimar. Neben Shigeshima und Wimmer beeindrucken Uwe Schenker-Primus als Peter sowie Rebecca Teem als Gertrud. Auch Tenor Alexander Günther als Hexe, Caterina Maier (Sandmännchen) und Hyunjin Park (Taumännchen) fügen sich nahtlos in das gute und sehr homogene Ensemble ein. Read More →

Richard Strauss: Tanz der sieben Schleier aus Salome, Erste Walzerfolge aus Der Rosenkavalier; Franz Liszt: Mephistowalzer Nr. 1; Erich W. Korngold: Straussiana; Ferruccio Busoni: Tanz-Walzer op. 53 (Dem Andenken Johann Strauss); Franz Schreker: Ein Tanzspiel; Orchestre de la Suisse Romande, Kazuki Yamada; 1 SACD Pentatone PTC 5186518; 7/13 (65'34) – Rezension von Remy Franck

Sehr ungewohnt ist der Schleiertanz aus ‘Salome’ in der Interpretation Kazuki Yamadas, aber das, was da an neuartig herausgearbeiteten Klängen an unser Ohr dringt, ist ganz attraktiv. Und da das Schwül-sensuelle in dieser aparten Klangkonfiguration nicht fehlt, halte ich des Dirigenten Interpretation für beachtlich. Sein ‘Mephistowalzer’ ist mit seiner eigenartigen Rhythmik und den durchaus reizvollen Farben nicht weniger interessant. Read More →

Giacomo Meyerbeer: Vasco da Gama; Bernhard Berchtold (Vasco da Gama), Claudia Sorokina (Sélika), Pierre-Yves Pruvot (Nélusko), Guibee Yang (Inès), Kouta Räsänen (Grossinquisitor/Oberpriester), Chor der Oper Chemnitz, Robert Schumann Philharmonie, Frank Beermann; 4 CDs cpo 777 828-2; Stereo; 2013 (255'20') – Rezension von Manuel Ribeiro

Die Oper ‘Vasco da Gama’, ursprünglich ‘L‘Africaine’, ist ein kolossales Werk von Giacomo Meyerbeer. Die wenigen Einspielungen greifen auf die gekürzte Fassung zurück, die bereits bei der Uraufführung der Oper in Paris, nach Meyerbeers Tod, gespielt wurde. Bis heute gab es nie eine integrale Fassung dieser Oper auf dem Markt. Dem Label cpo kommt also die Ehre der Weltpremiere zu, denn hier ist tatsächlich die Originalfassung mit über vier Stunden Musik zu hören, und das keineswegs in einem Livemitschnitt, sondern in einer regelrechten Studio-Aufnahme. Read More →

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