Die neue Tango-Platte des österreichischen Cellisten Friedrich Kleinhapl und seines kongenialen Klavierbegleiters Andreas Woyke ist etwas ganz Besonderes. Atemberaubend sind allein schon das Zusammenspiel der beiden Künstler, das Aufeinandereingehen sowie die Spontaneität des Augenblicks. Und dann ist da auch das Technische, die rein instrumentale Seite des Spiels, die fasziniert, weil beide Künstler ihren Instrumenten wirklich alles abverlangen und in punkto Dynamik, Virtuosität und Lyrismus jeweils ein Maximum geben. Read More →
Nach ihrer von der Kritik hochgelobten Janacek-Einspielung, zeigt die Pianistin Cathy Krier nun mit einer Rameau-Ligeti-CD, dass sie durchaus mit weitaus bekannteren, aufstrebenden jungen Interpreten mithalten kann. Dabei begnügt sich die luxemburgische Pianistin nicht mit dem gängigen Repertoire. Read More →
Von Nikolai Rimsky-Korsakovs ‘Scheherazade’ gibt es mehrere Klaviertranskriptionen, darunter auch die, welche der Komponist selber schuf. Und auch wenn die Klavierfassung den exotischen und orientalischen Charakter nicht so gut wiedergibt wie das Orchester, so ist diese Reduktion dennoch überaus reizvoll, zumal wenn sie so brillant und differenzierend gespielt wird wie in dieser Interpretation, die wunderbar pianistisch ist und allein durch die nuancenreiche Kraft des Spiels, die Transparenz der beiden Parts, die ausgeklügelte Rhythmik, das Abmischen der Farben und die Virtuosität des Duos fasziniert. Read More →
Gott muss keine großen Erwartungen in sein siebentägiges Schöpfungswerk gehabt haben, sonst hätte er das ganze Unternehmen wohl nicht derart nüchtern und berechnend durchgeführt. Dies ist die Lesart, die Bernard Haitink uns vermittelt – eine durch und durch rationalistische Auseinandersetzung mit der Genesis. Read More →
‘Meditation’ heißt die neue CD mit Elina Garança. Wenn je der Titel einer CD falsch war, dann dieser hier. Meditation gibt es in diesem opulenten Ave-Maria-Auflauf nicht besonders viel. Fast ausschließlich Opulenz und Brillanz sind angesagt, die Sängerin und ihr dirigierender Ehemann machen aus dem Programm eine große Regina Coeli und Co.-Oper und beweisen letztlich, was ich nicht müde werde, zu behaupten: Elina Garança hat eine wunderbare Stimme, sie kann wunderbar singen, aber sie hat kein Gefühl für Musik, kein Sinn für Darstellung. Read More →
Diese CD mit dem Violoncellokonzert und der zweiten Fassung der d-Moll-Symphonie ist die m.E. bislang attraktivste aus der Holliger-Gesamtaufnahme. Die federleichte Symphonie die, wie vorgeschrieben, ‘lebhaft’ ist, ist dabei nicht einmal das Außergewöhnliche, denn so fein und wohl gefirmt hat man sie schon oft gehört. Das Faszinierende ist das Cellokonzert, das Oren Shevlin in den beiden ersten Sätzen mit subtiler Delikatesse und einer großen Zärtlichkeit spielt. Read More →
Nach den vielen ausgeklügelten, individuellen und nahezu perfekten Interpretationen fast aller großen Pianisten tut diese Chopin-Aufnahme von Vladimir Ashkenazy so richtig gut. Aufgenommen in den Jahren 1959 und 1960 versprühen diese Interpretationen eine Abenteuerlust und eine Unmittelbarkeit, die man sonst in den Etudes op. 10 & 25 nur ganz selten findet. Nicht ein kunstvolles Spiel oder eine überlegene Gestaltung charakterisieren diese Aufnahme, sondern in erster Linie eine absolut freche, hochvirtuose und dabei sehr musikantische Vorgehensweise eines knapp 22-jährigen Pianisten. Read More →
FILMPARTITUREN VON KHACHATURIAN
Die Filmmusik ist ein nicht so sehr bekanntes Element im Schaffen des armenischen Komponisten Aram Khachaturian, und doch hat dieser sich schon seit 1934 mit der Gattung befasst und bis zu seiner letzten Filmmusik von 1960 viele bedeutende Werke hervorgebracht. Die vornehmlich für Mosfilm entstandenen Partituren beinhalten die Musik zum Film ‘Die Schlacht von Stalingrad’ (1948-50), wovon er selbst eine achtteilige Konzertsuite arrangierte, die als eine Folge von kleinen Tondichtungen anzusehen ist. Read More →
Verbissen kämpfen die Musiker von ‘Concerto Köln’ um einen ‘neuen’ Sound für die ‘Brandenburgischen Konzerte’. Man spürt förmlich ihre unerbittliche Entschlossenheit, die Musik neu zu beleuchten, und wenn der Pressetext von « neuem Glanz » spricht, in dem die Konzerte hier erklingen sollen, so ist dies eine falsche Bezeichnung, denn um Glanz geht es nicht. Es geht um Klangfülle, um eine Transparenz, die auch den dunklen und tiefen Tönen zu ihrem Recht verhilft. Das Ensemble spielt dezidiert und mit demselben Engagement, das in ‘Ratatouille’ die Ratten um Rémy zeigen, wenn sie die komplette Küchenmannschaft ersetzen und leckere Menüs für die wartenden Gäste kochen. Busy, busy! Read More →
Die 3. Symphonie (Vom Frühling zum Frühling) des polnischen Komponisten Zygmunt Noskowski (1846-1909) ist, wie seine Zweite, ein Werk, das in der Qualität durchaus mit einer frühen Dvorak-Symphonie zu vergleichen ist. Sie wurde am 15. Januar 1904 uraufgeführt und ist eine Jahreszeitensymphonie, in der jeder Satz einer Jahreszeit zugeordnet ist. Read More →