Nahe am Original bleiben, dem Klavier entsprechend schreiben und zudem einen eigenen Klang mit einbringen: Darin besteht die hohe Kunst der Transkription und der Paraphrase. Der junge belgische Pianist Florian Noack beherrscht diese Kunst und bringt sie als Interpret zu schönster Blüte. Seine Vorliebe gilt der russischen Musik, und für seine jüngste CD hat er sich einige gewichtige Werke vorgenommen, u.a. Tchaikovskys ‘Romeo und Julia’ sowie ‘Scheherazade’ von Nikolai Rimsky-Korsakov. Read More →
Tchaikovsky hat zwei Klaviersonaten geschrieben, die erste im Jahre 1865, die zweite, in G-Dur, op. 37, im Jahre 1878 in Clarens, am Genfer See. Der Komponist benannte sie ‘Grande Sonate. Dennoch hatte er Bedenken bezüglich der Wirkung dieser Komposition, denn erst als er Rubinstein in seinem neuen Werk gehört hatte, war er « einfach überrascht über das künstlerische Niveau und die erstaunliche Kraft, mit denen er diese ein wenig trockene und komplizierte Sache spielt ». Read More →
Die 5. Symphonie für Tenor, Frauenchor und Orchester aus dem Jahr 1941 und das symphonische Adagio ‘Isis’ des Rumänen George Enescu (1881-1955) wurden vom Komponisten nur als Particell hinterlassen. In den Neunzigerjahren wurden sie von Enescus Landsmann Pascal Bentoiu, einem Komponisten und Musikwissenschaftler, ausgearbeitet und instrumentiert. Read More →
Das muss man gehört haben: Die vielgespielte Sommernachtstraum-Musik nicht nur gestochen scharf wie Ultra HDTV, sondern auch mit einer neuen Dramatik und Spannung. Chailly und das Gewandhausorchester flitzen nicht mit der Musik herum wie Schlittschuhläufer auf dem Eis, sondern geben ihr einen neuen Ausdruck, eine neue Bedeutung, sie verbildlichen die Musik als atemberaubenden musikalischen Actionfilm mit leichtfüßigen Komödienelementen, in dem das Auge im Ohr reichlich zu tun hat, um jedes Detail zu erfassen. Read More →
Per Norgard (*1932), der bedeutendste dänische Komponist der Gegenwart, hat eine Kompositionstechnik, die stark von mathematischen Vorgaben geprägt ist – er entwickelte ein System, welches Spektralharmonik und auf dem ‘Goldenen Schnitt’ basierende Rhythmen mit der sogenannten Unendlichkeitsreihe verbindet – und dennoch ist seine Musik meistens stimmungsvoll und unmittelbar ansprechend. Read More →
2013 wurde der 250. Geburtstag des fast vergessenen Komponisten Simon Mayr gefeiert. Aus diesem Anlass fand im Juni 2013 in Ingolstadt die Aufführung von Mayrs Oper ‘Ginevra di Scozia’ statt, ein Werk, das als wichtige Überleitung zur romantischen italienischen Oper gilt. Mayrs Werke klingen wie Reminiszenzen von Gluck, Mozart oder auch noch Werken von Haydn. Read More →
Diese klangprächtige Aufnahme von Antonin Dvoraks 8. Symphonie und der symphonischen Suite von Leos Janaceks ‘Jenufa’ ist ein gutes Beispiel dafür, wie die heutige Klangtechnik in den Dienst der Musik gestellt werden kann. Aufnahme-Produzent Dirk Sobotka und sein Team leisten hier eine außerordentliche Arbeit und sehen sich als wirklichen Partner des Dirigenten. Denn nur wenn ein schlüssiges interpretatorisches Konzept vorliegt, kann die Aufnahmetechnik darauf reagieren. Und das geschieht hier auf bestmögliche Weise. Read More →
Tacet veröffentlicht eine Blu-ray Audio unter dem Titel ‘More Power and Ideas’, eine Platte voller Musikbeispiele und Tests, um eine Surround-Anlage optimal einzustellen. Einige Sound Effects sind atemberaubend! (Tacet B 154). Read More →
Unter einer derartigen Überdosis an Leidenschaft wäre die Beziehung zwischen Robert Schumann und Clara Wieck sicherlich frühzeitig in die Brüche gegangen. Georg Hamann und Beata Beck plustern die Musik der beiden Liebenden künstlich auf, ein Umstand, an der die hallige, weiträumige Aufnahme auch ihren Anteil hat. Hier gibt es keine Intimität, wie sie eigentlich der Titel ‘Romanzen’ suggeriert. Das Gegenteil ist der Fall: Zwei Musiker spielen zusammen, aber nicht gemeinsam. Es entsteht ein grobe, holzschnitt-ähnliche Musik. Die feinen Werkzeuge haben die Interpreten wohl zu Hause vergessen. Read More →
Musiker, die etwas wirklich Persönliches zu sagen haben, werden (prozentual gesehen) immer seltener. Der amerikanisch-russische Pianist Kirill Gerstein ist einer von ihnen. Das belegt seine neueste CD bei Myrios Classics. Er drückt Mussorgskys ‘Bildern einer Ausstellung’ seinen ganz eigenen Stempel auf. Die Unregelmäßigkeit im Kindergespiele in den Tuilerien ist ein gutes Beispiel dafür. Read More →