Ist es klug, Haydns ‘Sieben letzte Worte’ ein Quartett von Mozart voranzustellen? In dieser Kombination beraubt man Haydns Komposition ihres eigentlichen sakralen Charakters und tut sie als gängige Kammermusik ab. War es eine gute Idee von Hansjörg Schellenberger, das Werk für Oboe und Streichertrio einzurichten? Mit diesem Kunstgriff entzieht der Arrangeur der Passionsmusik ein großes Maß an Intimität. Read More →
Messiaens ‘Turangalîla’ gibt es hiermit zum ersten Mal im Surround Klang, wobei die Tontechnik die Möglichkeiten des Verfahrens eigentlich nur ungenügend ausgenutzt hat, denn die hinteren Lautsprecher geben nur Saal-Ambiente ab. Dennoch: es ist eine klanglich brillante Aufnahme, sehr räumlich und transparent. Die Balance von Orchester, Klavier und ‘Ondes Martenot’ ist optimal. Read More →
Was wäre aus Christoph Graupner geworden, hätte sein Darmstädter Dienstherr ihm den Wechsel nach Leipzig nicht verwehrt. So wurde J.S. Bach Thomaskantor, und Christoph Graupner blieb im Hessischen, wo er u.a. die wunderbaren Bass-Kantaten komponierte, ganz in der Tradition des bodenständigen protestantischen Glaubens, der sich in populären Choralmelodien Ausdruck verleiht. Diese Melodien ziehen sich wie ein roter Faden durch die Kantaten und erleichtern dem Zuhörer – damals wie heute – den Zugang. Read More →
« Ich wollte so viel mehr ausdrücken, als der enge Rahmen eines großen romantischen Liedzyklus wie der der ‘Müllerin’ oder der ‘Dichterliebe’ es mir erlaubt hätte », schreibt Julian Prégardien im Vorwort zu seiner CD ‘An die Geliebte’. An dem Programm habe er lange gefeilt, und es komme ihm mittlerweile « fast wie eine eigene Komposition vor ». Solche Aussagen machen natürlich neugierig auf die musikalische Umsetzung dieses Programms, zumal wenn der junge Sänger der Sohn von Christoph Prégardien ist und als lyrischer Tenor bereits einiges an Lob geerntet hat. Read More →
Ruhe finden, versinken, träumen, entschweben… Diese CD führt den Hörer in eine Welt der Ruhe und konfrontiert uns so mit einem musikalischen Kosmos, aus dem die essentielle Kraft der Mysterien erwächst, wenn er nicht gar für den, der dazu bereit ist, eine mythische Fahrt zum Göttlichen ist, mit Hilfe der Musik. Das Klavier setzt hier oder da einige Sterne aus, bleibt aber meistens im Fluss, nicht um uns einzulullen, sondern um uns Fragen zu stellen. Read More →
Der ca. 1697 in Padua geborene und 1763 in Würzburg gestorbene Giovanni Benedetto Platti, ein Komponist des Spätbarock, wurde 1722 als Oboenvirtuose nach Würzburg in den Dienst der Fürstbischöfe von Bamberg und Würzburg geholt. Read More →
Das alerte und zudem so reich verzierte Spiel Martha Argerichs in den Ecksätzen des Ersten Beethoven-Konzerts ist nichts Ungewöhnliches. Aber das Largo, das lässt aufhorchen. Was da an dunklen Seiten auftaucht, an Schwermut, an tiefem Atem – und das nicht nur bei Argerich, sondern auch in dem von Hubert Soudant kongenial geleiteten Orchester – das ist schon ergreifend. Read More →
Viktor Ullmann (1898-1944) schrieb seine sieben Sonaten zwischen 1936 und 1944, dem Jahr, wo er in Auschwitz ermordet wurde. Die drei letzten Sonaten wurden in Theresienstadt komponiert. Wie sehr der Komponist in dieser Zeit gereift war, ist in diesen Werken unüberhörbar. Read More →
Hugo Reyne, seine Solisten und die ‘Simphonie du Marais’ legen Rameaus 1736 fertig gestelltes ‘Ballet héroïque Les Indes galantes’ in seiner kompletten Originalfassung vor. Das ist sicher ein Verkaufsargument, auch wenn so mancher Musikfreund sich mit kürzeren Fassungen oder Auszügen begnügen kann. Read More →
Unter dem Titel ‘Grenzgänger zwischen Deutschland und Frankreich’ widmete der Palazzetto Bru Zane dem Komponisten Théodore Gouvy (1819-1898) in der Saison 2012/13 zwei Festivals in Paris und Venedig. Das dort Erarbeitete findet nun eine mediale Verlängerung mit einem CD-Buch mit drei CDs, zahlreichen Ersteinspielungen und weiterführenden Essays. Read More →