Felix Mendelssohn Bartholdy: Ein Sommernachtstraum op. 21& 61, Ruy Blas-Ouvertüre op. 95, Klavierkonzerte Nr.1 & 2; Saleem Aboud Ashkar, Klavier, Gewandhausorchester Leipzig, Riccardo Chailly; 1 CD Decca 4810778; 6/13 (75'15) – Rezension von Remy Franck

Das muss man gehört haben: Die vielgespielte Sommernachtstraum-Musik nicht nur gestochen scharf wie Ultra HDTV, sondern auch mit einer neuen Dramatik und Spannung. Chailly und das Gewandhausorchester flitzen nicht mit der Musik herum wie Schlittschuhläufer auf dem Eis, sondern geben ihr einen neuen Ausdruck, eine neue Bedeutung, sie verbildlichen die Musik als atemberaubenden musikalischen Actionfilm mit leichtfüßigen Komödienelementen, in dem das Auge im Ohr reichlich zu tun hat, um jedes Detail zu erfassen. Read More →

Per Norgard: Symphonien Nr. 1 & 8; Wiener Philharmoniker, Sakari Oramo; 1 CD Dacapo 6220574; 5/13 (57') – Rezension von Remy Franck

Per Norgard (*1932), der bedeutendste dänische Komponist der Gegenwart, hat eine Kompositionstechnik, die stark von mathematischen Vorgaben geprägt ist – er entwickelte ein System, welches Spektralharmonik und auf dem ‘Goldenen Schnitt’ basierende Rhythmen mit der sogenannten Unendlichkeitsreihe verbindet – und dennoch ist seine Musik meistens stimmungsvoll und unmittelbar ansprechend. Read More →

Simon Mayr: Ginevra di Scozia; Myrto Papatanasiu (Ginevra), Magdalena Hinterdobler (Dalinda), Anna Bonitatibus (Ariodante), Stefanie Iranyi (Lurcanio), Mario Zeffiri (Polinesso), Marko Cilik (Vafrino), Peter Schöne (Der König), Virgil Mischok (Vorsteher), Männerchor des Heinrich-Schütz-Ensembles Vornbach, Münchner Rundfunkorchester, George Petrou; 3 CDs Oehms Classics 960; 2013 (170') – Rezension von Manuel Ribeiro

2013 wurde der 250. Geburtstag des fast vergessenen Komponisten Simon Mayr gefeiert. Aus diesem Anlass fand im Juni 2013 in Ingolstadt die Aufführung von Mayrs Oper ‘Ginevra di Scozia’ statt, ein Werk, das als wichtige Überleitung zur romantischen italienischen Oper gilt. Mayrs Werke klingen wie Reminiszenzen von Gluck, Mozart oder auch noch Werken von Haydn. Read More →

Antonin Dvorak: Symphonie Nr. 8; Leos Janacek: Jenufa-Orchestersuite; Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck; 1 SACD Reference Recording FR-710SACD; 10/13 (62’04) – Rezension von Alain Steffen

Diese klangprächtige Aufnahme von Antonin Dvoraks 8. Symphonie und der symphonischen Suite von Leos Janaceks ‘Jenufa’ ist ein gutes Beispiel dafür, wie die heutige Klangtechnik in den Dienst der Musik gestellt werden kann. Aufnahme-Produzent Dirk Sobotka und sein Team leisten hier eine außerordentliche Arbeit und sehen sich als wirklichen Partner des Dirigenten. Denn nur wenn ein schlüssiges interpretatorisches Konzept vorliegt, kann die Aufnahmetechnik darauf reagieren. Und das geschieht hier auf bestmögliche Weise. Read More →

Tacet veröffentlicht eine Blu-ray Audio unter dem Titel ‘More Power and Ideas’, eine Platte voller Musikbeispiele und Tests, um eine Surround-Anlage optimal einzustellen. Einige Sound Effects sind atemberaubend! (Tacet B 154). Read More →

Robert Schumann, Clara Schumann: Romanzen; Georg Hamann, Violine/Viola, Beata Beck, Klavier; 2 CDs Ars Produktion 38526; 04/2013 (65‘47/57’40) – Rezension von Guy Engels

Unter einer derartigen Überdosis an Leidenschaft wäre die Beziehung zwischen Robert Schumann und Clara Wieck sicherlich frühzeitig in die Brüche gegangen. Georg Hamann und Beata Beck plustern die Musik der beiden Liebenden künstlich auf, ein Umstand, an der die hallige, weiträumige Aufnahme auch ihren Anteil hat. Hier gibt es keine Intimität, wie sie eigentlich der Titel ‘Romanzen’ suggeriert. Das Gegenteil ist der Fall: Zwei Musiker spielen zusammen, aber nicht gemeinsam. Es entsteht ein grobe, holzschnitt-ähnliche Musik. Die feinen Werkzeuge haben die Interpreten wohl zu Hause vergessen. Read More →

Kirill Gerstein - Imaginary Pictures; Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung; Robert Schumann: Carnaval; Kirill Gerstein, Klavier; 1 SACD Myrios Classics 013; 11/13 (63'08) - Rezension von Remy Franck

Musiker, die etwas wirklich Persönliches zu sagen haben, werden (prozentual gesehen) immer seltener. Der amerikanisch-russische Pianist Kirill Gerstein ist einer von ihnen. Das belegt seine neueste CD bei Myrios Classics. Er drückt Mussorgskys ‘Bildern einer Ausstellung’ seinen ganz eigenen Stempel auf. Die Unregelmäßigkeit im Kindergespiele in den Tuilerien ist ein gutes Beispiel dafür. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Oboenquartett KV 370; Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze; Hansjörg Schellenberger, Oboe, Daniel Giglberger, Violine, Hariolf Schlichtig, Viola, Wen-Sinn Yang, Cello; 1 CD Campanella Musica C 130199; 4/12 (58’37) – Rezension von Guy Engels

Ist es klug, Haydns ‘Sieben letzte Worte’ ein Quartett von Mozart voranzustellen? In dieser Kombination beraubt man Haydns Komposition ihres eigentlichen sakralen Charakters und tut sie als gängige Kammermusik ab. War es eine gute Idee von Hansjörg Schellenberger, das Werk für Oboe und Streichertrio einzurichten? Mit diesem Kunstgriff entzieht der Arrangeur der Passionsmusik ein großes Maß an Intimität. Read More →

Olivier Messiaen: Turangalîla-Symphonie; Angela Hewitt, Klavier, Valérie Hartmann-Claverie, Ondes Martenot, Finnish Radio Symphony Orchestra, Hannu Lintu; 1 SACD Ondine ODE 1251-5; 2014 (75'08) – Rezension von Remy Franck

Messiaens ‘Turangalîla’ gibt es hiermit zum ersten Mal im Surround Klang, wobei die Tontechnik die Möglichkeiten des Verfahrens eigentlich nur ungenügend ausgenutzt hat, denn die hinteren Lautsprecher geben nur Saal-Ambiente ab. Dennoch: es ist eine klanglich brillante Aufnahme, sehr räumlich und transparent. Die Balance von Orchester, Klavier und ‘Ondes Martenot’ ist optimal. Read More →

Christoph Graupner: Basskantaten; Frohlocke gantzes Rund der Erden (zum 2. Pfingsttag), Ich bin zwar Asch und Koth (zum Sonntag Rogate), Ach Herr mich armen Sünder (zum 11. Sonntag nach Trinitatis), Kommt, last uns mit Jesus gehen (zum Sonntag Estomihi), Angenehmes Waßer Bad (zum 4. Advent), Zähle meine Flucht (zum 13. Sonntag nach Trinitatis); Klaus Mertens, Accademia Daniel, Shalev Ad-El; 1 CD cpo 777 644-2; 11/10 (71’23) – Rezension von Guy Engels

Was wäre aus Christoph Graupner geworden, hätte sein Darmstädter Dienstherr ihm den Wechsel nach Leipzig nicht verwehrt. So wurde J.S. Bach Thomaskantor, und Christoph Graupner blieb im Hessischen, wo er u.a. die wunderbaren Bass-Kantaten komponierte, ganz in der Tradition des bodenständigen protestantischen Glaubens, der sich in populären Choralmelodien Ausdruck verleiht. Diese Melodien ziehen sich wie ein roter Faden durch die Kantaten und erleichtern dem Zuhörer – damals wie heute – den Zugang. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives