Die ersten Takte von Bachs Violinkonzert BWV 1042 zeigen schon, wo es lang geht in diesen Aufnahmen: Renaud Capuçon und das ‘Chamber Orchestra of Europe’ spielen kraftvoll und tänzerisch. Unmöglich ist es wohl, nicht mitgerissen zu werden in diesem sprühend lebendigen Vortrag, der in klangsinnlichen langsamen Sätzen ein Pendant findet. Alles ist kammermusikalisch aufs Feinste reguliert, in einem wirklichen Dialog zwischen Orchester und Solist, und doch hat man den Eindruck, als werde hier überhaupt nicht ‘interpretiert’, als ströme die Musik ganz von selbst dahin, rhythmisch und melodisch flexibel, mit unbeschwertem beglückendem Schwung. Read More →
Melodiya, das sowjetische und nun russische Musiklabel ‘par excellence’ feiert sein 50. Jubiläum und bietet gleich eine musikalische ‘Sensation’: Vier CDs mit Schubert-Werken, live gespielt von Svjatoslav Teofilovich Richter, dessen 100. Geburtstag die Musikwelt am kommenden 20. März 1915 feiern wird. Hoffen wir nur, dass noch weitere musikalische Überraschungen auf uns warten werden. Read More →
Martin Luthers Bibelübersetzung ins Deutsche hat nicht nur religionsgeschichtlich Meilensteine gesetzt, sie hat zudem einen wesentlichen Beitrag zur deutschen Sprachgeschichte geleistet, und sie steht letztendlich am Beginn des deutschen Kirchenliedes, wie es heute im Gesangbuch “Gotteslob” zusammengefasst ist. Read More →
ORATORIUM VON JOHN ADAMS
Deutsche Grammophon präsentiert die Welt-Ersteinspielung des beeindruckenden Oratoriums ‘The Gospel According to the Other Mary’ von John Adams mit dem ‘Los Angeles Philharmonic Orchestra’ und der ‘Master Chorale’ sowie einem hervorragenden Solistenensemble mit Kelley O’Connor, Tamara Mumford und Russell Thomas, unter der Leitung von Gustavo Dudamel. Diese Passion, die die Leidensgeschichte Jesu aus der Sicht von Maria, Martha und Lazarus erzählt, ist musikalisch spürbar von Johann Sebastian Bach inspiriert. Read More →
Musik der ‘Belle Epoque’ spielt das ‘Galatea Quartet’, aber es ist keine ‘Belle Epoque’-Musik, keine leichte, verspielte, unbeschwerte Musik. Schon das ‘Quatuor à cordes nº 1 op. 5’ von Darius Milhaud, 1913 in der Provence komponiert und dem Impressionisten Paul Cézanne gewidmet, ist ist mit seinen mittleren Sätzen ‘Intime, contenu’ und ‘Grave, soutenu’ alles anderes als fröhlich. Read More →
Gottfried August Homilius: Warum toben die Heiden; Handel’s Company Choir, Handel’s Company, Rainer Johannes Homburg; 1 CD Carus 83.267; 7/13 (71’10) – Rezension von Guy Engels
Während die Musikwelt den 300. Geburtstag von Carl Philipp Emmanuel Bach groß feiert, verschweigt sie fast verschämt das gleiche Jubiläum eines anderen Meisters, der zu Lebzeiten als einer der bedeutendsten Komponisten verehrt wurde: Gottfried August Homilius. Read More →
In Chopins Klavierkonzerten Kraft mit Poesie zu verbinden, gelingt nicht jedem Interpreten, aber die aus Argentinien stammende Pianistin Ingrid Fliter kann es. Ihr Spiel ist bar jeden Sentimentalismus’, es ist klangvoll, sehr biegsam, reich an Akzenten und Farben. So erlangen beide Konzerte eine große Ausdruckskraft, nicht zuletzt weil auch Jun Märkl für einen kräftig konturierten, farbfrischen, unmittelbar ansprechenden Orchesterpart sorgt. Read More →
Richard Egarr dirigiert die selten aufgeführte Originalversion der Johannes-Passion aus dem Jahre 1724 und nutzt die Dramatik der Partitur für eine Darstellung von großer Intensität. Seine Tempi sind zügig, was die Musik sehr flüssig werden lässt. Das wichtigste Merkmal seiner Leitung aber ist wohl die Art und Weise, wie es ihm gelingt, sein Ensemble zusammenzuschweißen und dem Werk eine innere Geschlossenheit zu geben. Read More →
Im Werkkatalog von Sergei Tanejev (1856-1913) sind die Kammermusikstücke, sieht man von den Liedern ab, numerisch am stärksten vertreten. Dieses Album präsentiert drei Stücke für Klavier und Streicher. Sie stammen aus der Spätphase von Tanejevs Schaffen und fallen durch ihre architektonische Form sowie ein besonders reichhaltiges, melodisch-rhythmisches Material auf. Zunächst erklingt das leidenschaftliche und virtuose, fast 45 Minuten lange Klavierquintett, danach das E-Dur-Klavierquartett aus dem Jahre 1906, rhythmisch markant in den Ecksätzen, kantabel im zentralen Adagio. Read More →
Neben Antonin Dvoraks bekanntem Cellokonzert hat Daniel Müller-Schott auf dieser CD noch andere Stücke aufgenommen, einige davon in Arrangements. Das Rondo g-Moll op. 94, das Dvorak 1892 für eine Kammermusik-Tournee komponierte, hat er selber später für Cello und Orchester arrangiert. ‘Waldesruh’ op. 68/5 ist Teil von ‘Aus Böhmischen Wäldern’, einem Zyklus für Klavier vierhändig. Dieses fünfte Stück aus dem Zyklus hat der Komponist zunächst für Klavier und Cello und dann auch für Cello und Orchester arrangiert. Diese letzte Fassung erklingt auf der vorliegenden CD. Read More →