Das 2006 in Amsterdam gegründete deutsch-niederländische ‘Berlage Saxophone Quartet’ (Lars Niederstraßer, Peter Vigh, Kirstin Niederstraßer und Eva van Grinsven) spielt ein ebenso anspruchsvolles wie abwechslungsreiches Programm mit mehrheitlich eigenen, sehr klangreichen Arrangements von Peter Vigh, in dem die vier jungen Musiker ihr Know-how in lyrisch-charmanten wie auch in hoch virtuosen Passagen nuancenreich und mit viel Spontaneität zum Ausdruck bringen. Read More →
Der Titel der CD könnte treffender nicht sein. Oskar von Wolkenstein war Burgherr, Diplomat, Dichter und Komponist. Zum Glück für die nachkommende Welt sorgte er selbst mit Handschriften seiner Liedersammlungen für den eigenen musikalischen Nachlass. Er gibt den Spezialisten heute schlüssiges Forschungs- und Aufführungsmaterial zur Hand. So ist uns eine Musik überliefert, die aus einer anderen Welt herüber zu klingen und dennoch so vertraut scheint. Read More →
Als Freund des Bach-Biographen Philipp Spitta und als Leiter des Bach-Vereins war Heinrich von Herzogenberg bestens vertraut mit der geistlichen Musik des Thomas-Kantors, die natürlich nicht ohne Einfluss blieb auf seine eigenen Sakralkompositionen. Andere Impulse kamen durch Friedrich Spitta und dessen Interesse für die Musik von Heinrich Schütz. Read More →
Mit einer durchgehend spannungsgeladenen und in sich geschlossenen Aufführung beginnt Valery Gergiev diese Shostakovich-Trilogie. Das Mariinsky-Orchester spielt brillant und ist hundertprozentig ‘bei der Sache’. Die Aufnahme ist gestochen scharf. Read More →
Francesco Cileas Oper ‘L’Arlesiana’ fußt auf dem Drama ‘L’Arlésienne’ von Alphonse Daudet. Es geht hier um den jungen Federico, der nicht verkraften kann, dass die junge Frau aus Arles, eben die ‘Arlesiana’, die er heiraten möchte, einen anderen Liebhaber hat. Er will sich zwar damit abfinden und ein anderes Mädchen zur Frau zu nehmen, doch die Liebe zur ‘Arlesiana’ nimmt wieder Überhand, und aus Verzweiflung nimmt er sich das Leben. Read More →
Das italienische Barockensemble ‘Concerto de Cavalieri’ unter der Leitung von Marcello Di Lisa präsentiert Arien aus Antonio Vivaldis venezianischen Opern und erweitert das Opernprogramm um ca. 20 Minuten Instrumentalmusik. Die ‘Cavalieri’ spielen in beiden Gattungen sehr gestisch, brillant und agil, ohne zu vergessen, der Musik etwas Süße zu geben, wenn es nötig ist, so etwa in den Streicherkonzerten. Das Programm wird mit dem Trompetenkonzert äußerst brillant und opulent eingeleitet. Read More →
Ist das wirklich das Wiener Rundfunkorchester, das wir hier hören? Und ist das wirklich der vielgepriesene Dirigent Cornelius Meister, der Wagners Musik hier zu einem zähen, konturlosen Teig verarbeitet? Kaum zu glauben, aber diese Wagner-Aufnahme ist von der orchestralen Seite eine Zumutung. So farblos und gelangweilt habe ich lange kein Orchester mehr gehört. Read More →
In diesem weitgehend reflektiven, viel Ruhe und Besinnlichkeit ausstrahlenden, mitunter auch direkt melancholischen oder zumindest nostalgisch klingenden Programm erweist sich der Lautenist Thomas Dunford als Musiker, der wunderschöne Stimmungen schaffen kann, die von den ausdrucksvollen Stimmen der Mezzosopranistin Anna Reinhold aufgesogen und gesanglich veredelt werden. Etwas mehr Spontaneität im Gefühlsausdruck der Sängerin wäre dem Ganzen aber förderlich gewesen. Read More →
Die junge Hispanoamerikanerin und Tucker-Preisträgerin Ailyn Pérez ist eine wunderbare Opernsängerin, mit einer großen stimmlichen Sicherheit, einem prachtvollen Timbre und einem wirklichen Talent für packendes Darstellen. Ihr Ehemann Stephen Costello, auch er ist ein Gewinner des Richard-Tucker-Wettbewerbs, kann trotz geringfügiger Intonationsprobleme bei den meisten dieser Qualitäten mithalten, nur ist seine höhensichere Tenorstimme nicht ganz so schön und gefällig timbriert wie die seiner Frau. Read More →
« Die Tage werden unterschieden, aber die Nacht hat einen einzigen Namen », ist bei Elias Canetti zu lesen. Ein Name und viele, viele Gesichter. Stephen Hough zeigt es uns in seinem Nachtprogramm, das er mit Schumanns feurig-aufgewühltem ‘In der Nacht’ aus den Fantasiestücken beginnt. Damit kontrastiert der erste Satz aus Beethovens ‘Mondscheinsonate’, voller Zärtlichkeit gespielt und kontinuierlich gesteigert, auch durch den zweiten Satz hindurch, bis zum finalen Presto agitato. Zwei Chopin-Nocturnes folgen dann, die Nacht im Lyrisch-melancholischen wie im Drama, im Ruhig-Intimen wie im Tragischen erkundend. Read More →