Max Bruch: Schottische Fantasie op. 46 für Violine & Orchester; Piotr I. Tchaikovsky: Violinkonzert op. 35; Ning Feng spielt Violinkonzerte; Ning Feng, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Yang Yang; 1 SACD Channel Classics ; 11/12 (71') – Rezension von Remy Franck

Der heute 32-jährige chinesische Geiger, der in seiner Heimat und dann bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik ‘Hanns Eisler’ in Berlin ausgebildet wurde und in der Folge zahlreiche Preise gewann, ist gewiss ein herausragendes Talent. Er beeindruckt nicht nur mit seinen technischen Fähigkeiten, sondern ebenso mit einem warmen, beseelten und stets vollen, lyrischen Ton, der zu großen Emotionen führen kann. Entsprechend romantisch-sensibel spielt er Bruchs Schottische Fantasie, der zudem – nicht zuletzt durch das schwungvolle Orchesterspiel – eine gewisse Grandezza nicht abgeht. Read More →

Franz Schubert: Klavierwerke Vol. 11 (Klaviersonate No. 19 c-Moll, D. 958, Adagio Des-Dur, D. 505, Ungarische Melodie in h-Moll D. 817, Galopp und 8 Ecossaisen D. 735, 10 Variationen in F-Dur, D. 156); Gerhard Oppitz, Klavier; 1 CD Hänssler Classic CD 98.617; 2009 (62'03) – Rezension von Guy Wagner

Auch auf dieser 11. CD seiner Auseinandersetzung mit dem Klavierwerk von Franz Schubert bleibt Gerhard Oppitz seinem Prinzip treu: Er stellt eine der Sonaten oder ein anderes bedeutsames Klavierstück in den Mittelpunkt und umgibt die Komposition mit Werken, die man kaum im Konzert hören kann und die auch zumeist nur selten aufgenommen worden sind. Read More →

Georg Philipp Telemann: Miriways; Markus Volpert, Ulrike Hofbauer, Julie Martin du Theil, Gabriele Hierdeis, L'Orfeo Barockorchester, Michi Gaigg; 2 CDs cpo 777752-2; Live 2012 (147') – Rezension von Remy Franck

Telemanns Oper ‘Miriways’ behandelt einen schon zu des Komponisten Lebzeiten aktuellen politischen Stoff. Nur wenige Jahre vor der Uraufführung am 26. Mai 1728 an der Hamburger Gänsemarktoper trug sich im fernen Persien Folgendes zu: Mir Wais – ein Stammesfürst aus dem afghanischen Kandahar, erkannte die militärische Schwäche der persischen Dynastie und rebellierte erfolgreich gegen die Besatzung. Read More →

Franz Schubert: Sonate 'Arpeggione', D. 821; Robert Schumann: Fünf Stücke im Volkston, op. 102: Claude Debussy: Sonate pour violoncelle et piano; Benjamin Britten: Sonata in C; Gautier Capuçon, Cello, Frank Braley, Klavier; 1 CD Erato 50999 9341582 8; 2012/13 (74'29) – Rezension von Guy Wagner

Zuerst ist man erstaunt: Da geben die beiden exzellenten französischen Musiker ihrer neuen CD  den ‘reißerischen’ Titel ‘Arpeggione’, und dann ist auf ihr nur ein einziges Werk von Franz Schubert. Hinzu kommen Schumann, Debussy und Benjamin Britten. Dabei haben die vier Komponisten doch recht wenig miteinander zu tun. Warum also diese Kombination? Darüber klärt uns das Booklet auf: Es ist eine Hommage an Mstislav Rostropovich und Benjamin Britten, dessen 100. Geburtstag die Musikwelt bekanntlich 2013 gefeiert hat. Beide haben diese Werke zusammen für die Schallplatte aufgenommen… in legendären Einspielungen. Read More →

Maurice Ravel: Pavane pour une infante défunte, Le Tombeau de Couperin, Boléro; Gabriel Pierne: Introduction & Variations sur une Ronde Populaire; Thierry Escaich: Le Bal, Tango Virtuoso; Jean Francaix: Petit Quatuor pour Saxophones; Ellipsos Quartet (Paul-Fathi Lacombe, Julien Brechet, Sylvain Jarry, Nicolas Herrouët); 1 CD Genuin 14543; 5/13 (75'58) – Rezension von Remy Franck

Es ist erstaunlich, wie gut Transkriptionen symphonischer Werke für Saxophon-Quartett funktionieren. Die drei Ravel-Werke, die hier zu hören sind, erlangen nicht zuletzt durch die grosszügige Verwendung des Tenorsaxophons ein einzigartiges Farbenspektrum. Zu der atemberaubenden Wirkung der ‘Pavane pour une infante défunte’ und von ‘Le tombeau de Couperin’ trägt natürlich auch das technisch souveräne und zudem extrem stimmungsvolle Spiel des Quartetts bei. Read More →

Jaromir Weinberger: Svanda Dudak; Christoph Pohl (Svanda), Marjorie Owens Dorotka, Ladislav Elgr, Babinský, Tichina Vaughn, Königin, Michael Eder, Teufel: Chor und Orchester der Sächsischen Staatsoper Dresden, Constantin Trinks; 2 CDs Profil PH13039; Live 2012 (140'27) – Rezension von Remy Franck

Dieser Livemitschnitt aus der Sächsischen Staatsoper Dresden ist erst die zweite Einspielung der Oper ‘Svanda Dudak’ (Schwanda, der Dudelsackpfeifer) in tschechischer Sprache. Die sängerisch beste (mit Hermann Prey, Lucia Popp, Siegfried Jerusalem und Siegmund Nimsgern) erschien 1980 bei CBS und ist leider in deutscher Sprache. Read More →

SARASATE IN VOLLER PRACHT
Die chinesische Geigerin Tianwa Yang beendet ihre Sarasate-Edition bei Naxos mit einer randvoll gefüllten CD: es sind Transkriptionen und Bearbeitungen von Themen von Komponisten wie Chopin, Mondonville, Händel, Bach u.a.. Zwischen zart und opulent spielt Tianwa Yang mit stupender technischer Souveränität und einem wirklich immer prachtvollen Klang. Sie hütet sich vor Sentimentalismus, vielleicht etwas auf Kosten der Verinnerlichung, aber ihr technisch vollendetes Spiel fasziniert nichtsdestotrotz 80 Minuten lang. Am Klavier agiert sehr umsichtig, sehr konstruktiv, Markus Hadulla (Naxos 8.572709). Read More →

Benjamin Britten: War Requiem; Anna Netrebko, Ian Bostridge, Thomas Hampson, Coro e Voci Bianche dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Roma, Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Roma, Sir Antonio Pappano; 1 CD Warner Classics 6154482; 2013 (80'05) – Rezension von Guy Wagner

Die Nazis hatten während ihrer Angriffe auf Großbritannien die ahnungslose Stadt Coventry in den West Midlands am 13. November 1940 so radikal bombardiert, dass Klumpfuß-Goebbels später den Begriff ‘coventrieren’ prägen konnte, um totale Verwüstungen von Städten und Stadtteilen zu bezeichnen. Bei den Luftangriffen auf Coventry kamen 568 Menschen ums Leben, 4.330 Häuser und unersetzliche Kulturgüter, vor allem aber die mittelalterliche ‘St Michael’s Cathedral’, wurden zerstört. Nach dem Krieg beschloss man, eine neue Kathedrale im rechten Winkel zu diesen Ruinen zu erbauen. Für deren Einweihung bat das ‘Coventry Cathedral Festival Committee’ Benjamin Britten, eine größere Komposition zu schreiben. Read More →

Hector Berlioz: Symphonie fantastique; Edgard Varèse: Ionisation; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 CD BR Klassik 900121; Live 2010/13 (58'44) – Rezension von Remy Franck

Ist das die ‘Symphonie Fantastique’? Oder vielleicht eher die ‘Symphonie Hyperactive’? Mit Überakzentuierung und Überbeweglichkeit dirigiert Mariss Jansons am Sujet vorbei. Er beschreibt mehr, und immer aus seiner Sicht, als dass er Empfindungen wiedergeben würde. Kein Opium, kein Rausch! Und selbst dort, wo er wirklich symphonisch die höchste Brillanz aus dem Orchester holen könnte, in den beiden letzten Sätzen, erleben wir nicht die Groteske per se, sondern die Karikatur davon. Der Gang zum Schafott tänzelt, und im Hexensabbat wird der Effekt auch durch Ridikülisierung relativiert. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert Nr. 23; Frédéric Chopin: Variationen 'La ci darem la mano' aus Mozarts 'Don Giovanni'; Robert Schumann: Klavierkonzert op. 54; Margarita Höhenrieder, Wiener Symphoniker, Fabio Luisi; 1 CD Solo Musica SM189; 10/10 (75'06) – Rezension von Remy Franck

So wie es Pianisten gibt, die mit dem Schleudersitz von ihren Plattenfirmen oder Agenturen in die Musikwelt katapultiert werden, so gibt es auch andere, manchmal viel bessere, von denen man nur selten etwas hört. Zu ihnen zählt die Münchner Pianistin Margarita Höhenrieder, die zwar mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, James Levine, Fabio Luisi, Lorin Maazel und vielen namhaften Orchestern zusammen gearbeitet hat, in der Musikwelt aber nicht wirklich einen Namen hat. Read More →

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