Fartein Valen: Streichquartett, op. 0, Sonate für Violine und Klavier, op. 3, Klaviertrio, op. 5; Einar Henning Smebye, Klavier, Tor Johan Boen, Per Kristian Skalstad, Violine, Bénédicte Royer, Viola, Johannes Martens, Cello; 1 CD Simax PSC132500; 10/13 (52'33) – Rezension von Remy Franck

Der norwegische Komponist Fartein Valen (1887-1952) hat in seinem vielfältigen Werk in sehr unterschiedlichen Stilen komponiert. Während das Streichquartett op. 0 noch deutlich von der deutschen Spätromantik beeinflusst ist, zeigen die beiden anderen Werke, bei gewahrter klassischer Form, bereits kühnere Klänge in erweiterter Tonalität. Read More →

The Cosmopolitan. Lieder von Oswald von Wolkenstein; Ensemble Leones, Marc Lewon; 1 CD Christophorus CHR 77379; 4/13 (79'45) – Rezension von Remy Franck

Ritter Oswald von Wolkenstein, um 1377 vermutlich auf Burg Schöneck im Pustertal/Südtirol geboren und 1445 in Meran verstorben, schuf in seinen Kompositionen regelrechte Klangwelten. Seine Lieder befassen sich mit ganz verschiedenen Sujets: Gott (1409 war er nach Jerusalem gepilgert), Liebe und andere menschliche Beziehungen, aber es gibt in ihnen auch, besonders im Alter, philosophische Betrachtungen, die manchmal sehr desillusioniert sein können. Read More →

Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 54; Piotr I. Tchaikovsky: Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 (Pathétique); Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 CD BR-Klassik 900123; Live 2013 (75‘25) – Rezension von Remy Franck

Mit der Sechsten Symphonie von Dmitri Shostakovich beginnt diese CD von BR-Klassik. Das lange Largo der nur dreisätzigen Komposition, die von der Kritik als ‘sonderbarer Rumpf ohne Kopf’ bezeichnet wurde, gestaltet Jansons sehr aufgewühlt-expressiv. Die kurzen Sätze Scherzo und Presto geben dem Dirigenten die Gelegenheit, sein Orchester zu fulminanten Darbietungen auflaufen zu lassen, deren erbarmungslose Motorik den vermeintlichen Humor dieser Musik mit einem Film gleißender Kälte überzieht. Read More →

Erich Wolfgang Korngold: Klaviertrio op. 1; Arnold Schönberg: Verklärte Nacht, op. 4 (Fassung: Eduard Steuermann); Fidelio Trio; 1 CD Naxos 8.572758; 2011 (60'32) – Rezension von Guy Wagner

Auch der weltweit größte Produzent von CDs, Klaus Heymann, hat für sein Label Naxos Erich Wolfgang Korngold entdeckt. Dass gerade das Opus 1 des jungen Komponisten hier eine sehr interessante Auslegung findet, freut uns sehr. Man bedenke nur: Erich Wolfgangs Komposition wurde Ende 1910 gleich in mehreren Erstaufführungen gegeben, und dabei handelt es sich um das Werk eines Dreizehnjährigen! Read More →

Leonard Bernstein: West Side Story; Alexandra Silber (Maria), Cheyenne Jackson (Tony), Jessica Vosk, (Anita), Kevin Vortmann (Riff), Kelly Markgraf (Bernardo), David Michael Laffey (Big Deal/Snowboy), Juliana Hansen (Rosalia), Louise Marie Cornillez (Consuelo), Zacharay Ford (Diesel), Cassie Simone (Francisca), Justin Keyes (Action), Chris Meissner (Baby John), Louis Pardo (A-rab), Michael Taylor (Officer Krupke), Julia Bullock (A Girl), San Francisco Symphony, Members of the San Francisco Symphony Chorus, Michael Tilson Thomas; 2 SACD's SFS Media 8219360059-2SFS0059 7/2013 82'51) – Rezension von Remy Franck

Michael Tilson Thomas braucht nicht viel Zeit, um zu zeigen, in welche Richtung seine ‘West Side Story’ tendiert. Schon nach wenigen Tracks steht fest: dies ist die lyrischste, die orchestral raffinierteste, die sensuellste, ja sogar die emotionalste Version des Musicals, die je aufgenommen wurde. Und das Ohr braucht auch nicht lange, um sich an die erheblichen Differenzen zu Bernsteins eigener Version und zum Film-Soundtrack zu gewöhnen, so außerordentlich ist das, was in diesem Live-Mitschnitt aus San Francsico geboten wird. Read More →

Robert Schumann: Symphonien Nr. 1-4; Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle; 2 CDs / 1 Blu ray Berliner Philharmoniker PHR140011; 2013 (124'14) – Rezension von Remy Franck

Sofort, wenn Sir Simon am Anfang der ‘Frühlingssymphonie’ ins Kontemplative verfällt und seine Philharmoniker die Einleitung herzerweichend singen lässt, weiß man, dass sein Schumann nichts Alltägliches sein kann. An anderen Stellen ist diese Erste Symphonie jedoch recht quirlig und detailreich. Immer wieder überrascht der Dirigent in einem durchgehend sehr federnden und luftig-schlanken Spiel mit ungewohnten Akzenten. Read More →

Franz Schubert: Wanderers Nachtlied, 36 Lieder; Matthias Goerne, Bariton, Helmut Deutsch und Eric Schneider, Klavier; 2 CDs Harmonia Mundi HMC 902109.10; 2011/12 (130'36) – Rezension von Guy Wagner

Interessant ist, dieses neue Doppelalbum mit Schubert-Liedern, gedeutet von Matthias Goerne, zu vergleichen mit dem ersten Doppelalbum ‘An mein Herz’, das 2008 als Nummer 2  seines Schubert-Projekts mit den beiden gleichen Pianisten erschienen ist. Man kann nur feststellen, dass der Sänger einen weiteren Reifeprozess durchgemacht hat, obschon er einen solchen de facto nicht nötig gehabt hätte. Dies allein aber bestätigt, dass Goerne immer weiter an Schuberts Kompositionen, an sich und an seiner einzigartigen Stimme gearbeitet hat: ‘Wer immer strebend sich bemüht…’ Read More →

Frédéric Chopin: Rondo op. 73; Maurice Ravel: Rapsodie espagnole; Dmitri Shostakovich: Concertino op. 94; Fazil Say: Wintermorgen in Istanbul; Witold Lutosławski: Variationen über ein Thema von Paganini; Maria Lord: Three Pictures for Two Pianos; Camille Kerger: Ausklänge; Duo Arzu & Gamze Kirtil, Klavier; 1 CD AGK 13001; 9/13 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Das türkische Klavierduo Arzu & Gamze Kirtil präsentiert auf seiner ersten CD ein sehr abwechslungsreiches Programm. Es beginnt mit einer leider etwas steifen und am Schluss auch harschen Interpretation des Rondos op. 73 von Frédéric Chopin. Auch das ‘Prélude à la Nuit’ von Ravels Erstfassung der ‘Rapsodie Espagnole’ ist etwas trocken und uninspiriert, während die ‘Malaguena’ seltsam zerfasert klingt. Read More →

GUTE PLEYEL-INTERPRETATIONEN
Ignaz Pleyel – Verleger, Klavierbauer und Musiker – war zu Lebzeiten vom Publikum wie von Kollegen hoch geschätzt. Auch Mozart hegte für seine Musik eine große Zuneigung. Seine zwölf Preußischen Quartette sind dem Amateurcellisten Friedrich Wilhelm II. gewidmet – daher ihr Titel. Die Stücke sind nicht besonders virtuos, aber reizvoll in den Klangfarben. Read More →

Heinrich Schütz: Auferstehungshistorie; Dresdner Kammerchor, Instrumenta Musica, Hans Christoph Rademann; 1 CD Carus 83256; 4/13 (60’48) – Rezension von Guy Engels

Als Heinrich Schütz 1623 seine Auferstehungshistorie in Dresden aufführt, verbindet er die Tradition mit dem Neuen. Strukturell hat er manches von der bis dato zu hörenden Oster-Erzählung des Antonio Scandello übernommen, ein Vorgänger von Schütz als Dresdner Hofkapellmeister. Heinrich Schütz verschiebt den Akzent in seiner Neu-Komposition auf das erzählerische Element. Read More →

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