Im Werkkatalog von Sergei Tanejev (1856-1913) sind die Kammermusikstücke, sieht man von den Liedern ab, numerisch am stärksten vertreten. Dieses Album präsentiert drei Stücke für Klavier und Streicher. Sie stammen aus der Spätphase von Tanejevs Schaffen und fallen durch ihre architektonische Form sowie ein besonders reichhaltiges, melodisch-rhythmisches Material auf. Zunächst erklingt das leidenschaftliche und virtuose, fast 45 Minuten lange Klavierquintett, danach das E-Dur-Klavierquartett aus dem Jahre 1906, rhythmisch markant in den Ecksätzen, kantabel im zentralen Adagio. Read More →
Neben Antonin Dvoraks bekanntem Cellokonzert hat Daniel Müller-Schott auf dieser CD noch andere Stücke aufgenommen, einige davon in Arrangements. Das Rondo g-Moll op. 94, das Dvorak 1892 für eine Kammermusik-Tournee komponierte, hat er selber später für Cello und Orchester arrangiert. ‘Waldesruh’ op. 68/5 ist Teil von ‘Aus Böhmischen Wäldern’, einem Zyklus für Klavier vierhändig. Dieses fünfte Stück aus dem Zyklus hat der Komponist zunächst für Klavier und Cello und dann auch für Cello und Orchester arrangiert. Diese letzte Fassung erklingt auf der vorliegenden CD. Read More →
Dass Carl Philipp Emanuel Bach ein wichtiger Vertreter der musikalischen Empfindsamkeit ist, belegt die Passions-Kantate ‘Die letzten Leiden des Erlösers’ überaus deutlich. Bach hat nicht die Texte nach Matthäus oder Johannes vertont, sondern ein Libretto von Anna Louisa Karsch, das es dem Komponisten erlaubt, das « Herz in Bewegung » zu setzen, wie er sich ausdrückte. Alles zielt hier auf das Gefühl, das Sentiment ab. Text und Musik sollen den Hörer rühren. Das Leiden und Sterben Christi wird so zur lyrisch-poetischen Betrachtung eines fühlenden und mitfühlenden Herzens. Read More →
Shostakovich sagte von seiner 14. Symphonie (1969), als Liederzyklus sei sie als ein Kampf für die Befreiung der Menschheit anzusehen, als Protest auch gegen den Tod und als Aufruf, das Leben ehrlich, dezent und nobel zu leben. Insbesondere die Obsession des Todes war damals bereits für den Komponisten ein wesentliches Gestaltungselement geworden. Read More →
Eines haben sie gemeinsam, die doch sehr unterschiedlichen fünf Komponisten dieser CD: sie sind jüdischer Herkunft und mussten Europa verlassen, um dem Faschismus zu entkommen. Der amerikanische Pianist Eric Le Van hat ein wirklich attraktives Programm mit Werken dieser fünf Komponisten zusammengestellt. Mit großer Geste zielen seine Interpretation durchwegs auf Wirkung ab, und er lässt keinen Zweifel daran, dass er sich als Anwalt der vernachlässigten Werke ansieht. Read More →
Johannes Brahms: Violinsonaten Nr. 1-3 op. 78, 100, 108; Corey Cerovsek, Violine, Paavali Jumppanen, Klavier; 1 CD Milanollo; 3/13 (63') – Rezension von Remy Franck
Gleich zwei Neuaufnahmen der Violinsonaten von Johannes Brahms liegen uns vor, zwei sehr unterschiedliche Interpretationen, und beide können begeistern. Read More →
Wilhelm Stenhammars Musik hatte es nie leicht, sich durchzusetzen. Die ersten Aufführungen der Konzertouvertüre ‘Excelsior!’ und der Serenade waren nicht erfolgreich. Und wenn die Kantate ‘Sangen’ bei der Uraufführung einen großen Eindruck hinterließ, so wurde sie in der Folge nur wenig aufgeführt, bis auf das kleine Zwischenspiel, das heute von nordischen Orchestern relativ oft gespielt wird. Auch die nach dem Uraufführungsflop vom Komponisten aufwändig revidierte Serenade ist heute ein Repertoirestück. Read More →
Zu Lebzeiten war C.P.E. Bach berühmter als sein Vater, der Thomaskantor. Er wurde von Mozart, Haydn und Beethoven allerhöchst verehrt. In den bürgerlichen und intellektuellen Kreisen Berlins in der Mitte des 18. Jahrhunderts war er eine angesehene Persönlichkeit. Read More →
Wenn es darum geht, chinesische und westliche Musik in einer neuen, selbstschöpferischen Sprache zu vereinen, ist Bright Sheng ein Meister in diesem Fach. Die drei Stücke dieser CD zeigen das. Sheng schreibt nicht, wie andere Komponisten, eine im Grunde westliche Musik mit chinesischen Verzierungen, er schafft wirklich etwas Neues! In einem gewissen Sinne verfährt er wie Bartok, der Musik aufgrund seiner Sammlung von traditioneller Musik seiner Heimat komponierte und diese in einem neuen Gedankenfluss zu etwas ganz Eigenem formulierte. Read More →
Ohne das Engagement der rührigen amerikanischen Mäzenin Elizabeth Sprague Coolidge wären wir nicht in den Genuss dieser Aufnahme gekommen, vor allem würden dem Repertoire für die Viola wichtige Ecksteine fehlen. Elizabeth Sprague Coolidge hat für einen von ihr gestifteten Wettbewerb sowohl die Sonate der Britin Rebecca Clarke als auch die Suite von Ernest Bloch angeregt. Paul Hindemith ergänzt mit seiner Sonate diesen fruchtbaren Jahrgang 1919. Read More →