Joseph Haydn: Die Jahreszeiten; Christina Landshamer, Maximilian Schmitt, Florian Boesch, Collegium Vocale Gent, Orchestre des Champs-Elysees, Philippe Herreweghe; 2 CDs PHI LPH013; 4/13 (129') – Rezension von Remy Franck

An guten Aufnahmen von Joseph Haydns ‘Jahreszeiten’ herrscht kein Mangel. Und es kommt jetzt eine weitere sehr, sehr gute hinzu. Philippe Herrreweghe entlockt dem ‘Orchestre des Champs Elysées’ herrliche Farben, viel Transparenz und eine fein ziselierende Agilität, er wählt stets passende Tempi und bleibt dramatisch immer sehr nahe am Text, um Stimmungen und Empfindungen auszudrücken. Dabei inspiriert er sein Ensemble sehr, sei es zum Humor oder zu Herzenslust, zu Melancholie oder zu zärtlicher Innigkeit.  Read More →

The Blossoming Vine, Italian Maestri in Poland (G. F:Anerio: Salve Regina, Litania deiparae Virginis, Missa Pulchra Es; V. Bertolusi: Ego flos campi (Song of Salomon 2,1-3) from Sacrae Cantiones, libro primo (1601), Osculetor me osculo, Regina Caeli; A. Pacelli: Veni Sponsa Christi, Beata es Virgo Maria, Dum esset rex; The Sixteen, Eamonn Dougan; 1 CD Coro COR16123; 11/13 (61'48) – Rezension von Remy Franck

Nach einer ersten CD mit Musik des Polen Bartlomiej Pekiel präsentieren ‘The Sixteen’ und ihr  ‘Associate Conductor’, Eamonn Dougan, eine weitere CD mit Musik vom Hofe Sigismund III. Vasa. Diesmal stehen Werke italienischer Maestri auf dem Programm, darunter jene von Asprilio Pacelli (1570–1623), Vincenzo Bertolusi (c.1550-1608) und Giovanni Francesco Anerio (c.1567–1630). Read More →

Fartein Valen: Streichquartett, op. 0, Sonate für Violine und Klavier, op. 3, Klaviertrio, op. 5; Einar Henning Smebye, Klavier, Tor Johan Boen, Per Kristian Skalstad, Violine, Bénédicte Royer, Viola, Johannes Martens, Cello; 1 CD Simax PSC132500; 10/13 (52'33) – Rezension von Remy Franck

Der norwegische Komponist Fartein Valen (1887-1952) hat in seinem vielfältigen Werk in sehr unterschiedlichen Stilen komponiert. Während das Streichquartett op. 0 noch deutlich von der deutschen Spätromantik beeinflusst ist, zeigen die beiden anderen Werke, bei gewahrter klassischer Form, bereits kühnere Klänge in erweiterter Tonalität. Read More →

The Cosmopolitan. Lieder von Oswald von Wolkenstein; Ensemble Leones, Marc Lewon; 1 CD Christophorus CHR 77379; 4/13 (79'45) – Rezension von Remy Franck

Ritter Oswald von Wolkenstein, um 1377 vermutlich auf Burg Schöneck im Pustertal/Südtirol geboren und 1445 in Meran verstorben, schuf in seinen Kompositionen regelrechte Klangwelten. Seine Lieder befassen sich mit ganz verschiedenen Sujets: Gott (1409 war er nach Jerusalem gepilgert), Liebe und andere menschliche Beziehungen, aber es gibt in ihnen auch, besonders im Alter, philosophische Betrachtungen, die manchmal sehr desillusioniert sein können. Read More →

Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 54; Piotr I. Tchaikovsky: Symphonie Nr. 6 h-Moll op. 74 (Pathétique); Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons; 1 CD BR-Klassik 900123; Live 2013 (75‘25) – Rezension von Remy Franck

Mit der Sechsten Symphonie von Dmitri Shostakovich beginnt diese CD von BR-Klassik. Das lange Largo der nur dreisätzigen Komposition, die von der Kritik als ‘sonderbarer Rumpf ohne Kopf’ bezeichnet wurde, gestaltet Jansons sehr aufgewühlt-expressiv. Die kurzen Sätze Scherzo und Presto geben dem Dirigenten die Gelegenheit, sein Orchester zu fulminanten Darbietungen auflaufen zu lassen, deren erbarmungslose Motorik den vermeintlichen Humor dieser Musik mit einem Film gleißender Kälte überzieht. Read More →

Erich Wolfgang Korngold: Klaviertrio op. 1; Arnold Schönberg: Verklärte Nacht, op. 4 (Fassung: Eduard Steuermann); Fidelio Trio; 1 CD Naxos 8.572758; 2011 (60'32) – Rezension von Guy Wagner

Auch der weltweit größte Produzent von CDs, Klaus Heymann, hat für sein Label Naxos Erich Wolfgang Korngold entdeckt. Dass gerade das Opus 1 des jungen Komponisten hier eine sehr interessante Auslegung findet, freut uns sehr. Man bedenke nur: Erich Wolfgangs Komposition wurde Ende 1910 gleich in mehreren Erstaufführungen gegeben, und dabei handelt es sich um das Werk eines Dreizehnjährigen! Read More →

Leonard Bernstein: West Side Story; Alexandra Silber (Maria), Cheyenne Jackson (Tony), Jessica Vosk, (Anita), Kevin Vortmann (Riff), Kelly Markgraf (Bernardo), David Michael Laffey (Big Deal/Snowboy), Juliana Hansen (Rosalia), Louise Marie Cornillez (Consuelo), Zacharay Ford (Diesel), Cassie Simone (Francisca), Justin Keyes (Action), Chris Meissner (Baby John), Louis Pardo (A-rab), Michael Taylor (Officer Krupke), Julia Bullock (A Girl), San Francisco Symphony, Members of the San Francisco Symphony Chorus, Michael Tilson Thomas; 2 SACD's SFS Media 8219360059-2SFS0059 7/2013 82'51) – Rezension von Remy Franck

Michael Tilson Thomas braucht nicht viel Zeit, um zu zeigen, in welche Richtung seine ‘West Side Story’ tendiert. Schon nach wenigen Tracks steht fest: dies ist die lyrischste, die orchestral raffinierteste, die sensuellste, ja sogar die emotionalste Version des Musicals, die je aufgenommen wurde. Und das Ohr braucht auch nicht lange, um sich an die erheblichen Differenzen zu Bernsteins eigener Version und zum Film-Soundtrack zu gewöhnen, so außerordentlich ist das, was in diesem Live-Mitschnitt aus San Francsico geboten wird. Read More →

Robert Schumann: Symphonien Nr. 1-4; Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle; 2 CDs / 1 Blu ray Berliner Philharmoniker PHR140011; 2013 (124'14) – Rezension von Remy Franck

Sofort, wenn Sir Simon am Anfang der ‘Frühlingssymphonie’ ins Kontemplative verfällt und seine Philharmoniker die Einleitung herzerweichend singen lässt, weiß man, dass sein Schumann nichts Alltägliches sein kann. An anderen Stellen ist diese Erste Symphonie jedoch recht quirlig und detailreich. Immer wieder überrascht der Dirigent in einem durchgehend sehr federnden und luftig-schlanken Spiel mit ungewohnten Akzenten. Read More →

Franz Schubert: Wanderers Nachtlied, 36 Lieder; Matthias Goerne, Bariton, Helmut Deutsch und Eric Schneider, Klavier; 2 CDs Harmonia Mundi HMC 902109.10; 2011/12 (130'36) – Rezension von Guy Wagner

Interessant ist, dieses neue Doppelalbum mit Schubert-Liedern, gedeutet von Matthias Goerne, zu vergleichen mit dem ersten Doppelalbum ‘An mein Herz’, das 2008 als Nummer 2  seines Schubert-Projekts mit den beiden gleichen Pianisten erschienen ist. Man kann nur feststellen, dass der Sänger einen weiteren Reifeprozess durchgemacht hat, obschon er einen solchen de facto nicht nötig gehabt hätte. Dies allein aber bestätigt, dass Goerne immer weiter an Schuberts Kompositionen, an sich und an seiner einzigartigen Stimme gearbeitet hat: ‘Wer immer strebend sich bemüht…’ Read More →

Frédéric Chopin: Rondo op. 73; Maurice Ravel: Rapsodie espagnole; Dmitri Shostakovich: Concertino op. 94; Fazil Say: Wintermorgen in Istanbul; Witold Lutosławski: Variationen über ein Thema von Paganini; Maria Lord: Three Pictures for Two Pianos; Camille Kerger: Ausklänge; Duo Arzu & Gamze Kirtil, Klavier; 1 CD AGK 13001; 9/13 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Das türkische Klavierduo Arzu & Gamze Kirtil präsentiert auf seiner ersten CD ein sehr abwechslungsreiches Programm. Es beginnt mit einer leider etwas steifen und am Schluss auch harschen Interpretation des Rondos op. 73 von Frédéric Chopin. Auch das ‘Prélude à la Nuit’ von Ravels Erstfassung der ‘Rapsodie Espagnole’ ist etwas trocken und uninspiriert, während die ‘Malaguena’ seltsam zerfasert klingt. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives