Richard Wagner: Der fliegende Holländer (Ouvertüre, Die Frist ist um), Tannhäuser (Blick ich umher, Wie Todesahnung, Dämmerung deckt die Lande - O du mein holder Abendstern), Lohengrin (Du fürchterliches Weib!), Die Meistersinger von Nürnberg (Was duftet doch der Flieder, Vorspiel zum 3. Aufzug, Wahn! Wahn! Überall Wahn!), Parsifal (Ja! Wehe! Wehe! Weh' über mich!), Die Walküre (Leb wohl, du kühnes. herrliches Kind!); James Rutherford, Bariton, Bergen Philharmonic Orchestra, Andrew Litton; 1 SACD BIS 2080; 2013 (78'44) – Rezension von Remy Franck

Der britische Bariton James Rutherford stellt sich bei BIS mit einer umfassenden Wagner-Platte vor, auf der er mit seiner dunkel gefärbten, etwas kernigen, aber auch zu weichem Lyrismus fähigen Stimme den verschiedenen Charakteren Profil geben kann. Sein Holländer hat viel Verzweiflung und genau so viel Abscheu und liegt ihm stimmlich gut, wenngleich sich an einigen Stellen etwas viel Vibrato bemerkbar macht, was auch andere Partien belastet, vor allem den Wotan in dessen Abschiedsszene aus der ‘Walküre’. Read More →

Franz Schubert: Sonate Nr. 18 G-Dur D. 894; Wolfgang A. Mozart: Rondo a-Moll, KV 511; Ludwig van Beethoven: Bagatellen op. 126; Menahem Pressler, Klavier; 1 CD La Dolce Volta LDV 12; 2013 (74'56) – Rezension von Guy Wagner

Das noch recht junge Label ‘La Dolce Volta’ will verschiedenen großen Persönlichkeiten des Klaviers und des Streichquartetts neue Möglichkeiten geben, ihre Kunst einem weiteren Publikum bekannt zu machen. So auch Menahem Pressler, dem legendären Begründer des ‘Beaux-Arts Trios’. Er hat nun mit über 90 Jahren die Gelegenheit, als Klaviersolist wieder entdeckt zu werden. Das ist natürlich überaus begrüßenswert. Read More →

Johannes Brahms: Violinsonaten Nr. 1-3; Catherine Manoukian, Violine, Gunilla Süssmann, Klavier; 1 CD Berlin Classics 030 0567 BC; 2/12 (75’24) – Rezension von Guy Engels

Es gibt spannendere Einspielungen der Brahms-Sonaten als diese Produktion des Duos Manoukian-Süssmann. Gedehnte Tempi, um romantischen Charakter vorzutäuschen, eine gelegentlich hinkende Balance zwischen Violine und Klavier und eine generell eindimensionale Sicht der Dinge lassen das Interesse schnell erlahmen. Read More →

MITTENDRIN IN DEN HAYDN-QUARTETTEN
Die Haydn-Aufnahmen des Auryn Quartetts wurden im Pizzicato ausführlich kommentiert, und  unsere Feststellung lautete, dass diese Einspielungen dem Hörer kontinuierlich Glück bringen. Glück vor allem deshalb, weil hier keine Diskussionen aufgeworfen werden. Dieser Haydn ist gut und schön, souverän gespielt, und so formvollendet und ausgewogen dargestellt, dass man immer nur staunen kann. Dabei gerät nichts akademisch, loin de là: Die Aurynschen Interpretationen sind hoch musikalisch, lebendig, erfüllt und atmen reine Haydn-Luft. Ich wiederhole es daher noch einmal: Ich kenne kein anderes Quartett, das sich Haydn gegenüber so fair und loyal, so hingebungsvoll und doch so offen verhält wie das Auryn Quartett und sich dabei von nichts anderem inspirieren lässt als von seiner Musik. Dass jetzt nach und nach die Tacet Real Surround-Produktionen auf Blu-ray herauskommen, kann dieses Glück nur noch exponentiell erhöhen. Die erste, 148 Minuten lange Blu-ray mit den sechs Quartetten aus dem Opus 50 versetzt den Hörer mittig ins Quartett und erlaubt ihm ein völlig neues Musikerlebnis (Tacet B 185). Read More →

Bedrich Smetana: Streichquartett Nr. 1; Leos Janacek: Streichquartett Nr. 1 & 2; Jerusalem Quartet; 1 CD Harmonia Mundi 902178; 7/13 (71’14) – Rezension von Guy Engels

Eine Generation trennt Bedrich Smetana und Leos Janacek – musikalisch ist es der Weg von einem der Väter der tschechischen Musik hin zu einem ihrer Vollender. Eines verbindet beide Musiker über ihre stilistische Unterschiedlichkeit hinaus: das spezielle Kolorit der inhärenten Volksmusik, dem das Jerusalem Quartet besondere Aufmerksamkeit verleiht. Read More →

Felix Mendelssohn Bartholdy: Symphonien Nr. 1 & 3; Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Andrés Orozco-Estrada; 1 CD Oehms Classics OC 898; 2011/13 (70'03) – Rezension von Remy Franck

Felix Mendelssohns Symphonien Nr. 1 & 3, live aufgezeichnet im Wiener Musikverein, bilden den Auftakt zum vollständigen Zyklus der Mendelsohn-Symphonien mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter Andrés Orozco-Estrada, der bis Ende 2014 komplett sein wird. Die zweite Symphonie war 2012 bei Preiser Records herausgekommen. Read More →

Fortuna scherzosa; Ina Sedlaczek, Sopran, Hamburger Ratsmusik; 1 CD Audite 92.703; 5/13 (61’39) – Rezension von Guy Engels

Das Streben nach Glück ist ein urmenschliches Verlangen, mit dem sich natürlich auch jederzeit Komponisten auseinandergesetzt haben. Kann man Glück erzwingen, oder kommt es einem zugeflogen? Wie viel Geduld, wie viel Warten wird dem Menschen abverlangt, bis er sein Glück findet? Einen ganzen Fragenkatalog haben die Hamburger Ratsmusik und die Sopranistin Ina Sedlaczek in ihrem einstündigen Programm zusammengefasst. Read More →

Johann Balthasar Christian Freislich: Passio Christi (Brockes-Passion); Julia Kirchner, Ingrida Gapova, Franz Vitzthum, Georg Poplutz, Virgil Hartinger, Daniel Oleksy, Marek Rzepka, Ekkehard Abele, Goldberg Baroque Ensemble, Andrzej Szadejko; 2 CDs Sarton 007-8-1; 9/12 (91') – Rezension von Remy Franck

Der erste Eindruck ist positiv: Diese Erstaufnahme der Passion des Danziger Kapellmeisters Johann Balthasar Freislich (1687-1764) bringt eine Musik zu Gehör, die den sprachlichen Reichtum des Spätbarock voll erfasst und die Affektiertheit dieser Sprache musikalisch genau so affektgeladen umsetzt. Read More →

Mieczysław Weinberg: Sonate Nr. 3 op. 126, Trio op. 48, Sonatina op. 46, Concertino op. 42, Symphonie Nr. 10 op. 98; Gidon Kremer, Violine, Daniil Trifonov, Klavier, Daniil Grishin, Viola, Giedrė Dirvanauskaitė, Violoncello, Danielis Rubinas, Kontrabass, Kremerata Baltica; 2 CDs ECM New Series 2368-69; 2012/13 (ca 100') – Rezension von Remy Franck

Gidon Kremer setzt sich in letzter Zeit verstärkt für Mieczysław Weinberg ein, der am 8. Dezember 1919 in einer jüdischen Familie in Warschau geboren wurde und in die Sowjetunion fliehen konnte, bevor die Nazis Polen besetzten. Diese Flucht rettete ihm vielleicht das Leben, hatte aber trotzdem auch bittere Konsequenzen, da seine Musik in der UdSSR vorübergehend verboten und er selber inhaftiert wurde. Read More →

Music for a While - Improvisations on Purcell; Philippe Jaroussky, Wolfgang Muthspiel, Gianluigi Trovesi, Raquel Andueza, Dominique Visse, Vincenzo Capezzuto, L'Arpeggiata, Christina Pluhar; 1 CD Erato 4636203 (+ Bonus DVD); 2013 (76'21) – Rezension von Remy Franck

Crossover-Projekte gibt es immer wieder, geglückte und missratene. Künstlerisch wirklich anspruchsvoll haben sich meistens nur Jazzmusiker mit Klassik auseinandergesetzt. Ich denke in erster Linie an den Amerikaner Uri Caine. Für diese Purcell-Crossover-CD, denn das ist es, und man muss jeden Puristen davor warnen, steht jedoch eine Barockmusikerin am Ursprung, die Österreicherin Erika Pluhar. Read More →

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