BEEINDRUCKENDE ORCHESTERLIEDER
Mit ihrer warmen, silbrig leuchtenden Sopranstimme singt Ildiko Raimondi ein Programm mit Orchesterliedern von Richard Strauss und Franz Schubert, die letzten in Bearbeitungen von Max Reger, Felix Mottl und Anton Webern. Die Sängerin geht sehr auf die Texte ein, was zu einfühlsamen und sehr charaktervollen Interpretationen führt. Technisch kann sich Ildiko Raimondi dabei auf ihre sichere Artikulation, eine schöne Farbpalette und eine dynamisch beeindruckende Nuancierungskraft verlassen. Read More →
Die Pianistin, die sich hier für Scriabin einsetzt, verdient Beachtung. Auf ihrer (leider schlecht) leserlichen Homepage erfährt man etwas mehr über die Südkoreanerin Yu Jung Yoon, die, dank ihrer Geschwister, schon in sehr jungen Jahren ihre Faszination für das Klavier entdeckte und danach als eine der jüngsten Schülerinnen überhaupt am St. Petersburger Konservatorium angenommen wurde. Dort führte ihr Lehrer Vasily A. Kalmikov sie in die Musikwelt von Scriabin ein. Read More →
JUMPPANENS UNTERKÜHLTER BEETHOVEN
Wenngleich heute die meisten jungen Musiker spieltechnisch auf der Höhe sind, so vermisst man doch oft die persönliche Handschrift und ein überzeugendes interpretatorisches Konzept. Spieltechnisch brillant ist der Pianist Paavali Jumppanen, der sich auf Ondine an Beethovens Sonaten op. 2 Nr. 1-3, dem Opus 101 und der Hammerklaviersonate op. 106 versucht. Wenn sein sprödes, unterkühltes Spiel anfangs noch interessant ist, so fehlt dem Pianisten doch auf Dauer die Fähigkeit, es zu variieren. Read More →
Die erste Frage, die man sich bei dieser hervorragend im Surround-Verfahren eingespielten Veröffentlichung stellt, ist die nach den Herausgebern. Da findet man, wie bei amerikanischen Filmproduktionen, eine ganze Anzahl von Hinweisen: 2+2+2 Recording, Audiomax, Berthold Records, Musikproduktion Dabringhaus und Grimm. Wer soll daraus noch klug werden? Da muss man schon ernsthaft im Booklet nachsehen, um herauszufinden, wer die Produzenten sind. Sei’s drum! Die Einspielung ist überaus transparent, jedes Instrument ist präsent und die räumliche Aufteilung wird hervorragend wiedergegeben. Read More →
Welche eine zauberhafte CD! Die junge kanadische Harfenistin Valérie Milot spielt, begleitet vom Ensemble ‘Les Violons du Roy’ unter der Leitung von Bernard Labadie, drei sehr bekannte Harfenkonzerte und zeigt sich dabei als sehr persönliche Interpretin. Gleich im Händel-Konzert fällt ihr fein dosiertes Nuancieren des Klangs auf, ebenso ihre erstaunliche Palette von Klangfarben, die das Konzert weit über den Charakter des eleganten Unterhaltungsstücks hinaus führt. Read More →
Zweierlei fällt einem auf, wenn man sich die beiden ersten CDs der entstehenden Beethoven-Gesamtaufnahme des britischen Pianisten James Brawn (*1971) anhört: eine extreme Klarheit des Spiels, ein stupendes Nuancierungsvermögen auf allen Ebenen, dynamisch, farblich, bei den Tempi auch, und, daher kommend, ein sehr fein strukturiertes Interpretieren mit ungewöhnlichen Akzenten und in beiden Richtungen extremen Tempi, die bei anderen Pianisten zum Zerfall der Musik führen würden. Read More →
Dieser CD möchte ich die Pizzicato-Supersonic-Ehrung zukommen lassen, nicht, weil sie perfekt wäre: Es gibt aufnahmetechnisch sicher überzeugendere Einspielungen auf dem Markt. Sondern, weil mir daran liegt, einen Pianisten zu ehren und ihm meinen Dank für ein außergewöhnliches Lebenswerk im Dienste der Musik auszusprechen, und diese CD eignet sich dazu bestens. Read More →
Impressionen sind Gedanken, also nichts Handfestes, nichts Gestandenes. Und genau so interpretiert John Neschling das Werk Ottorino Respighis, leicht, impressionistisch delikat gefärbt, elastisch und federnd. Es geht ihm nicht, wie etwa LaVecchia (Brilliant Classics) um Atmosphäre, nichts Spätromantisches ist zu spüren und auch kein Pathos. Das ‘Orchestre Philharmonique Royal de Liège’ reagiert hochsensibel auf Neschlings Leitung und brilliert an allen Pulten. Read More →
Hört man sich diese Einspielung der drei Streichquartette von Benjamin Britten an, dann versteht man nicht, wieso diese Werke so selten gespielt werden. Auch hier scheint der europäische Hang zum Intellekt der Musik Brittens im Wege zu stehen. Das britische Endellion Quartett geht diese Werke sehr musikantisch an und trifft genau den richtigen Ton. Expressivität, Architektur, Klang und Farben, hier wird alles in ein sehr natürliches Gleichgewicht gebracht. Read More →
Zwischen diesen beiden Symphonien, der Zweiten und der Zehnten, des im Oktober 2012 in Dresden verstorbenen Hans Werner Henze liegt ein halbes Jahrhundert. Die Zweite stammt von 1949 und ist ein Auftragswerk des Süddeutschen Rundfunks, die Zehnte und letzte geht auf den Impuls von Paul Sacher und von Sir Simon Rattle zurück, der sie denn auch 2002 mit dem CBSO in Luzern uraufgeführt hat. Read More →