The Russian Ballet; Sergei Prokofiev: Ten Pieces from Romeo and Juliet; Piotr Tchaikovsky/Mikhail Pletnev: Concert Suite from The Nutcracker; Igor Stravinsky: 3 Movements from Petrouchka; Violetta Egorova, Klavier; 1 CD Accademia Pianistica Siciliana*; 2013 (76'24) – Rezension von Remy Franck

Die russische Pianistin Violetta Egorova ist eine intelligente Gestalterin, und mit einer absoluten Überlegenheit in allem Technischen kann sie beide Fähigkeiten in eine stupende Behandlung ihres Instruments einbringen. Ihre dynamische Nuancierungskraft ist genau so phänomenal wie die Klarheit der Akkorde oder die feinjustierte Artikulierung. Read More →

FILMMUSIK OHNE FILM
Der 1970 geborene Amerikaner Peter Boyer ist ein erfolgreicher Film- und Fernsehkomponist, der auch im klassischen Bereich aktiv ist und dort eine Musik schreibt, die seine Fertigkeiten fürs visuelle Geschäft nicht verleugnet. Alle fünf Werke einer bei Naxos herausgekommenen CD (Silver Fanfare, Festivities, 3 Olympians für Streichorchester, Celebration Overture, Symphonie Nr. 1) sind eigentlich Filmmusik ohne Film, effektvoll und voller Effekte, abwechslungsreich, dramatisch und stimmungsvoll. Die Erste Symphonie ist, wie der Komponist sagt, ein lyrisches und rhythmisch aufgeladenes Stück zum Gedenken an Leonard Bernstein. Die Aufnahmen sind hervorragend und werden jeden Freund brillanter Symphonik ohne Tiefgang zufrieden stellen (8.559769). Read More →

Thomas Adès: Concentric Paths; Jean Sibelius: Violinkonzert, 3 Humoresken; Augustin Hadelich, Violine, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Hannu Lintu; 1 CD Avie AV 2276; 6/13 (60'50) – Rezension von Remy Franck

Das Violinkonzert ‘Concentric Paths’ schrieb Thomas Adès im Jahre 2005. In dem dreisätzigen Werk, das sich wie ein Triptychon präsentiert, mit einem langsamen Mittelsatz, der mehr als die Hälfte der ganzen Musik ausmacht, scheint sich alles zu drehen. Es ist eine spiralförmige musikalische Feder, die sich dehnt, springt, sich wieder zusammenzieht, effektvoll im ersten Satz, sehrend im zweiten und sehr verspielt und voller potentieller Energie im Finale. Read More →

Trombett- undt musikalischer Taffeldienst (Musik aus dem Archiv Kremsier); Anonymus: Sonata a 9; Franz Ignaz Biber: Sonata VII a5 aus Sonatae tam aris aulis servientes, Sonata a6 'Die Pauern Kirchfahrt genandt', Trombett- undt musikalischer Taffeldienst a4; Philipp Jacob Rittler: Sonata a18, Sonata a17, Ciaccona a7, Sonata Sancti Caroli a17; Alessandro Poglietti: Sonata VII a5; Pavel Josef Vejvanovsky: Sonata Sancti Mauritii a8; Johann Heinrich Schmelzer: Sonata a3; Jan Křtitel Tolar: Sonata a10; Concerto Stella Matutina; 1 CD Frabernardo FB1209232; 2013 (70') – Rezension von Remy Franck

Heinrich Ignaz Bibers ‘Trombett- undt musikalischer Taffeldienst a4’ lieferte den Titel für diese prächtigen Aufnahmen des ‘Concerto Stella Matutina’, das Musik aus dem Archiv Kremsier spielt. Die mährische Stadt Kremsier (heute in Tschechien gelegen) wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden völlig zerstört. Mit dem Regierungsantritt von Karl II. von Liechtenstein-Kastelkorn als Bischof von Olmütz erlebte die Stadt einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Der musikliebende Bischof war sehr an Stücken ‘mit Pauken und Trompeten’ interessiert. Read More →

Sergei Rachmaninov: Klavierkonzert Nr. 3; Sergei Prokofiev: Klavierkonzert Nr. 2; Yuja Wang, Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela, Gustavo Dudamel; 1 CD Deutsche Grammophon 4791304; Live 2/13 (71'49) – Rezension von Remy Franck

In diesem Programm und mit diesen Musikern wird es ja wohl ein Maximum an brillanter Symphonik geben, sagte ich mir, ehe ich die CD in den Player legte. Und dann kam es nur teilweise so. Denn im Rachmaninov-Konzert gibt sich die Pianistin anfangs sehr zurückhaltend, und ihr Hang zum Unterbetonen, unerwartete Pianissimo-Effekte zu produzieren, ganze Phasen nebensächlich werden zu lassen, um dann ganz kurze Glitzereffekte zu setzen, grenzt an Manierismus. Offensichtlich war das Motto Delikatesse eine Leitlinie für Frau Wang. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7; London Philharmonic Orchestra, Stanislaw Skrowaczewski; 1 CD LPO 0071; 10/12 (68’56) – Rezension von Alain Steffen

Stanislaw Skrowaczewski gehört noch zu jenen Dirigenten, die die Bruckner-Linie eines Jochum, Celibidache und Wand weiterführen. Neben Bernard Haitink dürfte Skrowaczewski somit der letzte lebende Dirigent einer Tradition sein, welche musikalische Tiefe und religiös-philosophisches Empfinden mit einer klangintensiven und episch breiten Interpretation zu verschmelzen versucht. Skrowaczewskis 2012 mitgeschnittene 7. Symphonie lässt noch einmal diesen langsam aussterbenden Musizierstil in all seiner Pracht aufleben. Read More →

Eduard Franck: Klaviertrios op. 22, op. 53, E-Dur WoO; Schweizer Klaviertrio; 1 CD Audite 97.690; 5/13 (74’21) – Rezension von Guy Engels

Eduard Franck war ein Schüler und Freund von Felix Mendelssohn Bartholdy, bekannt mit Clara und Robert  Schumann. Die musikalische Nähe zu diesen prominenten Romantikern ist in seinen Kompositionen nicht zu überhören. Als purer Nachahmer darf er denn noch nicht abgestempelt werden. Read More →

Josef Suk: Klavierquintett op. 8; Antonin Dvorak: Klavierquintett Nr. 1 op. 81; Ensemble Syntonia; 1 CD Syntonia SYN 001; 2013 (72'13) – Rezension von Remy Franck

Mit zwei energetischen Interpretationen wartet das Quintett Syntonia, laut eigener Angabe das einzige Klavierquintett Frankreichs, auf dieser CD auf. Die Streicher Stéphanie Moraly, Thibault Noally, Anne-Aurore Anstett, Patrick Langot und ihr Pianist Romain David spielen die schnellen Sätze beider Werke kraftvoll und zupackend, aber auch mit großem Klangempfinden und sind in den langsamen Sätzen ganz bewegend. An Dynamik, Nuancierungskraft und an kommunikativer Leidenschaftlichkeit ist hier gewiss alles vorhanden, was in diesen Kompositionen einen Musikgenuss allerersten Ranges garantiert. Read More →

PETRASSI MIT KÜHLER ELEGANZ
Goffredo Petrassi (1904-2003) hatte eine blühende Einfallskraft. Das zeigt eine Naxos-CD, die mit seinem flatterhaften Flötenkonzert beginnt, nicht unbedingt das attraktivste Werk für den Anfang, denn diese Musik kann den Hörer ganz schön nervös machen. Würde er aber gleich im ersten Track aufgeben, käme er nicht in den Genuss des nachfolgenden, reizvollen Klavierkonzerts. Dieses halbstündige, dreisätzige Werk zeigt den Einfluss Prokofievs. Read More →

Ludwig van Beethoven: Streichquartette op. 18/4, op. 95, op. 18/2; Minetti Quartett; 1 CD Hänssler Classic 098.029; 5/13 (66’59) - Rezension von Guy Engels

Mittlerweile ist man bei Beethovens Kammermusik eine etwas unkonventioneller, furchtlosere, vielleicht sogar ein wenig burschikose Gangart gewohnt, die durchaus ihre Berechtigung hat. Das österreichische Minetti-Quartett bevorzugt eine eher klassische Lektüre mit einem schmiegsamen Ton, einer abgerundeten Balance und weichen Bogenstrichen. Beethovens Musik wird dabei keineswegs glatt gebügelt, sie bleibt kontrastreich, emotional, aufwühlend und spannend von der ersten bis zur letzten Note. Read More →

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