Auch auf dieser 11. CD seiner Auseinandersetzung mit dem Klavierwerk von Franz Schubert bleibt Gerhard Oppitz seinem Prinzip treu: Er stellt eine der Sonaten oder ein anderes bedeutsames Klavierstück in den Mittelpunkt und umgibt die Komposition mit Werken, die man kaum im Konzert hören kann und die auch zumeist nur selten aufgenommen worden sind. Read More →
Telemanns Oper ‘Miriways’ behandelt einen schon zu des Komponisten Lebzeiten aktuellen politischen Stoff. Nur wenige Jahre vor der Uraufführung am 26. Mai 1728 an der Hamburger Gänsemarktoper trug sich im fernen Persien Folgendes zu: Mir Wais – ein Stammesfürst aus dem afghanischen Kandahar, erkannte die militärische Schwäche der persischen Dynastie und rebellierte erfolgreich gegen die Besatzung. Read More →
Zuerst ist man erstaunt: Da geben die beiden exzellenten französischen Musiker ihrer neuen CD den ‘reißerischen’ Titel ‘Arpeggione’, und dann ist auf ihr nur ein einziges Werk von Franz Schubert. Hinzu kommen Schumann, Debussy und Benjamin Britten. Dabei haben die vier Komponisten doch recht wenig miteinander zu tun. Warum also diese Kombination? Darüber klärt uns das Booklet auf: Es ist eine Hommage an Mstislav Rostropovich und Benjamin Britten, dessen 100. Geburtstag die Musikwelt bekanntlich 2013 gefeiert hat. Beide haben diese Werke zusammen für die Schallplatte aufgenommen… in legendären Einspielungen. Read More →
Es ist erstaunlich, wie gut Transkriptionen symphonischer Werke für Saxophon-Quartett funktionieren. Die drei Ravel-Werke, die hier zu hören sind, erlangen nicht zuletzt durch die grosszügige Verwendung des Tenorsaxophons ein einzigartiges Farbenspektrum. Zu der atemberaubenden Wirkung der ‘Pavane pour une infante défunte’ und von ‘Le tombeau de Couperin’ trägt natürlich auch das technisch souveräne und zudem extrem stimmungsvolle Spiel des Quartetts bei. Read More →
Dieser Livemitschnitt aus der Sächsischen Staatsoper Dresden ist erst die zweite Einspielung der Oper ‘Svanda Dudak’ (Schwanda, der Dudelsackpfeifer) in tschechischer Sprache. Die sängerisch beste (mit Hermann Prey, Lucia Popp, Siegfried Jerusalem und Siegmund Nimsgern) erschien 1980 bei CBS und ist leider in deutscher Sprache. Read More →
SARASATE IN VOLLER PRACHT
Die chinesische Geigerin Tianwa Yang beendet ihre Sarasate-Edition bei Naxos mit einer randvoll gefüllten CD: es sind Transkriptionen und Bearbeitungen von Themen von Komponisten wie Chopin, Mondonville, Händel, Bach u.a.. Zwischen zart und opulent spielt Tianwa Yang mit stupender technischer Souveränität und einem wirklich immer prachtvollen Klang. Sie hütet sich vor Sentimentalismus, vielleicht etwas auf Kosten der Verinnerlichung, aber ihr technisch vollendetes Spiel fasziniert nichtsdestotrotz 80 Minuten lang. Am Klavier agiert sehr umsichtig, sehr konstruktiv, Markus Hadulla (Naxos 8.572709). Read More →
Die Nazis hatten während ihrer Angriffe auf Großbritannien die ahnungslose Stadt Coventry in den West Midlands am 13. November 1940 so radikal bombardiert, dass Klumpfuß-Goebbels später den Begriff ‘coventrieren’ prägen konnte, um totale Verwüstungen von Städten und Stadtteilen zu bezeichnen. Bei den Luftangriffen auf Coventry kamen 568 Menschen ums Leben, 4.330 Häuser und unersetzliche Kulturgüter, vor allem aber die mittelalterliche ‘St Michael’s Cathedral’, wurden zerstört. Nach dem Krieg beschloss man, eine neue Kathedrale im rechten Winkel zu diesen Ruinen zu erbauen. Für deren Einweihung bat das ‘Coventry Cathedral Festival Committee’ Benjamin Britten, eine größere Komposition zu schreiben. Read More →
Ist das die ‘Symphonie Fantastique’? Oder vielleicht eher die ‘Symphonie Hyperactive’? Mit Überakzentuierung und Überbeweglichkeit dirigiert Mariss Jansons am Sujet vorbei. Er beschreibt mehr, und immer aus seiner Sicht, als dass er Empfindungen wiedergeben würde. Kein Opium, kein Rausch! Und selbst dort, wo er wirklich symphonisch die höchste Brillanz aus dem Orchester holen könnte, in den beiden letzten Sätzen, erleben wir nicht die Groteske per se, sondern die Karikatur davon. Der Gang zum Schafott tänzelt, und im Hexensabbat wird der Effekt auch durch Ridikülisierung relativiert. Read More →
So wie es Pianisten gibt, die mit dem Schleudersitz von ihren Plattenfirmen oder Agenturen in die Musikwelt katapultiert werden, so gibt es auch andere, manchmal viel bessere, von denen man nur selten etwas hört. Zu ihnen zählt die Münchner Pianistin Margarita Höhenrieder, die zwar mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, James Levine, Fabio Luisi, Lorin Maazel und vielen namhaften Orchestern zusammen gearbeitet hat, in der Musikwelt aber nicht wirklich einen Namen hat. Read More →
Manchmal fragt man sich, wie eine Plattenfirma ein solches Produkt auf den Markt bringen kann. Bereits die von uns an dieser Stelle besprochene Debüt-CD von Valentin Valentiyev der gleichen Basler Firma bmn hinterließ einen recht unfertigen Eindruck. Wenn das hier vorliegende Programm, nämlich Liederzyklen von Hans von Bülow und Richard Wagner, nebst zwei Liszt-Liedern hochinteressant ist, so bleiben die musikalischen Leistungen doch weit hinter den Erwartungen zurück. Read More →