Francis Poulenc: Stabat Mater, Gloria, Litanies à la Vierge noire; Patricia Petibon, Choeur & Orchestre de Paris, Paavo Järvi, 1 CD Deutsche Grammophon 4791497; 3/13(64’09) – Rezension von Guy Engels

Selbst in seinen religiösen, mystisch geprägten Werken kann Francis Poulenc seinen neckischen musikalischen Humor nicht verbergen. Diese heitere Art verleiht den Sakralkompositionen eine sehr menschliche, zutiefst humane Aura, eine positive, frohe Hinwendung zum Göttlichen. Patricia Petibon schätzt diese Facette von Poulencs Musik. Das hört man in jeder Note, in jeder Phrase. Ihr unbeschwerter, erfrischender Zugang zu Poulenc, ihre stimmliche Leichtigkeit nehmen den Zuhörer mit. Read More →

Piotr I. Tchaikovsky: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2; Denis Matsuev, Mariinsky Orchester, Valery Gergiev; 1 SACD Mariinsky MAR 0548; 4/13 (78'2) – Rezension von Remy Franck

Als Valery Gergiev vor einiger Zeit Tchaikovskys Erstes Klavierkonzert mit Daniil Trifonov aufnahm, gab er sich bestenfalls routiniert, und nur Trifonov war wirklich gut in dieser Einspielung. Bei seinem Freund Matsuev ist der russische Achterbahndirigent engagierter, und beide zusammen bringen zwei packende Interpretationen der beiden Tchaikovsky-Konzerte zustande. Matsuevs Spiel variiert zwischen zart und kraftvoll und ist immer extrem klar, prägnant und rhetorisch. Nicht zu Unrecht wird der Pianist manchmal mit Emil Gilels verglichen. Read More →

Antonin Dvorak: Violinkonzert a-moll op. 53, Mazurka e-moll op. 49 für Violine & Orchester, Romanze f-moll op. 11 für Violine & Orchester, Humoreske op. 101 für Violine & Klavier; Anne-Sophie Mutter, Violine, Ayami Ikeba, Klavier, Berliner Philharmoniker, Manfred Honeck; 1 CD + 1 DVD Deutsche Grammophon 4791984; 2/13 (106'37) – Rezension von Remy Franck

Nach circa 30 Jahren, nach ihren ersten Einspielungen mit Karajan, die den Beginn ihrer Weltkarriere markierten, machte Anne-Sophie Mutter 2013 wieder eine Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern. Und wenn früher Karajan eindeutig der Leader war, so drückt Mutter in diesen neuen Einspielungen der Musik selber ihren ganz individuellen und persönlichen Stempel auf. Read More →

Kalevi Aho: Minea (Concertante Music for Orchestra), Concerto for Double Bass and Orchestra, Symphony No.15; Eero Munter, Kontrabass, Lahti Symphony Orchestra, Osmo Vänskä, Jaakko Kuusisto, Dima Slobodeniouk; 1 SACD BIS-1866; 2013 (78'19) – Rezension von Remy Franck

Das orientalisch gefärbte ‘Minea’ leitet dieses Programm mit Musik des 1949 geborenen finnischen Komponisten Kalevi Aho ein. Die Komposition, die für das ‘Minnesota Orchestra’ und den auch hier dirigierenden Osmo Vänskä geschrieben wurde, benutzt fernöstliche Motive, arabische Rhythmen und orientalische Tonleitern in einer Musik, die Vänskä frenetisch steigert. Ein superbes Klangfest, das laut dem Komponisten die westliche Musik aus anderen Perspektiven zeigen will. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Betulia liberata; Margot Oitzinger, Alt (Giuditta), Christian Zenker, Tenor (Ozia), Markus Volpert, Bariton (Achior), u.a, L’Orfeo Barockorchester, Michi Gaigg; 2 SACDs Challenge Classics; 8/12 (122’52) – Rezension von Alain Steffen

Wenn diese Aufnahme von Mozarts ‘Betulia liberata’ auch einigen Repertoirewert besitzt und zum Teil mit vorzüglichen Leistungen aufwartet, kann ich diese schön aufgemachte und sehr informative Produktion nur bedingt empfehlen. Read More →

Enjott Schneider: Chatroom, Morgenstern-Liederbuch für Chor und Orchester Variationen über die Liebe; Kammerakademie Neuss, Die Singphoniker; 1 CD Oehms Classics OC 878; 9/12 (47’17) - Rezension von Guy Engels

Worthülsen, neue Wortschöpfungen, Sprachkürzel heutiger Kommunikationsmittel: Enjott Schneider bedient sich im Fundus aktuellen Vokabulars für seinen Liederzyklus ‘Chatroom’, der dieser Produktion den Titel gibt. Er vertont dadaistische Wortschnipsel, die heute in Chatrooms, bei SMS und zum Teil auch in der Werbung verwendet werden. Dabei nimmt er sich allerdings nicht immer  allzu ernst, was wiederum zum Morgenstern-Liederbuch und den Variationen über die Liebe passt. Auch hier erleben wir genussvolles musikalisches Ironisieren, das sich gelegentlich in brachialer Trivialität kundtut. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: 45 Symphonies; Danish National Chamber Orchestra, Adam Fischer; 12 CDs Dacapo 8.201201; 2006-2013 (713')- Rezension von Remy Franck

Besitzen Sie eine Gesamtaufnahme aller 45 Mozart-Symphonien? Nein? Dann kaufen Sie diese hier, aufgenommen vom ‘Danish Natonal Chamber Orchestra’ unter Adam Fischer. Ach, Sie haben schon quasi alle Mozart-Symphonien in Ihrer Diskothek? Nun, dann kaufen Sie diese hinzu. Denn was Sie haben, werden Sie mit dem hier nicht vergleichen können. Zu ‘anders’ ist dieser Mozart, sehr  eruptiv, immer in Bewegung, immer mitreißend. Read More →

Arnold Schönberg: Verklärte Nacht, op. 4, Kammersymphonie Nr. 2 op. 38; Anton Webern: Langsamer Satz; Orchestre de Chambre de Lausanne, Heinz Holliger; 1 CD Zig Zag Territoires ZZT328; 2013 (61'35) – Rezension von Remy Franck

Wenn ein Modernist wie Heinz Holliger Arnold Schönbergs ‘Verklärte Nacht’ dirigiert, darf man keinen molligen Klang erwarten, und vielleicht sogar nicht einmal eine wirklich ‘verklärte’ Musik. Bei Holliger wird das Werk ungeheuer dramatisch, glühend, und, weil ohne Vibrato, ätzend und brennend zugleich. Read More →

Richard Strauss: Tondichtungen Vol. 2 (Till Eulenspiegels lustige Streiche, Don Quixote, Macbeth); SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, François-Xavier Roth; 1 CD Hänssler Classic 93304; 2012/13 (74'19) – Rezension von Remy Franck

François-Xavier Roth hat ein klares Konzept von den drei Tondichtungen, die er auf dieser CD dirigiert: er gestaltet ungemein handlungsbezogen und nutzt des Komponisten Richard Strauss opulente Orchestrierung, um die Figuren klar und deutlich, mehr noch, um sie lebendig werden zu lassen. Read More →

Ludwig van Beethoven: Streichquartette Nr. 3 & 5 op. 18, Nr.16 op.135; Hagen Quartett; 1 SACD Myrios 009; 10 & 12/12 (79’25) – Rezension von Alain Steffen

Eine der wichtigsten Charakteristika des Hagen-Quartetts war immer schon seine unmittelbare Spielfreude, bei der man die spontane Kommunikation quasi hautnah miterleben konnte. Nun, das Hagen Quartett hat sich weiter entwickelt, ist reifer geworden und man kann nicht leugnen, dass sich eine gewisse Routine eingeschlichen hat. Die vier Musiker arbeiten nun schon seit über 30 Jahren zusammen. Das bedeutet, dass man sich in- und auswendig kennt und vieles einfach automatisch abläuft. Read More →

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