Es ist erstaunlich, wie gut Transkriptionen symphonischer Werke für Saxophon-Quartett funktionieren. Die drei Ravel-Werke, die hier zu hören sind, erlangen nicht zuletzt durch die grosszügige Verwendung des Tenorsaxophons ein einzigartiges Farbenspektrum. Zu der atemberaubenden Wirkung der ‘Pavane pour une infante défunte’ und von ‘Le tombeau de Couperin’ trägt natürlich auch das technisch souveräne und zudem extrem stimmungsvolle Spiel des Quartetts bei. Read More →
Dieser Livemitschnitt aus der Sächsischen Staatsoper Dresden ist erst die zweite Einspielung der Oper ‘Svanda Dudak’ (Schwanda, der Dudelsackpfeifer) in tschechischer Sprache. Die sängerisch beste (mit Hermann Prey, Lucia Popp, Siegfried Jerusalem und Siegmund Nimsgern) erschien 1980 bei CBS und ist leider in deutscher Sprache. Read More →
SARASATE IN VOLLER PRACHT
Die chinesische Geigerin Tianwa Yang beendet ihre Sarasate-Edition bei Naxos mit einer randvoll gefüllten CD: es sind Transkriptionen und Bearbeitungen von Themen von Komponisten wie Chopin, Mondonville, Händel, Bach u.a.. Zwischen zart und opulent spielt Tianwa Yang mit stupender technischer Souveränität und einem wirklich immer prachtvollen Klang. Sie hütet sich vor Sentimentalismus, vielleicht etwas auf Kosten der Verinnerlichung, aber ihr technisch vollendetes Spiel fasziniert nichtsdestotrotz 80 Minuten lang. Am Klavier agiert sehr umsichtig, sehr konstruktiv, Markus Hadulla (Naxos 8.572709). Read More →
Die Nazis hatten während ihrer Angriffe auf Großbritannien die ahnungslose Stadt Coventry in den West Midlands am 13. November 1940 so radikal bombardiert, dass Klumpfuß-Goebbels später den Begriff ‘coventrieren’ prägen konnte, um totale Verwüstungen von Städten und Stadtteilen zu bezeichnen. Bei den Luftangriffen auf Coventry kamen 568 Menschen ums Leben, 4.330 Häuser und unersetzliche Kulturgüter, vor allem aber die mittelalterliche ‘St Michael’s Cathedral’, wurden zerstört. Nach dem Krieg beschloss man, eine neue Kathedrale im rechten Winkel zu diesen Ruinen zu erbauen. Für deren Einweihung bat das ‘Coventry Cathedral Festival Committee’ Benjamin Britten, eine größere Komposition zu schreiben. Read More →
Ist das die ‘Symphonie Fantastique’? Oder vielleicht eher die ‘Symphonie Hyperactive’? Mit Überakzentuierung und Überbeweglichkeit dirigiert Mariss Jansons am Sujet vorbei. Er beschreibt mehr, und immer aus seiner Sicht, als dass er Empfindungen wiedergeben würde. Kein Opium, kein Rausch! Und selbst dort, wo er wirklich symphonisch die höchste Brillanz aus dem Orchester holen könnte, in den beiden letzten Sätzen, erleben wir nicht die Groteske per se, sondern die Karikatur davon. Der Gang zum Schafott tänzelt, und im Hexensabbat wird der Effekt auch durch Ridikülisierung relativiert. Read More →
So wie es Pianisten gibt, die mit dem Schleudersitz von ihren Plattenfirmen oder Agenturen in die Musikwelt katapultiert werden, so gibt es auch andere, manchmal viel bessere, von denen man nur selten etwas hört. Zu ihnen zählt die Münchner Pianistin Margarita Höhenrieder, die zwar mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, James Levine, Fabio Luisi, Lorin Maazel und vielen namhaften Orchestern zusammen gearbeitet hat, in der Musikwelt aber nicht wirklich einen Namen hat. Read More →
Manchmal fragt man sich, wie eine Plattenfirma ein solches Produkt auf den Markt bringen kann. Bereits die von uns an dieser Stelle besprochene Debüt-CD von Valentin Valentiyev der gleichen Basler Firma bmn hinterließ einen recht unfertigen Eindruck. Wenn das hier vorliegende Programm, nämlich Liederzyklen von Hans von Bülow und Richard Wagner, nebst zwei Liszt-Liedern hochinteressant ist, so bleiben die musikalischen Leistungen doch weit hinter den Erwartungen zurück. Read More →
Nur gut, dass die beiden letzten Symphonien von Franz Schubert einen Beinamen –’Unvollendete’ und ‘Große’ – haben, sonst wüsste man mit all dem Hickhack um ihre Nummerierung bald nicht mehr, woran man überhaupt ist! Nun hat sich der Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel, Dennis Russell Davies, auch dem ‘Trend’ angeschlossen und aus der Neunten die Achte gemacht. Davies hat aber noch etwas geschafft: Seine Interpretation ist mit über 62 Minuten die längste von den 25 Aufnahmen, die ich habe. Read More →
SCHROTT!
Deutsche Grammophon veröffentlicht das Silvesterkonzert 2013 aus Dresden. Neben Stücken von Lincke, Stolz, Lincke und Tauber erklingen Melodien von Gershwin, Bernstein und Loewe. Renée Fleming glänzt in ‘Foolish Heart’ sowie ‘The Loreley’ und verbrennt die Schlussnoten aus ‘I could have danced all night’ mit einem laserscharfen Geschrei. Wagner-Tenor Klaus Maria Vogt nimmt seine Stimme so sehr zurück, dass sie meist völlig verblasst und nur selten gefallen will. Mit seinem Gesäusel reißt Vogt das Programm unter jedes Akzeptanz-Niveau. Da hätte bei DG jemand den Mut haben müssen, um zu sagen: Diesen Schrott veröffentlichen wir nicht (DG, Tonight, 4792483). Read More →
Dies hätte eine recht gute Aufnahme der 2. Symphonie von Antonin Dvorák werden können. Doch zeigt sich das ‘Bournemouth Symphony Orchestra’ nicht in seiner besten Verfassung, mit wenig Konzentration, vielen unpräzisen, verhuschten Momenten und zu viel pauschalem Musizieren. Klanglich bleibt das Orchester hinter der Konkurrenz zurück. Read More →