Fortuna scherzosa; Ina Sedlaczek, Sopran, Hamburger Ratsmusik; 1 CD Audite 92.703; 5/13 (61’39) – Rezension von Guy Engels

Das Streben nach Glück ist ein urmenschliches Verlangen, mit dem sich natürlich auch jederzeit Komponisten auseinandergesetzt haben. Kann man Glück erzwingen, oder kommt es einem zugeflogen? Wie viel Geduld, wie viel Warten wird dem Menschen abverlangt, bis er sein Glück findet? Einen ganzen Fragenkatalog haben die Hamburger Ratsmusik und die Sopranistin Ina Sedlaczek in ihrem einstündigen Programm zusammengefasst. Read More →

Johann Balthasar Christian Freislich: Passio Christi (Brockes-Passion); Julia Kirchner, Ingrida Gapova, Franz Vitzthum, Georg Poplutz, Virgil Hartinger, Daniel Oleksy, Marek Rzepka, Ekkehard Abele, Goldberg Baroque Ensemble, Andrzej Szadejko; 2 CDs Sarton 007-8-1; 9/12 (91') – Rezension von Remy Franck

Der erste Eindruck ist positiv: Diese Erstaufnahme der Passion des Danziger Kapellmeisters Johann Balthasar Freislich (1687-1764) bringt eine Musik zu Gehör, die den sprachlichen Reichtum des Spätbarock voll erfasst und die Affektiertheit dieser Sprache musikalisch genau so affektgeladen umsetzt. Read More →

Mieczysław Weinberg: Sonate Nr. 3 op. 126, Trio op. 48, Sonatina op. 46, Concertino op. 42, Symphonie Nr. 10 op. 98; Gidon Kremer, Violine, Daniil Trifonov, Klavier, Daniil Grishin, Viola, Giedrė Dirvanauskaitė, Violoncello, Danielis Rubinas, Kontrabass, Kremerata Baltica; 2 CDs ECM New Series 2368-69; 2012/13 (ca 100') – Rezension von Remy Franck

Gidon Kremer setzt sich in letzter Zeit verstärkt für Mieczysław Weinberg ein, der am 8. Dezember 1919 in einer jüdischen Familie in Warschau geboren wurde und in die Sowjetunion fliehen konnte, bevor die Nazis Polen besetzten. Diese Flucht rettete ihm vielleicht das Leben, hatte aber trotzdem auch bittere Konsequenzen, da seine Musik in der UdSSR vorübergehend verboten und er selber inhaftiert wurde. Read More →

Music for a While - Improvisations on Purcell; Philippe Jaroussky, Wolfgang Muthspiel, Gianluigi Trovesi, Raquel Andueza, Dominique Visse, Vincenzo Capezzuto, L'Arpeggiata, Christina Pluhar; 1 CD Erato 4636203 (+ Bonus DVD); 2013 (76'21) – Rezension von Remy Franck

Crossover-Projekte gibt es immer wieder, geglückte und missratene. Künstlerisch wirklich anspruchsvoll haben sich meistens nur Jazzmusiker mit Klassik auseinandergesetzt. Ich denke in erster Linie an den Amerikaner Uri Caine. Für diese Purcell-Crossover-CD, denn das ist es, und man muss jeden Puristen davor warnen, steht jedoch eine Barockmusikerin am Ursprung, die Österreicherin Erika Pluhar. Read More →

Ernest J. Moeran: Rhapsodien für Orchester Nr. 1 & 2, Rhapsodie Fis-Dur für Klavier & Orchester; Overture for a Masque, In the Mountain Country; Benjamin Frith, Klavier, Ulster Orchestra, JoAnn Falletta; 1 CD Naxos 8.573106; 9/12 (57'06) – Rezension von Remy Franck

Der anglo-irische Komponist Ernst John Moeran (1894-1950) ist ein Stimmungsmaler. Englische Volkslieder, Landschaften und britisches Phlegma beeinflussten seine Werke. So komponierte er eine reizvolle Musik voller wunderbarer Melodien. Read More →

Felix Mendelssohn: Complete Chamber Music For Strings Vol. 4 (Quintett Für 2 Violinen, 2 Violen und Violoncello Nr. 1 A-dur Op. 18, Quintett Für 2 Violinen, 2 Violen Und Violoncello Nr. 2 B-dur Op. 87, 4 Stücke für Streichquartett Op. 81 (Nr. 3 & 4); Mandelring Quartett, Gunter Teuffel, Bratsche; 1 SACD Audite 92.659; 2011/12 (69'28) – Rezension von Remy Franck

Die vierte Folge der gesamten Kammermusik von Felix Mendelssohn mit dem Mandelring Quartett ist die würdige Nachfolgerin der drei ersten Volumes. Die beiden Quintette (mit Gunter Teuffel auf der Bratsche) und die 4 Stücke für Streichquartett op. 81 bieten wiederum ein bestens ausgewogenes, perfekt durchleuchtetes, aber immer auch intensives und daher packendes Spiel. Die geradezu soghaften Sätze 1 und 3  des Opus 18 sowie die Ecksätze des Opus 87 sind dafür gute Beispiele. Read More →

Colores. Lieder von José Morreno, Joaquin Nin, Pablo Sorozabal, Jesus Guridi, Vater Donostia, Frederic Mompou, Ricard Lamote de Grognon, Manuel Garcia Morante; Itziar Martinez Galdos, Sopran, Per Arne Frantzen, Klavier; 1 SAC D Lawo LWC 1048; 10/11 (o.A.)- Rezension von Remy Franck

Die aus dem baskischen San Sebastian stammende Itziar Martinez Galdos ist nicht nur eine erfolgreiche Opernsängerin, sondern hat sich im Repertoire spanischer Romanzen spezialisiert, deren sie 28 Stück auf dieser CD singt. Sie hat sie regional gruppiert, galizisch, baskisch, katalonisch, aber auch vom Charakter gibt es einen Zusammenhang, denn die Auswahl wird von einem Film von Melancholie und Nachdenklichkeit und innerer Ruhe überzogen. Read More →

The Russian Ballet; Sergei Prokofiev: Ten Pieces from Romeo and Juliet; Piotr Tchaikovsky/Mikhail Pletnev: Concert Suite from The Nutcracker; Igor Stravinsky: 3 Movements from Petrouchka; Violetta Egorova, Klavier; 1 CD Accademia Pianistica Siciliana*; 2013 (76'24) – Rezension von Remy Franck

Die russische Pianistin Violetta Egorova ist eine intelligente Gestalterin, und mit einer absoluten Überlegenheit in allem Technischen kann sie beide Fähigkeiten in eine stupende Behandlung ihres Instruments einbringen. Ihre dynamische Nuancierungskraft ist genau so phänomenal wie die Klarheit der Akkorde oder die feinjustierte Artikulierung. Read More →

FILMMUSIK OHNE FILM
Der 1970 geborene Amerikaner Peter Boyer ist ein erfolgreicher Film- und Fernsehkomponist, der auch im klassischen Bereich aktiv ist und dort eine Musik schreibt, die seine Fertigkeiten fürs visuelle Geschäft nicht verleugnet. Alle fünf Werke einer bei Naxos herausgekommenen CD (Silver Fanfare, Festivities, 3 Olympians für Streichorchester, Celebration Overture, Symphonie Nr. 1) sind eigentlich Filmmusik ohne Film, effektvoll und voller Effekte, abwechslungsreich, dramatisch und stimmungsvoll. Die Erste Symphonie ist, wie der Komponist sagt, ein lyrisches und rhythmisch aufgeladenes Stück zum Gedenken an Leonard Bernstein. Die Aufnahmen sind hervorragend und werden jeden Freund brillanter Symphonik ohne Tiefgang zufrieden stellen (8.559769). Read More →

Thomas Adès: Concentric Paths; Jean Sibelius: Violinkonzert, 3 Humoresken; Augustin Hadelich, Violine, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Hannu Lintu; 1 CD Avie AV 2276; 6/13 (60'50) – Rezension von Remy Franck

Das Violinkonzert ‘Concentric Paths’ schrieb Thomas Adès im Jahre 2005. In dem dreisätzigen Werk, das sich wie ein Triptychon präsentiert, mit einem langsamen Mittelsatz, der mehr als die Hälfte der ganzen Musik ausmacht, scheint sich alles zu drehen. Es ist eine spiralförmige musikalische Feder, die sich dehnt, springt, sich wieder zusammenzieht, effektvoll im ersten Satz, sehrend im zweiten und sehr verspielt und voller potentieller Energie im Finale. Read More →

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