Heinrich Schenker: Zweistimmige Inventionen, op. 5, Nr. 1 & 2, Fünf Klavierstücke, op. 4; Johannes Brahms: Intermezzi op. 116 Nr. 4 & 5, Sechs Klavierstücke op. 118, Vier Klavierstücke op. 119; Dirk Joeres, Klavier; Musical Concepts MC146; 3/13 (64'03) – Rezension von Remy Franck

Der österreichische Komponist und Musiktheoretiker Heinrich Schenker (1868-1935), der Harmonielehre bei Anton Bruckner studierte, starb, ehe ihm die Nazis physisches Leid antun konnten. Doch die Werke des jüdischen Musikers waren bis 1945 verfemt und schafften es später nicht mehr, aus der Versenkung herauszukommen. Und wenn, dann wurden eher seine musiktheoretischen Schriften bekannt als seine allerdings auch recht wenigen Kompositionen. Davon hat der Pianist und Dirigent Dirk Joeres deren jetzt einige aufgenommen. Read More →

Christoph Willibald Gluck: Iphigenia in Aulis; Camilla Nylund (Iphigenia), Michelle Breedt (Klytämnestra), Christian Elsner (Achilles), Oliver Zwarg (Agamemnon), Raimund Nolte (Kalchas), Chorus Musicus Köln, Das Neue Orchester, Christoph Spering; 2 CDs Oehms Classics OC 953; 4/13 (114') – Rezension von Remy Franck

Kaum ein Takt blieb unangetastet, als Richard Wagner 1847 die 1774 in Paris uraufgeführte Oper ‘Iphigénie en Aulide’ überarbeitete und aus Christoph Willibald Glucks Prunkoper ein kohärentes musikalisches Psychodrama machte. Der Musikwissenschaftler Kirchmeyer sagte denn auch: « Am Ende ließ sich fragen, ob der Anteil Wagners an dieser Oper nicht ebenso groß sei wie der Glucks. » Read More →

FRISCHES VOM OBERON TRIO
Und da behaupte noch einer, die Klassik-Branche stecke in einer Krise! Wir Rezensenten werden überschüttet mit Unmengen von CDs. Erstaunlich viele junge und neue Künstler versuchen sich durchzusetzen. So das junge Oberon Trio, das sich dem Publikum mit Frische und Können in Haydns Trio Hob. XV:28, Schumanns Opus 63 und Widmanns ‘Passacaglia für Klavier-Trio’ vorstellt. Jonathan Aner, Klavier, Henja Semmler, Violine und Rouven Schirmer entpuppen sich als ein bestens aufeinander eingespieltes Team. Read More →

Felix Mendelssohn-Bartholdy: Symphonie Nr. 2 (Lobgesang); Christiane Karg, Christina Landshamer, Sopran, Michael Schade, Tenor, Chor & Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Pablo Heras-Casado; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902151; 2013 (61'41) – Rezension von Remy Franck

Mendelssohns Zweite Symphonie, 1840 zur Vierhundertjahrfeier der Einführung des Buchdrucks durch Gutenberg geschrieben, erklingt in dieser Aufnahme (wie eigentlich in den meisten Interpretationen, die in den letzten Jahren auf den Markt kamen) klanglich schlank und erstaunlich frisch. Heras-Casado dirigiert sie mit großer Geste, sehr temperamentvoll und zudem auch transparent, mit ungemein viel Farbe und sorgfältig ausgehorchten und wohl balancierten Stimmungen. Diese unpathetische, ehrliche, schwungvolle  ‘Lobgesang’- Symphonie ist eine Freude fürs Ohr. Read More →

Tristanesque – reflections in jazz; Helmut Lörscher Trio; 1 CD Freiburger Edition HHM& MHHM&M 3063; 2013 (61') – Rezension von Alain Steffen

Diese CD bezeugt die unendliche Vielfalt und die Variationsmöglichkeiten klassischer Werke. Dass sich der Jazz regelmäßig mit den alten Meistern auseinandersetzt, das belegen etliche Tondokumente. Allerdings gehört Richard Wagner nicht zu den bevorzugten Komponisten der Jazz-Musiker, obwohl sich Stan Kenton und Uri Caine schon vor Jahren mit Lohengrin, Tristan & Co angefreundet haben. Umso erfreulicher ist diese wunderbare Einspielung mit dem Helmut Lörscher Trio, die zeigt, wie unbeschwert Wagner swingen kann. Read More →

*** - Serge Rachmaninov: Klavierkonzerte Nr.1- 4, Paganini-Rhapsodie op. 43; Viktor Yeresko, Svjatoslav Richter, Peter Donohoe, Nikolai Petrov, USSR State Academic Symphony Orchestra, Leningrad Philharmonic Society Symphona Orchestra, The Central Television and All-Union Radio Big Symphony Orchestra, State Symphony Orchestra of the USSR Ministry of Culture, Gennady Provatorov, Gennady Rozhdestvensky, Kurt Sanderling, Vladimir Fedoseyev, Alexander Dmitriyev; 3 CDs Melodiya 1002128; 1959-1985 (153') – Rezension von Remy Franck

Die erste CD dieser Box beginnt mit einer explosiven Interpretation des Ersten Klavierkonzerts durch Victor Yeresko, einem 1942 in Kiev geborenen Pianisten, der bei dem legendären Heinrich Neuhaus studierte und durch Erste Preise beim ‘Concours Marguerite Long-Jacques Thibaud’ 1963 und beim Tchaikovsksy-Wettbewerb 1966 auch international bekannt wurde. Yeresko lebt seit einigen Jahren in der Bourgogne. Read More →

Ingenious Opposites, Volume 2; Sergei Rachmaninov: Préludes op. 32/5 & 12, op. 23/5, Etudes-tableaux op. 33/7, op. 39/5&9, Moments musicaux op. 16/3 & 4; Serge Prokofiev: Sonaten Nr. 3 & 7; Roman Zaslavsky, piano; 1 Blu-ray Euroarts 2003032; 2013 (63'18) – Rezension von Remy Franck

Auf ein Neues: Augen schließen und das Klavier im Zimmer sehen. Die Klangqualität der Blu ray im Surround ist phänomenal. Da ist nichts verfälscht, jede Nuance ist hörbar, die Dynamik frappierend, selbst bei größter Klangfülle verdichtet sich nichts, sondern dringt ans Ohr, so wie es naturgemäß aus dem Klavier kommt. Read More →

Andrés Isasi: Streichquartette Nr. 0 & 2; Isasi Quartet (Anne Bohigas, Sidonie Bougamont, Karsten Dobers, Matthias Weinmann); 1 CD Naxos 8.572463; 6/10 (55')
Andrés Isasi: Streichquartette Nr. 3 & 4, Andante aus der Aria D-Dur, Scherzetto f-moll, Preludio A-Dur 'Jinete de Abril'; Isasi Quartet (Anne Bohigas, Annick Roussin, Karsten Dobers, Yvan Chiffoleau); 1 CD Naxos 8.572464; 12/11 (63'49) – Rezension von Remy Franck

Nachdem der früh verwaiste, bei seinem wohlhabenden Großvater aufgewachsene Andrés Isasi zunächst in Bilbao studiert hatte, zog er 1909 nach Berlin, wo er Komposition bei Engelbert Humperdinck und Klavier bei Karl Kämpf studierte. Isasi sog die deutsche Kultur auf, die seine spätere Karriere markierte. Nach ersten vielversprechenden kompositorischen Erfolgen kehrte er bei Ausbruch des 1. Weltkrieges zurück nach Bilbao. In Spanien war er, durch seinen internationalen Erfolg bestärkt, bald ein sehr populärer Komponist, der mit Symphonien, Vokalwerken und Kammermusik das Publikum faszinierte. Read More →

‘ARIEN’ FÜR SAXOPHON UND ORGEL
Auf ihrem Album ‘Aria’ präsentieren der norwegische Saxophonist Vegard Landaas und der Organist Anders Eidsten Dahl anderthalb Dutzend für ihre Instrumente arrangierte Instrumentalstücke, vom Barockkomponisten Alessandro Marcello über Grieg, Halvorsen und  Tveitt bis hin zu Satie, Morricone sowie einer Reihe zeitgenössischer Komponisten. Das ergibt ein stimmungsvolles Programm, das Landaas als versierten Sänger auf seinem Instrument ausweist. Viel Lob verdient auch der Toningenieur für sein sehr natürliches Klangbild, das im Surround optimal zur Wirkung kommt (Lawo, SACD LWC 1046). Read More →

J. S. Bach: Matthäus-Passion; Sunhae Im, Bernarda Fink, Topi Lehtipuu, Werner Güra (Evangelist), Konstantin Wolff, Johannes Weisser (Christus), RIAS Kammerchor, Staats- und Domchor Berlin, Akademie für Alte Musik Berlin, René Jacobs; 2 CDs Harmonia Mundi HMC 902156-57; 9/12 (159'05) – Rezension von Pierre Schwickerath

Bach selbst sah seine Matthäus-Passion als sein großartigstes und vollkommenstes Werk an. Seit der denkwürdigen Aufführung unter Felix Mendelssohn im Jahre 1829 zweifeln weder Musikwissenschaftler noch Publikum an dieser Meinung des Komponisten. Gleichzeitig haben nur wenige Musikwerke so viele Auseinandersetzungen, so viele grundlegend gegenübergestellte Theorien entfesselt wie diese Passion. Read More →

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