Joseph Haydn machte sich mit seiner ‘Schöpfungsmesse’ nicht beliebt bei Kaiserin Maria Theresia. Ihr missfielen weniger die Zitate aus dem Oratorium ‘Die Schöpfung’, die der Messe letztlich den Namen gaben, sondern sie war eher über die ungemäße Vertonung mancher Textstellen verstimmt, was Haydn jedoch unberührt ließ. Read More →
Im Interview sagt William Youn, er habe die Sonate KV 282 an den Beginn seiner Mozart-Einspielungen gesetzt, weil sie in München komponiert wurde, der Stadt, die zur Wahlheimat des Koreaners geworden ist. Ich bin überzeugt, dass er sie auch deswegen an den Beginn gesetzt hat, weil sie mit einem Adagio beginnt. Dieses Adagio ist nämlich in gewisser Weise ein Portrait Youns, das Porträt eines ruhigen, sensiblen und romantischen Menschen, als den ihn auch sein feiner und singender Anschlag, das wohl beste Mittel, seine Persönlichkeit musikalisch zu beschreiben, deutlich ausweist. Read More →
Der Titel dieser neuen Produktion macht eigentlich nur Sinn, wenn man das dänisch-lettische Bläserquintett auch in Aktion sieht. Es lohnt also ein Konzertbesuch oder ein Mausklick zu einem Internetvideo. Das Ensemble ‘Carion’ bietet keinen klassischen Konzertauftritt – fünf Musiker im Halbkreis, die ihr Programm spielen. ‘Carion’ ist immer in Bewegung, spielt Musik und spielt mit der Musik – eben ein Spiel zum Anschauen. Nichtsdestotrotz macht auch die rein akustische Fassung, das Klang-Schauspiel pure Freude, dank eines Quintetts, das gleichermaßen kommunikativ und virtuos musiziert. Read More →
Wenig aufregend ist diese CD des Brass Ensembles der Luzerner Festspiele. Die alljährlichen Konzerte dieser Truppe haben beim Festival mittlerweile Kultstatus erlangt, und wer einmal ein Konzert dieses außergewöhnlichen Ensembles gehört hat, der weiß auch um sein Niveau. Doch was im Konzertsaal gelingt, muss nicht unbedingt auf CD funktionieren. Die Dynamik, des Konzertsaals ließ sich in diesem Fall jedenfalls nicht auf den Tonträger übertragen. Die Aufnahme stammt ja auch nicht aus Luzern, sondern sie wurde in der Festhalle Herxheim gemacht. Read More →
Irina Lankova, russische Abstammung, russische Schule, russische Seele, hat sich tief in die Musik von Franz Schubert eingelebt, und so kann sie denn eine CD vorstellen, die einen neuen, frischen Einblick in das Werk des Wiener Meisters vermittelt. Im Zentrum ihrer CD steht die Sonate A-Dur D. 959, die nur zwei Monate vor seinem Tode komponiert wurde und die wohl dramatischste Klaviersonate ist, die der Meister geschaffen hat: ihr ‘Andantino’ ist ein einziger Aufschrei. Ihm gibt die Pianistin denn auch eine sehr schmerzliche Dimension, die ihre persönliche Sensibilität bestens verdeutlicht. Read More →
‘Nur der Schönheit weiht ich mein Leben’, singt Tosca zum Schluss des 2. Aktes der gleichnamigen Oper. Das könnte auch Renée Fleming von sich sagen. Für dieses Album hat sie eine Reihe ihrer Lieblingsmelodien zusammengestellt, die perfekt zu ihrer Stimme passen. Diese Stimme mag nicht mehr ganz die ätherische Leichtigkeit der jungen Jahre haben, aber das Timbre hat von seinem ansprechenden Charme ebenso wenig verloren wie der Gesang seine stilsichere Eleganz behalten hat. Read More →
Würde heute noch jemand den Namen Anselm Hüttenbrenner (1794–1868) kennen, wenn er nicht, wie Franz Schubert, zu den Schülern von Antonio Salieri gehört hätte und Zeit seines Wiener Aufenthalts Schuberts enger Freund gewesen wäre? Ihn ist allerdings ein weit längeres Leben gegönnt gewesen als dem armen Franz: 72 Jahre wurde er alt. Read More →
Christian Benda und seine ‘Prague Sinfonia’ setzen ihre Gesamtaufnahme der Rossini-Ouvertüren fort mit der dritten CD dieser Reihe (Naxos 8.570935). Neben so bekannten Hits wie ‘L’Italiana in Algeri’, ‘Tancredi’ und ‘La Cenerentola’ erklingen auch die Ouvertüren zu ‘Maometto II’, ‘Matilde di Shabran’ und ‘La cambiale di matrimonio’ sowie die Grand’overtura ‘obbligata a contrabasso’, ein Jugendwerk ohne Opernbezug. Read More →
Nach vielen, vielen Schallplatten, die die ‘Academy of Ancient Music’ bei diversen Labels herausbrachte, gehört sie also jetzt zu jenen Orchestern, die ein eigenes Label gründen, um selber die hundertprozentige Kontrolle über die Aufnahmen zu behalten. Read More →
Einen Reigen wundervoller Rameau-Melodien bieten Sabine Devieilhe und ‘Les Ambassadeurs’ auf dieser CD an. Das reicht von ‘Les Indes Galantes’ über ‘Pygmalion’, ‘Les Paladins’, ‘Naïs’, ‘Les Boréades’, ‘Hippolyte et Aricie’, ‘Anacréon’, ‘Dardanus’, ‘Castor et Pollux’, ‘Les fêtes d’Hébé’ und ‘Platée’ bis zu ‘Zoroastre’ und ‘Zaïs’. Read More →