1895 hatte Serge Rachmaninov die Arbeit an seinem ersten großen symphonischen Werk begonnen, seiner 1. Symphonie op. 13, die Alexander Glazunow in St. Petersburg uraufführte. Die miserabel vorbereitete Erstaufführung wurde ein Fiasko, die den jungen Komponisten in tiefe Depressionen stürzte. Glazunow soll bei diesem Konzert betrunken gewesen sein. Rachmaninovs Gemütszustand erforderte eine psychiatrische Behandlung, und ganz überwunden hat er den eklatanten Misserfolg und die vernichtenden Kritiken erst nach dem Erfolg seines 2. Klavierkonzerts. Read More →
Der aus der Schweiz stammende und später im US-Bundesstaat Oregon beheimatete Ernst Bloch schrieb mehrere Symphonien, wovon die in Cis-moll die erste ist. Sie entstand in den Jahren 1901-02 und wurde 1910 uraufgeführt. Die emotional geladene und im Ausdruck sehr abwechslungsreiche Komposition wird von Dalia Atlas, einer der dienstältesten Dirigentinnen unserer Zeit, hoch sensibel, mit breitem Atem und viel Farbgefühl dirigiert. So kommen sowohl die Leidenschaftlichkeit der Musik als auch die Feinzeichnung der Blochschen Klangwelt bestens zum Ausdruck. Read More →
Andreas Romberg (1767 – 1821) und Bernhard Romberg (1767 – 1841) waren Vettern und stammten aus Musikerfamilien. Unter dem falschen Titel ‘Die jungen Brüder Romberg’ unternahmen sie schon in ihrer Jugend gemeinsam Konzertreisen durch Europa. Beide waren mit Ludwig van Beethoven und Louis Spohr bekannt. Andreas war Geiger und Bernhard Cellist, und beide komponierten hauptsächlich für ihre eigenen Instrumente. Read More →
Johann Sebastian Bachs Sechs Sonaten und Partiten BWV 1001-1006 liegen in unzähligen hervorragenden Einspielungen vor. Gottfried Schneider, der hauptsächlich als Pädagoge tätig ist, liefert nun völlig überraschend eine Interpretation, die man ohne Zögern unter die allerbesten zählen muss. Vielleicht ist man gerade heute von den supertalentierten jungen Geigern oder den historisch hoch versierten Interpreten so verblendet, dass man schnell vergisst, wie emotional doch die Musik Bachs ist, wie universell sie alles Menschliche mit den großen Fragen der Existenz, des Lebens und des Todes verbindet. Bachs Musik ist nicht greifbar und man kann und darf sie in kein Korsett zwingen. Und genau das hat Gottfried Schneider erkannt. Read More →
Nach einem Studium an der Akademie für Tonkunst begann Carl Orff seine ‘Lehrjahre bei den alten Meistern’. Monteverdi faszinierte ihn am meisten. Er gestaltete dessen ‘Orfeo’, ‘Lamento d’Arianna’ und ‘Ballo delle Ingrate’ neu. Den ‘Orfeo’ hatte er schon 1928 in der Originalform und mit Originalinstrumenten aufführen lassen. Ohne Erfolg! Das Publikum mochte die ‘seltsamen’ Klänge nicht, die es da hörte. Daher beschloss Orff, die von ihm so geschätzte Partitur dem zeitgenössischen Klangempfinden anzupassen, das Werk zu kürzen, einen Erzähler einzusetzen und die dramatische Intensität des Ganzen zu schärfen. Read More →
Der neuseeländische Komponist Douglas Lilburn (1915-2001) studierte am ‘Royal College of Music’ in London, insbesondere bei Ralph Vaughan Williams. Bis Anfang der Fünfzigerjahre des 20. Jahrhunderts schrieb er in einem Kompositionsstil, der noch stark von der europäischen Spätromantik beeinflusst war und auch an Shostakovich erinnert. In den 1950er Jahren griff er auch Elemente der Zwölftonmusik und des Serialismus auf. Nach 1960 befasste er sich fast ausschließlich mit elektronischer Musik. Read More →
Der Musikfreund, der diese CD in den Händen hält, wird sich verdutzt fragen: Nanu, was heißt denn das jetzt? Vor wenigen Monaten ist doch erst eine CD auf dem Markt erscchienen mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra unter der Leitung von John Storgårds (cf. Pizzicato-Druckausgabe Januar 2013), die von sich behauptet, sie sei die erste, die Korngolds vollständige Bühnenmusik zu ‘Viel Lärm um Nichts’ beinhaltet. Storgårds Einspielung kommt auf eine Dauer von 43’38, die Neue unter John Mauceri aber zeigt 69’05 an. Diese Angabe ist allerdings falsch. Read More →
Extrem klar, extrem dynamisch, extrem nuancenreich, extrem spontan, extrem spannend: Isabelle Faust und Daniel Harding haben ihre Musikalität gebündelt, um für beide Bartok-Konzerte Referenzaufnahmen vorzulegen. Read More →
Mit der römischen Eliteformation Santa Cecilia Verdis geistliche Werke aufzunehmen, war eine gute Idee. Gleich im ersten der beiden ‘Ave Maria’-Kompositionen, die auf der CD zu hören sind, jenem aus den ‘Quattro Pezzi’, nimmt der Chor den Hörer gefangen mit einem sorgfältigst und filigran geformten, betörend schönen Gesang, so wie er auch in den ‘Laudi alle Vergine Maria’ begeistert. Read More →
Das hat ja ganz schön lange gedauert zwischen Aufnahme und Veröffentlichung! Ob Nott deswegen so zügig dirigiert, um die verlorene Zeit aufzuholen? Spaß beiseite, die Angelegenheit ist ja eher ernst, ja sogar tragisch, wie der Beiname der Sechsten sagt. Und Notts Tempi sind beleibe nicht so schnell wie jene Gergievs. Read More →