Franz Schubert: Sämtliche Werke für Klavier und Violine; Alina Ibragimova, Cédric Tiberghien; 2 CDs Hyperion CDA 67911/12; 2013 (117'41) – Rezension von Guy Wagner

Man fragt sich, warum die Werke für Violine und Klavier, – eigentlich müsste man für Klavier und Violine schreiben -, die Schubert komponiert hat, nicht stärker ins musikalische Bewusstsein gedrungen sind, zumal sie gespickt sind mit Schönheit. Zudem sind es deren nicht viel: drei Sonaten von März-April 1816, Schubert hatte demnach etwas mehr als 18 Jahre; sie wurden vom späteren Verleger ‘Sonatinen’ getauft, wohl um sie attraktiver für den Käufer zu machen: ‘Sonatine’ das klingt leichter, auch leichter zu spielen, nicht wahr? Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 5; Budapest Festival Orchestra, Ivan Fischer; 1 SACD Channel Classics CCS 34213; 9/12 (74'12) – Rezension von Remy Franck

Es tut gut, einen interventionistischen Dirigenten zu hören, wie er Mahlers Orchestermasse wirklich formt und zur Geltung bringt. Ivan Fischer bringt gleich im ersten Satz des Mahlerfreunds Blut zum Wallen. Read More →

Homeward Bound; Bryn Terfel, Mormon Tabernacle Choir, Orchestra at the Temple Square, Mack Wilberg; 1 CD Deutsche Grammophon 4791073; 5/13 (75') – Rezension von Remy Franck

‘Homeward Bound’, das neue Album mit  dem walisischen Bass-Bariton Bryn Terfel, dem ‘Mormon Tabernacle Choir’ und dem ‘Orchestra at Temple Square’ bietet ein mehrheitlich amerikanisches und britisches Song-Programm. Es enthält Interpretationen der Klassiker wie ‘What a Wonderful World’, ‘Shenandoah’, ‘Home on the Range », ‘When the Saints go marchin’ in’, ‘Deep River’ und ‘How Great Thou Art’. Wieso sich Fauré-‘Libera me’ in dieses Programm verirrt hat, muss mir gelegentlich mal jemand erklären. Read More →

Morton Feldman: Violin and Orchestra; Carolin Widmann, Violine, RSO Frankfurt, Emilio Pomàrico; 1 CD ECM New Series 2283; 10/09 (50'39) – Rezension von Remy Franck

Wenn es einen Preis für eine Filmmusik ohne Film geben würde, müsste Morton Feldmanns unkonventionelles Violinkonzert ihn bekommen. Fünfzig Minuten lang fasziniert der Komponist mit den raffiniertesten Klangformen und den packendsten Klangstimmungen. Ein musikalischer Fantasy-Film, eine Reise mit Cousteau ins Innere der Meere oder mit dem Spaceship in entfernte Galaxien. Die Musik zieht wie rätselhaft schöne Gesteinsformationen, Korallenhaine oder Fischgruppen an uns vorbei. Read More →

The RIAS Amadeus Quartet Recordings, Vol. 1 (L. van Beethoven: Quartette Nr. 1-9, Nr. 11-16, Grosse Fuge, Streichquintett op. 29); Amadeus Quartett, Cecil Aronowitz, Bratsche; 7 CDs Audite 21.424; 1950-1967 (528') – Rezension von Guy Engels

Beethovens Quartette in neuer Lektüre und im historischen Rückblick: Audite wagt die Konfrontation im eigenen Haus. Nachdem es seine neue Gesamtaufnahme mit dem ‘Quartetto di Cremona’ gestartet hat, legt das Label nun historische Einspielungen mit dem Amadeus Quartet vor. Das Amadeus Quartet – das sind 40 Jahre Kammermusik-Geschichte, in denen das Quartett Maßstäbe gesetzt hat. Quasi alle wichtigen Zyklen haben die vier Musiker in Gesamtaufnahmen vorgelegt – darunter auch die Beethoven-Quartette bei DG. Read More →

Franz Schubert: Vier Impromptus D. 899, Sonate B-Dur D. 960; Rudolf Buchbinder, Klavier; 1 CD Sony Classical 88883717422; 2013 (70'53) - Rezension von Guy Wagner

Man muss eben Rudolf Buchinder heißen, um Schubert so zu interpretieren. So, das heißt: dass der Zuhörer unmittelbar den Eindruck hat: Diese Natürlichkeit, dieses Selbstverständnis, das ist es, was Schuberts Musik einzigartig macht. Sie ist nicht kalkuliert, sie sagt sich, sie drückt das aus, was den Komponisten bedrückt oder erfreut, was ihm Sorgen macht und was ihm Leiden schafft. Read More →

Leos Janacek: Auf verwachsenem Pfade (Serien I & II), Mährische Tänze, Klaviersonate 1. X. 1905, Im Nebel, Miniatures; Cathy Krier, Klavier; 2 CDs CAvi Music 42 60085532902; 3/13 (110'15) – Rezension von Remy Franck

Leos Janaceks überwiegend intimistische Klaviermusik gehört zum Schönsten, was das 20. Jahrhundert in der Sparte Klaviermusik hervorgebracht hat. Zwei CDs hat Cathy Krier mit solcher Musik gefüllt. Es sind Stücke, die – von den Gefühlen des Komponisten ausgehend -Stimmungen wiedergeben oder Bilder entwerfen. Um dieser Musik gerecht zu werden, braucht es einen besonders einfühlsamen Interpreten. Cathy Krier ist eine solche Musikerin. Sie spürt den Stimmungen der kleinen Stücke mit einer wachen Sensibilität nach, spielt sehr reflektiv und introspektiv, um Janaceks Seelenbekenntnisse hörbar zu machen. Read More →

Einojuhani Rautavaara: Missa a cappella, Sacred Choral Works; Latvian Radio Choir, Sigvards Klava; 1 CD Ondine ODE 1223-2; 2/13 (63’34) – Rezension von Guy Engels

Das Mystische ist ein wesentliches Element im Schaffen Einojuhani Rautavaaras, ein Aspekt, der besonders stark in seinen geistlichen Werken zum Ausdruck kommt. Von der inneren Spannung, der transzendenten Tiefe lebt die Einspielung der ‘Missa a cappella’, die in ihrer vollständigen Fassung 2011 uraufgeführt wurde. Read More →

Giorgio Federico Ghedini: Bizzarria, Violinsonaten Nr. 1 & 2, Due Poemi; Emy Bernecoli, Violine, Massimo Giuseppe Bianchi, Klavier; 1 CD Naxos 8.72828; 10/11 (64'34) - Rezension von Remy Franck

Naxos veröffentlicht die erste vollständige Aufnahme von Giorgio Federico Ghedinis Werken für Violine und Klavier und macht damit drei von den vier stimmungsvollen, relativ frühen Kompositionen des italienischen Komponisten erstmals auf einem Tonträger zugänglich. Ghedini, der von 1892 bis 1965 lebte, komponierte diese Werke zwischen 1918 und 1930. Er gibt sich hier traditioneller und weniger ‘abstrakt strukturell’ als in den Orchesterwerken, die Naxos ebenfalls kürzlich publizierte. Read More →

Franz Schubert: Symphonie Nr. 6 in C-Dur, Rosamunde: Zwischenaktmusiken 2-3-1, Ballettmusiken 3-2; Swedish Chamber Orchestra, Thomas Dausgaard; 1 SACD BIS 1987; 2012 (62'46) – Rezension von Guy Wagner

Als Thomas Dausgaard die erste SACD mit Schuberts beiden berühmtesten Symphonien (8 und 9) veröffentlichte, wünschten wir uns, dies sei der Anfang einer neuen Integrale, da der Dirigent und das überragende Schwedische Kammerorchester Beachtliches zu bieten hatten, sowohl was neue Einsichten in die Werke als was die gestalterische Vertiefung betrifft. Wir begrüßten ebenfalls, dass dank der SACD-Technik ein Klangbild geschaffen wurde, das an Transparenz nichts zu wünschen übrig lässt. Read More →

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